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„Wir müssen uns in Berlin deutlich steigern“

Andy Schmid nach der Niederlage in Celje im Interview

Nach der deutlichen 31:37 (13:20) Niederlage im vorletzten Gruppenspiel der VELUX EHF Champions League bei RK Celje Pivovarna Lasko fand Löwen-Spielmacher Andy Schmid deutliche Worte. „Das war der Champions League unwürdig“, sprach der Kapitän des Deutschen Meister über den enttäuschenden Auftritt seiner Mannschaft in Slowenien. Als wäre die Niederlage nicht schlimm genug, musste Schmid nach der Partie auch noch zur Dopingprobe. Als der Schweizer fertig war, war seine Mannschaft längst im Hotel und hatte das Abendessen bereits absolviert, Gegenspieler Luka Zvizej fuhr den Spielmacher der Löwen so zunächst zu einem Imbiss in Celje, kümmerte sich um das Abendessen für Schmid und brachte ihn anschließend in das rund zwanzig Minuten von Celje entfernte Mannschaftshotel der Löwen – auch das ist die Champions League im Handball. Ehe es am frühen Freitagmorgen für die Löwe von Celje direkt nach Berlin ging, sprach Schmid über die kommende Partie am Sonntag um 15 Uhr bei den Füchsen Berlin.

Nach einer deutlichen 31:37 Niederlage in Celje wartet nun am Sonntag das Spitzenspiel in der DKB Handball-Bundesliga bei den Füchsen Berlin. Wie ist dein Ausblick auf die Partie?

Andy Schmid: Berlin zählt auch dieses Jahr wieder zu den stärksten Teams der Liga, keine Frage, uns erwartet ein richtig schweres Spiel. Die Füchse sind eine spielstarke Mannschaft und natürlich auch besonders zu Hause eine Macht. Wir kommen jetzt mit einer Niederlage aus Celje direkt nach Berlin, das macht die Aufgabe nicht einfacher. Klar ist, wir müssen uns in Berlin deutlich steigern.

Mit Füchse-Spielmacher Petar Nenadic und dir stehen am Sonntag zwei der besten Mittelmänner der Liga auf dem Feld. Was unterscheidet euch beide deiner Meinung nach?

Andy Schmid: Petar ist torgefährlicher als ich. Ich würde mich mehr als Spielgestalter bezeichnen, er ist auch ein richtiger Torjäger. Wir kommen aber beide nicht über die Kraft, sondern versuchen spielerisch Lösungen zu finden. Da sind wir uns schon ähnlich.

Das Achtelfinale in der Champions League haben die Löwen trotz der Niederlage in Celje sicher, in der Bundesliga entwickelt sich die Meisterschaft nach der Niederlage des THW Kiel in Magdeburg wohl wieder zu einem Zweikampf mit der SG Flensburg-Handewitt. Auch im DHB-Pokal kommt es zum Duell mit den Norddeutschen, auf welchen Wettbewerb legen die Löwen nun ihren Fokus?        

Andy Schmid: Wir wollen am liebsten jedes Spiel gewinnen. Natürlich ist die Bundesliga unser Tagesgeschäft und damit ein wenig mehr im Fokus. Aber auch in der Champions League wollen wir gerne mal weiterkommen als in den letzten Jahren, als jeweils im Achtelfinale schon Endstation war.

Wie ist der Plan, um am Sonntag die Füchse zu schlagen?

Andy Schmid: Wir müssen Petar Nenadic in den Griff bekommen und zudem hoffen, dass Silvio Heinevetter nicht seinen besten Tag im Tor erwischt. Wenn wir dagegen unsere Leistung abrufen und eine bessere Abwehr als in Celje stellen können, sehe ich gute Chancen für uns zu punkten.

Vergangene Saison habt ihr im Fuchsbau eine Niederlage kassiert, die den Kampf um die Meisterschaft nochmal kurzzeitig spannend gestaltet hat. Kommt sowas nochmal hoch, wenn man wieder vor Ort ist?

Andy Schmid: Natürlich ist mir bewusst, dass wir in der vergangenen Saison in Berlin verloren haben. Damals war es aber eine ganz andere Ausgangslage. Jetzt ist es ein neues Spiel, und wir wollen es natürlich besser machen als im Vorjahr.

Am Mittwoch ging es von Kronau nach Celje, nun direkt weiter nach Berlin. Da bleibt wenig Zeit für Freizeit. Wenn du mal Zeit für dich allein hast: was machst du dann? Was sind deine Hobbys?

Andy Schmid: Ich habe zwei kleine Kinder, eine Frau und einen Hund. Reicht das als Antwort? (lacht)