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Minden folgt auf Montpellier

Löwen gastieren am Mittwoch in Ostwestfalen

Nun haben die Englischen Wochen auch für die Rhein-Neckar Löwen begonnen. Drei Spiele innerhalb von sieben Tagen werden für den Tabellenführer der Handball Bundesliga in den kommenden Wochen zur Regel.

Nach dem erfolgreichen Auftaktsieg in der VELUX EHF Champions League am vergangenen Wochenende gegen Montpellier AHB (35:24) und vor dem schweren Auswärtsspiel am kommenden Samstag beim ungarischen Serienmeister MKB MVM Veszprém gastieren die Löwen am morgigen Mittwoch bei GWD Minden.

 „Wir müssen in Minden gewinnen“, fordert Rückraumspieler Stefan Kneer, für den mit seinem ersten Champions League Spiel am vergangenen Wochenende ein Traum in Erfüllung ging. Doch bevor es am nächsten Wochenende nach Ungarn zum zweiten Auftritt in der Königsklasse geht, steht erst einmal die Partie bei den Ostwestfalen auf dem Programm, hier heißt es für die Löwen die Tabellenführung der DKB-Handball Bundesliga zu verteidigen.

Das die Partie in Ostwestfalen kein Selbstläufer wird, dürften die Löwen spätestens beim Blick auf die letzten Ergebnisse des morgigen Gegner gemerkt haben. Zuletzt kam der amtierende DHB Pokalsieger Füchse Berlin mit 21:30 in der Kampa-Halle unter die Räder, die Löwen sind also gewarnt.  

Den Gegner unterschätzen, mit den Gedanken schon bei Veszprém sein,ist kein Thema beim Tabellenführer. Patrick Groetzki schaute gar etwas ungläubig, als ihm diese Frage im Anschluss an das Spiel gegen Montpellier gestellt wurde. Ganz so, als wollte er schon mit seinem Gesichtsausdruck sagen, dass er nie auf die Idee käme, den morgigen Gastgeber zu unterschätzen. Zur Untermauerung seines Blickes fügte der Rechtsaußen mit ziemlich bestimmter Stimme an: „An Veszprém brauchen wir noch keine Gedanken verschwenden. Wir sind alle lange genug dabei, um uns alleine auf das kommende Spiel zu konzentrieren. Und das ist gegen Minden. Wir wissen, was dort auf uns zukommt, die Stimmung ist dort immer besonders aufgeheizt “

Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen spricht von einem „schwierigen Auswärtsspiel“, während Patrick Groetzki ergänzt: „Minden ist eine routinierte Mannschaft, es ist immer sehr schwer dort zu bestehen.“

Dass die Löwen die vermeintlich kleineren Teams der Liga nicht unterschätzen sollten, sollten sie von ihrer letzten Auswärtsreise in Erinnerung haben – da gab es nämlich mit 23:24 die erste Saisonniederlage für den Tabellenführer beim Bergischen HC. „Wir dürfen keinen Gegner unterschätzen, müssen mit der Favoritenrolle klarkommen“, fordert daher Abwehrspezialist Stefan Kneer. „Wir haben gegen den Bergischen HC gesehen, was passiert, wenn ein Gegner den Sieg mehr will als wir. Das sollte uns nicht noch einmal passieren.“

Am Besten machen die Löwen in Minden dort weiter, wo sie gegen Montpellier aufgehört haben. Mit einer starken Leistung über 60 Minuten. Im Angriff, und in der Abwehr. „Wir nehmen aus dem Montpellier-Spiel mit, dass wir sehr gut gespielt haben. So wie oftmals in den vergangenen zwei, drei Jahren. Das hat in dieser Spielzeit noch nicht so oft geklappt, aber jetzt wissen wir, dass wir es können“, sagt Löwen-Regisseur Andy Schmid. Nach Spielen mit einigen guten Phasen, einer guten Halbzeit oder eineinhalb guten Halbzeiten überzeugten die Gelbhemden gegen die Franzosen erstmals über die komplette Spielzeit. Und das, obwohl Kapitän Uwe Gensheimer wegen Achillessehnenbeschwerden nicht zum Einsatz kam und geschont wurde. Am morgigen Mittwoch soll er, so Trainer Jacobsen, aber wieder auf dem Feld dabei sein.

Mit einem Erfolg gegen Minden wollen die Löwen nicht nur ihre Tabellenführung in der Bundesliga verteidigen, sondern gleichzeitig auch Selbstvertrauen für die schwere Partie am Samstag in Veszprém sammeln. Anwurf in der Kampa-Halle ist um 20:15 Uhr, bereits heute machen sich die Badener auf die über 450km weiter Busreise nach Ostwestfalen.