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Kantersieg in Ostwestfalen

Löwen mit bester Saisonleistung

Durch einen deutlichen 37:25 (19:11) Kantersieg bei GWD Minden haben die Rhein-Neckar Löwen die Tabellenführung in der DKB Handball-Bundesliga verteidigt. Mit der besten Saisonleistung knüpften die Badener dabei an die starke Vorstellung vom Champions League-Heimspiel gegen Montpellier am vergangenen Samstag an. Bereits zur Pause war die Partie beim 19:11 Halbzeitstand entschieden. „Ich bin sehr zufrieden mit der heutigen Leistung. Es scheint wir haben unsere Sicherheit im Spiel gefunden. Die Art und Weise wie wir heute aufgetreten sind, sah wirklich sehr gut aus“, sprach ein glücklicher Nikolaj Jacobsen nach der Partie.

Von Beginn an bestimmten die Löwen die Partie und ließen keinen Zweifel am späteren Erfolg aufkommen. Die Gastgeber führten nur ein Mal, es war das 1:0. Nach zwölf Minuten nahm Mindens Trainer Goran Perkovac seine erste Auszeit, seine Mannschaft lag zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich mit 3:8 zurück. Im Stile einer Spitzenmannschaft präsentierte sich der Tabellenführer an diesem Abend, hoch konzentriert in der Abwehr, beweglich im Angriff. Nur fünf Minuten nach seiner ersten Auszeit zog Perkovac schon die zweite grüne Karte, die Löwen führten mit 11:4, und hätte Uwe Gensheimer nicht noch zwei freie Chancen ausgelassen, das Spiel wäre wohl schon nach einer Viertelstunde entschieden gewesen. Bärenstark präsentierte sich der Tabellenführer in der Defensive, so blockte die Abwehr um Geburtstagskind Gedeon Guardiola bis zur zwanzigsten Minute mehr Bälle als die Gastgeber überhaupt Treffer erzielten. Nach 25. Minuten war es dann Patrick Groetzki, der mit einem Treffer in den Winkel zum 17:7 die erstmalige 10-Tore-Führung erzielte. Ausgerechnet eine Überzahl der Löwen nutzte GWD dann zur Verkürzung des Rückstandes, in Unterzahl erzielte Minden drei Treffer und kassierte kein einziges Gegentor – das eigene Überzahlspiel bleibt somit weiterhin ein Schwachpunkt der Badener, die zur Pause beim 19:11 aber noch deutlich in Führung lagen.

Das erste Tor der zweiten Hälfte erzielte dann erneut Patrick Groetzki, der Rechtsaußen der Löwen leistete sich bei seinen sechs Treffern keinen Fehlwurf und bot eine ganz starke Leistung. Nach einem sensationellen Pass von Andy Schmid in den Kreis traf Bjarte Myrhol nach 34. Minuten zum 22:13. Doch auch Minden, bei denen Spielmacher Dalibor Doder verletzt fehlte, fand nun öfters die Lücke in der Abwehr der Löwen. Vor allem Linkshänder Christopher Rambo bekam die Löwenabwehr nicht in den Griff, der Norweger kam nach 38 Minuten bereits auf acht Treffer und wurde am Ende mit elf Toren bester Schütze seiner Mannschaft. Am Einbahnstraßen-Handball änderte sich aber auch in der zweiten Hälfte nichts, die Löwen bestimmten weiterhin das Tempo und gingen durch Mads Mensah 20 Minuten vor dem Ende beim 27:17 wieder mit 10 Treffern in Front.

Nach seiner im Spiel gegen den HSV erlittenen Augenverletzung feierte Bastian Rutschmann in der zweiten Hälfte dann sein Comeback. Mit drei gehaltene Bällen in Serie knüpfte der Torhüter an die starke Leistung von Niklas Landin an und ermöglichte seinen Vorderleuten so schnelle Gegenstöße. Beim 29:17 führten die Löwen sogar erstmals mit zwölf Treffern, ehe zunächst Stefan Kneer und wenig später auch Gedeon Guardiola mit Zeitstrafen auf die Bank mussten. Doch sogar in doppelter Unterzahl gelang den Löwen durch Alexander Petersson ein Treffer. Als wenig später aber auch noch Uwe Gensheimer mit zwei Strafminuten vom Feld musste, sahen sich die Löwen für einen Angriff sogar in dreifacher Unterzahl. Doch auf Bastian Rutschmann war Verlass, der Torhüter parierte auch in Unterzahl weiter, und kaum komplett wechselte Trainer Nikolaj Jacobsen für die letzten zwölf Minuten durch. So kam neben Harald Reinkind auch Tim Suton auf das Feld, und der 18-jährige erzielte mit seinem ersten Wurf endlich direkt sein erstes Bundesligator. Die Löwen wirkten in Spiellaune und drückten trotz der deutlichen Führung auch in der Schlussphase weiter aufs Tempo. Erst die Schlusssirene erlöste die am heutigen Tag hoffnungslos unterlegenen Gastgeber und beendete die einseitige Partie, die der Tabellenführer am Ende mit 37:25 (19:11) gewann.

GWD Minden – Rhein-Neckar Löwen 37:25 (11:19) 

GWD Minden: Vortmann, Eijlers; Freitag (4), Schäpsmeier (2), Kozlina (3), Antonewitch, Rambo (11), Steinert (2), Kunkel (2), Torbrügge, Niemeyer (1), Schmidt, Svitlica

Rhein-Neckar Löwen: Landin, Rutschmann; Schmid (2), Gensheimer (6/2), Kneer, Sigurmannsson (1/1), Myrhol (4), Mensah (3), Groetzki (6), Reinkind (2), Guardiola (2), Petersson (7), Ekdahl du Rietz (2), Suton (2)

Trainer: Goran Perkovac – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Nils Blümel / Jörg Loppaschewski

Strafminuten: Torbrügge (4) – Gensheimer (2), Kneer (2), Sigurmannsson (2), Myrhol (2), Guardiola (2)

Siebenmeter: 1/0 – 3/3

GWD Minden: Schmidt scheitert an Landin

Zeitstrafen: 2 – 5

Zuschauer: 1850

Spielfilm: 1:0 (1.), 2:5 (7.), 3:8 (12.), 7:17 (25.), 11:19 (HZ), 17:26 (40.), 17:29 (44.), 20:31 (48.), 25:37 (EN) 

Beste Spieler: Rambo – Rutschmann, Groetzki