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„Bei einem Duell mit Kiel entscheiden Kleinigkeiten das Spiel“

Andy Schmid im Interview

Am morgigen Mittwoch treffen die Rhein-Neckar Löwen im DHB-Pokal auf den THW Kiel. Vor der Partie äußert sich Andy Schmid im Interview über das Duell mit dem Rekordmeister, das Kopf-an-Kopf-Rennen in der Bundesliga, sagt warum der THW für ihn nicht nur in der morgigen Partie die Favoritenrolle einnimmt, und warum er in der Schlussphase der vergangenen Saison schlecht schlafen konnte.  

Andy Schmid, welche Erinnerungen hast du an den 25. Oktober 2014?

An diesen Tag habe ich keine guten Erinnerungen. Wir haben unser Bundesligaheimspiel gegen den THW Kiel gespielt und leider mit einem Tor verloren.

Woran hat es damals gelegen?

Ich glaube der THW war im Oktober nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft. So hat es ja auch Alfred Gislason nach der Partie gesagt. Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel von zwei starken Mannschaften. Am Ende hat Kiel vielleicht den einen technischen Fehler oder Fehlwurf weniger gemacht als wir – bei so einem Duell entscheiden Kleinigkeiten.

Am morgigen Mittwoch habt ihr die Möglichkeit zur Revanche, wie groß sind die Chancen nun den THW Kiel zu schlagen?

Ich glaube, die sind nicht wirklich besser geworden. Die Vorzeichen haben sich doch etwas geändert.

Was meinst du genau?

Beim Spiel im Oktober musste Kiel mit Filip Jicha, Aron Palmarsson und Rasmus Lauge auf drei Stammkräfte verzichten. Aktuell kämpfen wir mit Verletzungssorgen. Gedeon Guardiola fällt auf jeden Fall aus, das ist ein riesiger Verlust für uns, den wir eigentlich nicht kompensieren können.

Wie sieht es mit den anderen Verletzten aus?

Auch Alexander Petersson ist angeschlagen, hat gegen Flensburg aber wenigstens ein paar Minuten gespielt. Bjarte Myrhol ist zum Glück zurück, hat aber auch über zwei Monate nicht gespielt und braucht natürlich noch Zeit.

Also wäre ein Erfolg gegen Kiel eine Überraschung?

Ich denke schon, dass wir an einem guten Tag mit dem THW mithalten, sie sogar schlagen können. Dazu muss bei uns allerdings wirklich alles passen.

Die Teilnahme am REWE Final4 um den DHB-Pokal bleibt aber das Ziel?

Natürlich, wir stehen im Viertelfinale und wollen unbedingt nach Hamburg. Diese Veranstaltung ist fantastisch und immer ein Erlebnis, für Spieler und Zuschauer.

Wie ist der THW zu schlagen?

Wir müssen einfach gut ins Spiel finden, in der Abwehr gut stehen, wenig technische Fehler machen und unsere Chancen nutzen.

Welche Rolle spielen die Zuschauer?

Eine ganz wichtige natürlich. Wir zählen auf die Unterstützung unserer Fans. Wer im Pokal etwas erreichen will, muss früher oder später den THW aus dem Weg räumen. Und ich glaube, die Chance für uns Kiel zu schlagen ist in der SAP Arena größer als in Hamburg bei der Pokal-Endrunde

Unabhängig vom Pokal liefern sich die Löwen auch in der Meisterschaft wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem THW. Wer hat dieses Jahr das bessere Ende für sich?

Wenn ich das nur wüsste. (lacht). Es scheint ja wirklich so, dass es nur noch zwischen uns und Kiel um den Titel geht, nachdem wir Flensburg durch den Sieg am Wochenende auf Abstand gehalten haben. Das direkte Duell gegeneinander steigt allerdings in Kiel, hier ist der THW also erneut im Vorteil. Aber die Saison ist noch lang, es kann noch viel passieren.

Droht am Ende womöglich wieder eine Meisterschaftsentscheidung über das Torverhältnis?

Diese ewige Diskussion um das Torverhältnis nervt mich. In der Schlussphase der vergangenen Saison habe ich sogar schlecht geschlafen, so sehr hat mich das Torverhältnis beschäftigt. Darauf habe ich dieses Jahr absolut keine Lust.

Das bessere Torverhältnis hat sich der THW bereits gesichert, liegt aktuell 26 Tore besser auf Platz eins.

Es ist schon traurig, wenn ein Sieg bei uns fast nichts mehr zählt, weil man immer direkt auf den THW und dessen Vorsprung im Torverhältnis angesprochen wird.

Können die Löwen überhaupt wie in der vergangenen Saison bis zum Ende um die Meisterschaft mitspielen?

Das wäre natürlich schön, aber es wird unheimlich hart. In der Breite des Kaders ist der THW einfach etwas stärker besetzt als wir, deshalb bleiben die Kieler für mich auch der Favorit auf den Titel.

Gegen den THW Kiel gibt es am Mittwoch ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm.

Die Unruhe im Verein nach seinem Abgang vor der laufenden Saison war groß, aber das Thema ist nun vorbei. Wir schauen nur nach vorne, und ich denke wir alle haben die Situation nach seinem Abgang bei uns sehr gut gelöst.

 

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