Veröffentlichung:

Löwen vor dem letzten Auswärtsspiel der Saison

Deutscher Meister trifft morgen auf die HSG Wetzlar

Es dürfte ein völlig neues Gefühl für die Rhein-Neckar Löwen sein, wenn der alte und neue Deutsche Meister am morgigen Mittwoch um 20:15 Uhr bei der HSG Wetzlar zu seinem letzten Auswärtsspiel der laufenden Saison antritt. Der Meistertitel ist den Löwen zwei Spieltage vor dem Saisonende nicht mehr zu nehmen, der Druck die Partie in Mittelhessen unbedingt gewinnen zu müssen ist damit weg. Doch wer glaubt die Badener schenken die letzten zwei Spieltage nun ab, der hat sich getäuscht.

„Es ist wirklich so, dass wir nicht mehr den Druck haben, diese Partie unbedingt gewinnen zu müssen“, sagt Oliver Roggisch, Sportlicher Leiter der Löwen. Doch Roggisch ergänzt direkt: „Wir wollen die Runde anständig beenden, das sind wir allen Beteiligten schuldig, denn wir wollen uns nichts nachsagen lassen, deshalb werden wir auch in Wetzlar Vollgas geben.“ Doch die Erleichterung bei den Löwen ist groß, in der seit Wochen ausverkauften Rittal Arena morgen nicht unbedingt punkten zu müssen. Vor zwei Jahren verspielten die Löwen mit einer Niederlage in Wetzlar die Meisterschaft, und auch im vergangenen Jahr sicherte erst eine Energieleistung von Andy Schmid in den Schlussminuten den Auswärtssieg.

Neben dem Meistertitel für die Rhein-Neckar Löwen ist die HSG Wetzlarer wohl die größte Überraschung der Saison. Mit 39:25 Punkten belegen die Mittelhessen aktuell den sechsten Tabellenplatz und profitieren dabei besonders von ihrer Heimstärke. So kassierte Rekordmeister THW Kiel direkt am Saisonstart in Wetzlar zwei bittere Minuspunkte, die letzten zwei Heimspiele gewann die HSG mit jeweils zehn Toren Unterschied (29:19 gegen Göppingen und 30:20 gegen Erlangen). Obwohl Trainer Kai Wandschneider vor der Saison mit den Nationalspielern Steffen Fäth und Andreas Wolff wieder einmal zwei absolute Leistungsträger ersetzen musste, schaffte er es gemeinsam mit Geschäftsführer Björn Seipp die Mannschaft eindrucksvoll zu verstärken.

Torhüter Benjamin Buric ließ mit seinen Paraden Europameister Wolff an der Lahn schon früh vergessen, und Rückraumspieler Philipp Weber entwickelte sich zum absoluten Glücksgriff für die Mittelhessen. Besonders auf Weber, der sich durch seine starken Leistungen in Wetzlar mittlerweile in die Nationalmannschaft gespielt hat, müssen die Löwen morgen aufpassen, beim letzten Spiel der Wetzlarer erzielte der Nationalspieler 15 Treffer und hat damit weiterhin Chancen bester Torjäger der laufenden Saison zu werden. Nach der spontanen Meisterfeier auf Mallorca am vergangenen Wochenende haben die Rhein-Neckar Löwen bereits am gestrigen Abend das Training wieder aufgenommen. „Wir bereiten uns ganz normal auf die HSG Wetzlar vor“, kündigt Nikolaj Jacobsen an und hat gleichzeitig noch ein Ziel: „Wir haben die große Chance, diese Saison mit nur fünf Minuspunkten zu beenden. Das ist ein riesiger Ansporn für uns alle und deshalb werden wir alles versuchen, auch in Wetzlar zu gewinnen.“