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Auf nach Hamburg!

Löwen stehen im Halbfinale um den DHB-Pokal

Die Rhein-Neckar Löwen haben sich zum neunten Mal in ihrer Vereinsgeschichte für die Endrunde um den DHB-Pokal qualifiziert. Das REWE Final Four findet am 29. April – 1. Mai 2016 in Hamburg statt, Eintrittskarten können ab morgen, Donnerstag, 25. Februar 2016, 10 Uhr, ausschließlich online über die Homepage der Rhein-Neckar Löwen bestellt werden.

Der Tabellenführer der DKB Handball Bundesliga besiegte am Abend im Wiederholungsspiel des Viertelfinales die MT Melsungen mit 26:23 (12:11). Melsungens Trainer Michael Roth gratulierte den Löwen fair zur Qualifikation für das Halbfinale, das am kommenden Freitag um 11:30 Uhr in Hamburg ausgelost wird. „Die Löwen sind verdient ins Halbfinale eingezogen, weil wir heute es nicht geschafft haben, ein besseres Spiel abzuliefern. Wir haben uns zu viele Fehler erlaubt, die eine Spitzenmannschaft ausnutzt“, so der ehemalige Trainer der SG Kronau-Östringen, der am Donnerstag kommender Woche erneut mit seiner Mannschaft in die SAP Arena kommt, dann geht es um Bundesligapunkte. „Ich freue mich natürlich sehr über den heutigen Sieg. Ich denke, wir stehen verdient im REWE Final Four. Es war ein hartes Spiel, und Melsungen hat uns alles abverlangt“, so Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.

Die heutige Partie begann mit zwei Fehlern von Uwe Gensheimer. Zunächst scheiterte der Kapitän mit einem Strafwurf an Melsungens Torhüter Johan Sjöstrand, im zweiten Angriff stand der Linksaußen vor seinem Torwurf im Aus. Da aber auch die ersten zwei Angriffe von Melsungen von Löwen-Schlussmann Mikael Appelgren abgewehrt wurden, nutzte Andy Schmid den dritten Löwen-Angriff für das erste Tor der Partie. In den Anfangsminuten dominierten die beiden schwedischen Torhüter auf beiden Seiten die Partie, Mikael Appelgren kam nach fünf Minuten schon auf vier Paraden, genauso wie sein Landsmann Johan Sjöstrand im Tor der Nordhessen.

Die Löwen vergaben zu Beginn des Spiels teilweise völlig frei vor Sjöstrand (Ekdahl du Rietz, Gensheimer, Schmid) und lagen nach Toren von Maric und Philipp Müller beim 1:2 erstmals zurück.  Beim 6:4 Zwischenstand (12.) nach einem Doppelschlag von Uwe Gensheimer führten die Hausherren in einer von Beginn an umkämpften Partie erstmals mit zwei Toren, beide Male hatte Gedeon Guardiola in der Abwehr den Ball erkämpft und Gensheimer per Gegenstoß abgeschlossen. Gästetrainer Michael Roth bat zur ersten Auszeit.

Die Löwen hielten in der Folgezeit ihre knappe Führung, lagen fünf Minuten vor der Pause beim 10:8 weiterhin mit zwei Treffern in Front, vergaben dabei aber mehrmals beste Möglichkeiten sich weiter abzusetzen. In der von beiden Abwehrreihen dominierten Partie verteilten die beiden Unparteiischen in der ersten Halbzeit nur vier Zeitstrafen, drei davon die gegen die Löwen. Eine Überzahl, bei den Löwen saß Gedeon Guardiola auf der Bank, nutze Melsungen so zum 9:10 Anschluss durch Momir Rnic. Auch zur Pause lagen die Löwen beim 12:11 nur noch mit einem Tor in Führung.

Melsungens Spielmacher Patrick Fahlgren glich nach der Halbzeit zum 12:12 aus, ehe Patrick Groetzki eine Zeitstrafe gegen Timm Schneider in Überzahl zum 13:12 nutzte. Nachdem Johannes Sellin einen Strafwurf über das Löwen-Tor donnerte, erhöhte Harald Reinkind  beim 14:12 wieder auf zwei Tore Vorsprung. Es dauerte aber bis zur 40. Minute, da baute Andy Schmid mit einem Strafwurf die Führung der Gelbhemden beim 17:14 erstmals in der zweiten Halbzeit auf drei Tore aus. Michael Roth nahm seine zweite Auszeit. Spätestens nach einer doppelte Zeitstrafe gegen Melsungen bot sich den Löwen die Chance zur Vorentscheidung, doch erst nachdem Melsungen wieder komplett war traf Kim Ekdahl du Rietz zum 20:16, erstmals vier Tore Vorsprung.

Im nächsten Angriff erhielt der Schwede nach Foul an Michael Müller allerdings eine Zeitstrafe. Die Partie wurde nun teilweise überhart geführt, doch die Löwen drängten auf die Entscheidung. In Unterzahl traf Reinkind zum wichtigen 21:17, zehn Minuten waren da noch zu spielen. Als Gedeon Guardiola einen weiteren Wurf der Nordhessen mit vollen Körpereinsatz blockte, verwandelte Alexander Petersson im Gegenzug zum 22:17. Melsungen nahm die dritte Auszeit, doch die Löwen waren bereits auf die Siegesstrasse eingebogen, auch wenn Melsungen durch Rnic und Maric bis auf 19:22 verkürzen konnte. Spätestens beim 24:20 durch das vierte Tor von Patrick Groetzki, der am Ende mit sechs Treffern, bei keinem Fehlwurf, bester Werfer seiner Mannschaft wurde, hatten die Löwen dann das Ticket für Hamburg gebucht. Die letzten Spielminuten brachten die Gastgeber die Partie unter den „Oh-wie-ist-das-schön-Rufen“ der Löwen-Fans dann  souverän zu Ende.

Rhein-Neckar Löwen – MT Melsungen 26:23 (12:11)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Ristovski (bei zwei Siebenmeter), Schmid (4/2), Gensheimer (3), Kneer, Baena (2), Mensah (3), Pekeler (1), Groetzki (6), Reinkind (4), Guardiola, Petersson (1), Ekdahl du Rietz 82), Sigurmannsson

MT Melsungen: Sjöstrand, Villadsen (ab 45.); Maric (4), Sellin (5/2), Fahlgren (2), Forstbauer, Hildebrand, Danner (1), P. Müller (2), Boomhouwer, Rnic (3/1), Schneider (2), Vuckovic, M. Müller (4)

Trainer: Nikolaj Jacobsen – Michael Roth

Schiedsrichter: Matthias Brauer / Kay Holm

Zuschauer: 8903

Siebenmeter: 3/2 – 4/3

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Sjöstrand

MT Melsungen: Sellin wirft über das Tor

Zeitstrafen: 6 – 5

Strafminuten: Gensheimer (2), Pekeler (4), Guardiola (2), Baena (2), Ekdahl du Rietz (2) – Danner (6), Schneider (2), P. Müller (2)

Rote Karte: Danner, MT Melsungen, 56. Dritte Zeitstrafe.

Spielfilm: 1:1 (5.), 2:4 (10.), 6:4 (15.), 9:7 (20.), 10:8 (25.), 12:11 (HZ), 13:12 (35.), 17:14 (40.), 18:16 (45.), 20:17 (50.), 23:19 (55.), 26:22 (EN)

Beste Spieler: Appelgren, Guardiola, Groetzki – Sjöstrand, Maric