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„Schalter in der zweiten Halbzeit umgelegt“

Löwen gewinnen Testspiel gegen TVB 1898 Stuttgart

Dank einer engagierten und kämpferisch überzeugenden zweiten Halbzeit haben die Rhein-Neckar Löwen am Abend das Testspiel gegen Ligarivalen TVB 1898 Stuttgart gewonnen. Beim 32:26 (12:17) Erfolg in der ausverkauften Schwaikheimer Fritz Ulrich-Halle sahen die 650 Zuschauer zwei völlig verschiedene Halbzeiten. Die Partie war die offizielle Saisoneröffnung des TVB 1898 Stuttgart, der zur Pause noch mit fünf Toren führte, am Ende dem Deutschen Meister aber deutlich unterlag. Bester Werfer bei den Löwen war Andy Schmid mit acht Treffern.

 „Die beiden Halbzeiten heute waren zwei völlig unterschiedliche Welten“, kommentierte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen, der auf seine beiden verletzten Linkshänder Alexander Petersson und Harald Reinkind verzichten musste, die Partie. Während seine Mannschaft in der ersten Halbzeit gleich elf technische Fehler produzierte, waren es in der zweiten Hälfte nur noch drei. „Wir haben heute auch gesehen, dass wir immer mit 100% Einstellung in ein Spiel gehen müssen, sonst wird es gegen jede Mannschaft schwer“, so Jacobsen. „Ich freue mich, dass wir in der zweiten Hälfte den Schalter noch umgelegt haben und diese Partie nach dem deutlichen Rückstand zur Pause gewonnen haben. Wir finden uns immer besser zusammen, Andreas Palicka hat sehr stark gehalten“, sagte Patrick Groetzki nach dem Spiel.

Die Löwen erwischten einen klassischen Fehlstart in die Partie. Gestartet mit einer offensiven Deckung fanden zunächst nur die Stuttgarter den Weg zum Tor. Nach nicht einmal drei Minuten führte der TVB mit 3:0. Erst als Stuttgart in der Folgezeit den Torhüter für einen zusätzlichen Feldspieler vom Feld nahm, kamen die Löwen besser ins Spiel. Ballgewinne in der Abwehr ermöglichten dem Deutschen Meister einfache Tore ins leere Stuttgarter Tor, beim 4:4 nach acht Minuten hatten die Löwen durch einen Doppelschlag von Neuzugang Gudjon Valur Sigurdsson den Ausgleich geschafft, die einzige Führung in der erste Halbzeit besorgte danach Marius Steinhauser zum 5:4.

Doch Stuttgart blieb die bessere Mannschaft, da sich die Löwen im Zusammenspiel weiterhin zu viele Fehlwürfe und technische Fehler erlaubten. So holte sich die Mannschaft von Trainer Markus Baur umgehend die Führung zurück. Beim 11:8 nach 18. Minuten führte der TVB erstmals mit drei Treffern, Nikolaj Jacobsen nahm seine erste Auszeit – mit wenig Erfolg. Während sich die Löwen in der Abwehr steigerten, blieben im eigenen Angriff zahlreiche Chancen weiterhin ungenutzt. Stuttgart baute so souverän die eigene Führung weiter aus. Zur Pause führte Stuttgart verdient mit 17:12.

Nikolaj Jacobsen schien in der Pause deutliche Worte gefunden zu haben, wie ausgewechselt präsentierten sich die Löwen in der zweiten Hälfte. Ein gehaltener Strafwurf von Andreas Palicka war der Startschuss zur Aufholjagt, nach jeweils zwei Toren in Folge von Andy Schmid und Dejan Manaskov war nach nicht einmal fünf Minuten in der zweiten Hälfte beim 16:17 der Anschluss geschafft. Andy Schmid war es auch, der beim 19:19 den, nach der schwachen ersten Hälfte, kaum mehr erwarteten Ausgleich erzielte. Die Löwen waren nun im Spiel, angetrieben durch den erneut stark aufspielenden Andreas Palicka führte der Meister nach 40 Minuten beim 21:19 durch Marius Steinhauser erstmals überhaupt in der Partie mit zwei Toren und gab die Führung auch nicht mehr ab. Am Ende siegten die Löwen mit 32:26 (12:17).

TVB 1898 Stuttgart – Rhein-Neckar Löwen 26:32 (17:12)

Aufstellung und Torschützen TVB 1898 Stuttgart: Lehmann, Bitter; Schimmelbauer (4), Lobedank, Weiß (2), Schagen (7/3), Kraus (4/2),Coric, Baumgarten (3), Häfner, Heib, Kretschmer (2), Orlowski (4)  

Aufstellung und Torschützen Rhein-Neckar Löwen: Palicka, Bauer (n.e.), Schmid (8/3), Sigurdsson (3), Manaskov (3), Haider (n.e.), Baena (3), Steinhauser (6), Schwarz (n.e.), Groetzki (3), Abt (1), Guardiola, Gerdon (n.e.), Ekdahl du Rietz (5), Keller (n.e.)