Veröffentlichung:

Löwen drängen früh auf die Entscheidung

Kantersieg beim TBV Lemgo

Mit einem Zwischenpurt in der Mitte der ersten Halbzeit haben die Rhein-Neckar Löwen beim Auswärtsspiel beim TBV Lemgo früh auf die Entscheidung gedrängt. Am Ende siegten die Badener nach einer engagierten und konzentrierten Vorstellung am Abend in Ostwestfalen mit elf Toren Vorsprung. „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit den zwei Punkten, vor allem in der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt und mir einer aufmerksamen Abwehrfür die Vorentscheidung gesorgt“, freute sich Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen nach der Partie über den Auswärtssieg in Ostwestfalen.

Die Hausherren, die mitten im Abstiegskampf stecken, konnten die Partie nur in der ersten Viertelstunde offen halten, danach war das Tempospiel der Löwen vom TBV nicht mehr zu stoppen. Dabei führten die Gastgeber des TBV sogar mit 2:0, nach einem Fehlwurf von Uwe Gensheimer traf Tim Hornke per Doppelschlag zur Führung des TBV. Bjarte Myrhol erzielte dann den ersten Treffer der Löwen, die aber umgehend das nächste Gegentor durch Rolf Hermann hinnehmen mussten. Nach zwei weiteren Fehlwürfen der Löwen durch Uwe Gensheimer und Alexander Petersson kam TBV-Schlussmann Dan Beutler nach nicht einmal fünf Minuten bereits auf drei Paraden. Ohne den Schweden im Tor wären die Gastgeber schon früher deutlich ins Hintertreffen geraten. So dauerte es bis zur achten Minuten, ehe Patrick Groetzki die Löwen beim 4:3 erstmals in Führung brachte, vorher hatte auch Niklas Landin bereits seine ersten beiden Bälle aus dem Lemgoer Rückraum gehalten. Ein Doppelschlag von Alexander Petersson besorgte beim 6:4 dann die erste Zwei-Tore Führung für die Gelbhemden, die in der heutigen Partie auf Mads Mensah verzichten mussten. Der dänische Nationalspieler plagt sich mit muskulären Problemen in der Wade, eine genaue Untersuchung soll am morgigen Donnerstag erfolgen. Nach einem Foul von Alexander Petersson an Tim Suton schickten die beiden Schiedsrichter den Isländer für zwei Minuten auf die Bank, die folgende Unterzahl überstanden die Löwen zwar unbeschadet, doch der TBV blieben den Badener auf den Fersen und schaffte es innerhalb der ersten Viertelstunde stets den Anschlusstreffer nach einem Tor der Löwen zu erzielen. Erst Uwe Gensheimer gelang per Gegenstoss beim 12:9 Zwischenstand die erste Drei-Tore-Führung, vorher war Patrick Groetzki per Gegenstoss noch an Dan Beutler gescheitert.

Lemgos Trainer Florian Kehrmann zog nach zwanzig Minuten seine erste Auszeit, nach einer guten Anfangsphase der Hausherren waren nun die Gäste die klar bessere Mannschaft und führten beim 14:10 wenig später erstmals mit vier Toren.  Die Auszeit des TBV schien allerdings nur die Löwen beflügelte zu haben, die sich in der Abwehr aufmerksam und beweglich präsentierten und den TBV zu zahlreichen Ballverlusten zwangen. Praktisch jeder Ballgewinn der Badener führte umgehend zu einem Gegenstoß, innerhalb von wenigen Minuten setzen sich die Löwen so spielerisch leicht bis auf 17:10 ab.

Nur drei Minuten nach der ersten Auszeit zog Florian Kehrmann erneut die grüne Karte um den Angriffswirbel der Gäste zu unterbinden, doch Kim Ekdahl du Rietz besorgte nach einem weiteren Fehlwurf des TBV in die Arme von Niklas Landin das 18:10, ehe Tim Hornke mit seinem vierten Tagestreffer den 5:0 Torelauf der Gäste beendete. Doch die aufmerksame Abwehr der Badener sicherte sich weiter zahlreiche Bälle, der TBV kam oftmals gar nicht zum Torwurf, bereits zur Pause hatten die Löwen das Spiel beim 22:13 Halbzeitstand praktisch entschieden.

