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Mads Mensah Larsen ist bereit für die Löwen

Der dänische Nationalspieler hat sich in die Rhein-Neckar-Region verliebt

Beim Fotoshooting zum Trainingsauftakt der Rhein-Neckar Löwen wirkte Neuzugang Mads Mensah Larsen fast noch ein wenig schüchtern. Auf dem Parkett soll sich das natürlich ändern, da will der dänische Nationalspieler durchstarten und sagt schon mal: „Ich bin bereit für die Rhein-Neckar Löwen.“

Mads Mensah Larsen ist gerade frisch verliebt. Ein bisschen zumindest. In Heidelberg, in die Rhein-Neckar-Region, die zumindest für die kommenden drei Jahre seine neue sportliche Heimat sein wird. „Ich finde es sehr schön hier“, erzählt der Sohn eines Ghanaers und einer Dänin. „Vor allem die Berge gefallen mir. Ich freue mich, nun hier zu leben.“

Larsen, der wie Neu-Trainer Nikolaj Jacobsen vom dänischen Spitzenklub aus Aalborg kam, blickt seiner ersten Auslandsstation optimistisch entgegen. „Natürlich ist es niemals ein einfacher Schritt, wenn man ins Ausland geht“, sagt der 22-Jährige. „Aber die Länder, die Kulturen, die Mentalitäten sind ja nicht so unterschiedlich, ich bin nicht so weit von zu Hause weg und ich habe das Gefühl, dass mich hier alle unterstützen.“

Das gilt natürlich vor allem für seinen Landsmann, Löwen-Torwart Niklas Landin. Beide kennen sich schon seit vier, fünf Jahren, spielen seit drei Jahren zusammen in der dänischen Nationalmannschaft. „Er hilft mir, er hat immer Antworten auf meine Fragen“, sagt Larsen, der den Sommer in Kopenhagen verbrachte und zuletzt eine Woche in Barcelona weilte.

Den Einstieg erleichtern ihm aber nicht nur die beiden Dänen Landin und Jacobsen sowie die weiteren Skandinavier im Löwen-Team, Bjarte Myrhol und Harald Reinkind (beide Norwegen) sowie Kim Ekdahl Du Rietz (Schweden), sondern auch die Tatsache, dass er in der Schule schon einige Jahre Deutsch gelernt hat. „Ich verstehe es zwar nicht so gut, aber wenn man langsam spricht oder ich etwas lesen kann, klappt das ganz gut“, sagt Larsen. Die Anweisungen beim Fotoshooting während des Trainingsauftaktes verstand er jedenfalls, Interviews führt er lieber in Englisch. Momentan zumindest noch.

Larsen begann seine Karriere bei Holbæk Håndbold. Über mehrere Stationen in Dänemark kam er zu AG Kopenhagen. Mit dem Verein gewann er 2012 die dänische Meisterschaft und erreichte das Final-Four-Turnier der Champions League. Nach der Insolvenz von AG Kopenhagen wechselte er zu Aalborg Handball und zu Nikolaj Jacobsen. 2013 wurde er erneut dänischer Meister.

Ähnliche Erfolge strebt er nun natürlich auch mit den Löwen an. „Ich will dazu beitragen, dass die Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen in der Zukunft noch besser wird“, sagt Larsen. Aber er erhofft sich auch vom Löwenteam positive Impulse für sein Spiel. „Hier sind einige Spieler, vor allem ältere, von denen ich noch viel lernen kann“, so Larsen, der die Nummer 22 trägt und Spielmacher Andy Schmid entlasten soll.

„Bei ihm, wie auch bei Harald Reinkind, muss man natürlich abwarten, wie sie in wichtigen Spielen reagieren, wie weit sie da schon sind“, sagt Trainer Jacobsen. Vielleicht aber findet Larsen sich ähnlich schnell zurecht wie etwa vor zwei Jahren Kim Ekdahl Du Rietz. Und dann könnte es durchaus sein, dass nicht nur Larsen in die Region verliebt ist, sondern auch die Region in Mensah Larsen.