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Saison 2017/2018 – Sky sorgt für neue Spieltermine der Bundesliga

Neuer TV-Partner weitet Berichterstattung im Handball massiv aus

Die aktuelle Saison der DKB Handball-Bundesliga ist noch nicht vorbei, da laufen bei den Vereinen bereits die Vorbereitungen auf die neue Spielzeit. Im Bereich der TV-Übertragung kommt es dabei ab der neuen Saison 2017/2018 zu einschneidenden Veränderungen.

Ab der kommenden Spielzeit ist Sky gemeinsam mit ARD/ZDF der neue TV-Partner der DKB Handball-Bundesliga. Und der Münchner Pay-TV Sender hat sich viel vorgenommen, so will Sky alle Spiele der DKB Handball-Bundesliga live produzieren, vertraglich sind zwei drittel aller Spiele garantiert. „Sky steht für erstklassige Sportübertragungen, wie man es aus der Fußballbundesliga, der Formel 1 aber auch bereits aus der Handball Champions League kennt“, spricht Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann voll des Lobes über den neuen TV-Partner, der sich selbst zum Ziel gesetzt hat, den Handball deutlich professioneller zu übertragen, als es in der Vergangenheit der Fall war. So bleiben neben Sky auch ARD und ZDF wichtige Partner der Bundesliga. Besonders die Nachverwertung in den Programmen der Öffentlich-Rechtlichen erschließt den Vereinen dabei völlig neue Reichweiten. „Der neue TV-Vertrag garantiert uns eine Reichweite, die wir vorher im Handball nicht hatten. Einmal in der ARD-Sportschau gezeigt zu werden bringt uns als Löwen eine höhere Reichweite als die ganzen Livespiele bei Sport1 zusammen. Und genau diese Nachverwertung ist auch für viele Sponsoren interessant“, so Kettemann. 

Neben Livespielen in der ARD und den zugehörigen Landessendern wird auch die Berichterstattung über die Handball-Bundesliga ausgeweitet. So erhält der ehemalige Handball-Nationalspieler Stefan Kretzschmar bei Sky eine eigene Talkshow, die im unverschlüsselten Programm laufen wird. Wie schon bei den Übertragungen der VELUX EHF Champions League wird Sky mit seiner Berichterstattung weit über die eigentlichen Spiele hinausgehen, so sind Hintergrundreportagen, persönliche Geschichten und exklusive Bilder geplant, die der Fernsehzuschauer vom Handballsport bisher nicht kannte. Die größte Veränderung bringt allerdings der kommende Spielplan. Die Spiele der DKB Handball-Bundesliga werden ausschließlich donnerstags und sonntags absolviert. Als Ausweichtag steht für eine begrenzte Anzahl an Spielen lediglich der Samstagabend zur Verfügung. Als neue Anwurfzeit werden sich die Handballfans auf 12:30 Uhr sonntags einstellen müssen, wobei ein Topspiel jeweils um 15 Uhr beginnen wird. Die Spiele am Donnerstag beginnen um 19 Uhr, während die Anwurfzeit für den Samstagabend um 20:30 Uhr vorgesehen ist. „Wir haben uns seit Jahren eine bessere Planbarkeit der Bundesligaspiele gewünscht, nun haben wir sie bekommen“, weiß Jennifer Kettemann aber auch um die Probleme, die die neuen Anwurfzeiten mit sich bringen. 

„Der 12:30 Uhr-Termin am Sonntag bereitet uns Bauchschmerzen mit der SAP Arena. Bei Konzerten an einem Samstagabend werden wir individuell klären müssen, ob durch die Umbauarbeiten ein Spieltermin von 12:30 Uhr am Folgetag überhaupt realisiert werden kann. Zudem ist der Sonntag grundsätzlich ein sehr gut gebuchter Veranstaltungstag in der SAP Arena und ebenfalls Spieltag in der Eishockeyliga der Mannheimer Adler.“

Kettemann geht deshalb davon aus, „dass wir einen Großteil unserer Heimspiele in der Bundesliga donnerstags austragen werden.“ Die genaue Anzahl der Spiele lässt sich jedoch noch nicht abschätzen, da nach der noch ausstehenden endgültigen Terminierung der Bundesligaspiele die dann noch zu terminierenden Champions League Spiel zu Spielplanänderungen führen werden.

Auch für die Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen wird sich einiges ändern, Tagesfahrten zu Auswärtsspielen wird der Deutsche Meister an einem Sonntag kaum noch absolvieren. „Unsere Spieler müssen für die Spiele am Sonntag in einen völlig neuen Rhythmus kommen. Ich bin selbst gespannt, wie die Spieler mit der neuen Spielzeit um die Mittagszeit klarkommen“, so Oliver Roggisch, Sportlicher Leiter der Löwen.

Einen Nachteil am neuen Spielplan haben die Löwen allerdings auch schon ausgemacht. „Uns droht jetzt häufiger eine Bundesliga-Begegnung an einem Donnerstagabend und ein Champions-League-Spiel am folgenden Samstag. Das ist eigentlich nicht akzeptabel, wenn man an die Gesundheit der Spieler denkt. Regeneration und Vorbereitung bleiben auf der Strecke, wenn man nur noch einen Reisetag zwischen den Spielen hat“, so Jennifer Kettemann, die einen Interessenkonflikt der verschiedenen Champions League-Nationen ausgemacht hat. „Die zuschauerstärksten Spiele sind bei uns die Bundesliga-Begegnungen, deswegen wollen wir diese Partien am Wochenende austragen. Für Mannschaften aus Polen, Ungarn oder Mazedonien sind Champions League-Spiele das Nonplusultra und sie wollen diese Partien am Wochenende austragen. Es wird sehr schwer werden, bei der Terminierung auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Beide Seiten werden Zugeständnisse machen müssen“, hofft Kettemann auf einen für die Löwen und ihre Anhänger akzeptablen Spiel- und damit verbunden Reiseplan.