Mit dem ersten Treffer in der zweiten Halbzeit besorgte Alexander Petterson beim 23:13 die erstmalige Führung von 10 Toren für die Löwen. Ausgerechnet in einer Überzahl der Badener konnte der TBV den Rückstand dann nochmals verkürzen, so traf sogar Abwehrchef Kasper Nielsen in Unterzahl für den TBV, und das per Gegenstoß, während die Löwen mit einem Spieler mehr in zwei eigenen Angriffen nicht zum Torabschluss kamen.

So verkürzte Lemgo zwischenzeitlich bis auf 19:26, ehe Nikolaj Jacobsen seine zweite Auszeit nahm. Die Löwen präsentierten sich in der zweiten Hälfte lange nicht mehr so aufmerksam wie in der 1. Halbzeit, als weniger später Andy Schmid und Arnoldus Haenen aneinander gerieten, schickten die beiden Schiedsrichter die beiden Hitzköpfe für zwei Minuten auf die Bank. Näher als sieben Tore kam Lemgo den Löwen in der zweiten Hälfte nicht mehr, auch weil sich die Badener auf Niklas Landin im Tor verlassen konnten. Angetrieben von den Paraden des Dänen schraubten die Löwen ihren Vorsprung beim 33:23 zehn Minuten vor dem Ende wieder auf zehn Tore. Vor allem Uwe Gensheimer traf in der Schlussphase wie er wollte, der Kapitän der Löwen wurde am Ende mit 13 Treffern einmal mehr der beste Torschütze seiner Mannschaft. Nikolaj Jacobsen nutzte die deutliche Führung in der Schlussphase zu einigen personellen Wechseln, so kamen Stefan Sigurmannsson, Marius Steinhauser und David Ganshorn in die Partie, die die Löwen am Ende zur Freude der mitgereisten Fans mit   39:28 (22:13) für sich entschieden. Schon am kommenden Samstag geht es für die Löwen in der Bundesliga mit dem Heimspiel gegen den VfL Gummersbach weiter. Anwurf in der SAP Arena ist dann um 15:45 Uhr, bereits um 14:25 Uhr kommt es dabei  erstmalig zum einem Vorspiel von zwei Handballmannschaften mit  Spieler mit Behinderungen.

TBV Lemgo – Rhein-Neckar Löwen 28:39 (13:22)

TBV Lemgo: Dresrüsse (ab 31.), Beutler; Bechtloff (1), Hornke (4/1), Suton (3), Hermann (3), Lemke (5), Nielsen (1), Herth (2), Haenen (4/1), Höning (1), Zieker (2), Niemeyer (2)

Rhein-Neckar Löwen: Landin, Rutschmann (ab 55.); Schmid (2), Gensheimer (13/2), Kneer (3), Sigurmannsson (1), Myrhol (4), Steinhauser (2), Groetzki (1), Reinkind (1), Guardiola (1), Petersson (6), Ekdahl du Rietz (5), Ganshorn;

Trainer: Florian Kehrmann – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Lars Geipel / Marcus Helbig

Zuschauer: 4521

Zeitstrafen: 3 – 4

Siebenmeter: 2/2 – 2/2

Strafminuten: Hermann (2), Haenen (2), Lemke (2) –  Petersson (4), Schmid (2), Reinkind (2)

Spielfilm 3:3 (6.), 4:5 (10.), 8:9 (17.), 12:19 (26.), 13:22 (HZ), 17:25 (37.), 21:29 (45.), 23:33 (51.), 28:39 (EN)

Beste Spieler: Beutler (1. HZ), Hornke – Landin, Gensheimer, Petersson