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Im Harres gegen die „Gallier von der Alb“

Löwen wollen gegen Balingen die Vizemeisterschaft klar machen.

Die Heimpartie der Rhein-Neckar Löwen am heutigen Mittwoch gegen den HBW Balingen-Weilstetten ist keine normale Bundesligabegegnung. Sportlich waren die Gäste nach der vergangenen Runde des Handball-Oberhauses eigentlich abgestiegen, ehe die Lizenzposse um den HSV Hamburg die Handballwelt durcheinander wirbelte.

Zweimal wurde dem HSV die Lizenz entzogen, beide Male war der HBW der Nachrücker für die Hamburger, der Klassenerhalt schien geschafft. Auf der schwäbischen Alb plante man weiter für die 1. Liga. Erst in letzter Instanz klagte sich der HSV erfolgreich zum Verbleib in die Bundesliga wieder ein, nun sollte man in Balingen plötzlich doch den Gang in die Zweitklassigkeit antreten müssen. Doch der HBW zog ebenfalls vor Gericht und erhielt Recht – die laufende Saison 2014/2015 wird somit mit 19 Vereinen gespielt. Das zusätzliche Aufeinandertreffen gegen den HBW stellt die Löwen jetzt am 33. Spieltag nicht nur vor eine sportliche Herausforderung, lange wurde ein möglicher Termin im ohnehin schon übervollen Kalender der Badener gesucht, ehe man sich auf den heutigen 20. Mai verständigen konnte. Neben den wirtschaftlichen Gründen eines zusätzlichen Heimspieles machte auch der Belegungsplan der SAP Arena einen Umzug für die Partie nötig, am heutigen Mittwoch findet in der SAP Arena die Hauptversammlung von SAP statt, eine Großveranstaltung, die die Arena für mehrere Tage blockiert.

Für die Löwen heißt es deshalb für das heutige Bundesligaheimspiel umziehen, organisatorisch und logistisch eine große Herausforderung. Mit dem Sportzentrum Harres in St. Leon-Rot können die Löwen dabei wenigstens auf eine ihnen bereits aus den Gruppenspielen der Champions League bekannte Spielhalle zurückgreifen. Doch auch sportlich wartet auf die Löwen durchaus eine ansprechende Aufgabe. War der HBW Balingen-Weilstetten in der vergangenen Saison am Ende sportlich abgestiegen, liegen die „Gallier von der Alb“ momentan mit 29:37 Punkten auf Platz 12 und haben damit schon Wochen vor dem Saisonende den Klassenerhalt praktisch in der Tasche. „Der HBW gehört einfach in die Bundesliga, die Stimmung in Balingen ist unglaublich, und die Mannschaft kämpft wirklich bis zum Umfallen“, zollte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen dem Gegner schon nach dem 32:27-Hinspielsieg der Badener Respekt. Wie schwer es in Balingen zu punkten ist, musste neben dem THW Kiel ausgerechnet auch der HSV Hamburg erfahren. Beide Favoriten verloren ihre Auswärtsspiele auf der Alb und verschafften dem HBW damit im Kampf um den Klassenerhalt vier Pluspunkte, die die Mannschaft von Trainer Markus Gaugisch vor der Saison sicher nicht eingeplant hatte. Auch gegen die SG Flensburg-Handewitt überraschte der HBW mit einem Unentschieden auf heimischen Parkett. „Ich bin unheimlich froh, dass wir die Partie in Balingen gewinnen konnten, wir tun uns eigentlich seit Jahren schwer gegen den HBW“, erwartet Nikolaj Jacobsen auch in St. Leon-Rot am heutigen Abend eine umkämpfte Partie, die um 20:15 Uhr angepfiffen wird. Dann kommt es auch zum Wiedersehen mit Niklas Ruß und Denni Djozic, beide Außen des HBW trugen in der Vergangenheit bereits das Trikot der Löwen. Mit einem Erfolg am heutigen Abend wollen sich die Löwen zudem vorzeitig die Vizemeisterschaft sichern. Rechnerisch fehlt den Badenern dazu noch ein Punkt. Eintrittskarten für die Partie gibt es noch an der Abendkasse.