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Löwen setzen dickes Ausrufezeichen

Badener gewinnen Kampfspiel beim SC Magdeburg

Die Rhein-Neckar Löwen haben in der DKB Handball-Bundesliga ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Beim Geheimfavoriten SC Magdeburg siegten die Badener nach großem Kampf mit 24:23 (12:14). Alexander Petersson gelang in der letzten Minute der Siegtreffer für die Löwen, vorher hatte Darko Stanic einen Strafwurf der Magdeburger gehalten. 

„Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft und den heutigen Sieg. Zugegeben, wir haben heute kein gutes Spiel geliefert. Vor allem in der Anfangsphase waren wir überhaupt nicht da, normalerweise hat man dann in einer Halle wie Magdeburg keine Chance mehr auf den Sieg. Wir haben aber an uns geglaubt und mit einer starken Abwehr uns am Ende noch zwei Punkte erkämpft“, so Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen nach der Partie.

In den Anfangsminuten brannte der SC Magdeburg ein wahres Feuerwerk ab, die ersten zwei Tore von Michael Damgaard konnte Andy Schmid noch ausgleichen, doch dann rannten sich die Löwen gleich mehrmals in der harten Deckung des SCM fest. Alleine Kim Ekdahl du Rietz vergab drei Würfe in Serie, und da auch Darko Stanic im Tor der Löwen überhaupt keinen Ball zu fassen bekam, bauten die Gastgeber zur Freude der eigenen Fans ihre Führung bis auf 7:3 nach zehn Minuten aus. Den Löwen drohte bei diesem Spielverlauf ein Debakel, Nikolaj Jacobsen reagierte schnell und nahm eine Auszeit, zudem beorderte der Trainer Geburtstagskind Mikael Appelgren für den glücklosen Darko Stanic ins Tor.  Mit Erfolg, zwei Fehlwürfe der Magdeburger und zwei Paraden von Appelgren waren der Startschuss für die Aufholjagt der Löwen, die innerhalb von fünf Minuten beim 6:8 Zwischenstand wieder in Reichweite des SCM lagen. Nach 18. Minuten unterbrach nun Magdeburgs Trainer Geir Sveinsson das Spiel seiner nun völlig verunsicherten Mannschaft mit einer Auszeit. Doch die Löwen waren längst im Spiel angekommen, Stefan Kneer vergab nach 22 Minuten beim Stand von 10:9 erstmals die Chance zum Ausgleich, ehe im nächsten Angriff auch Alexander Petersson an Dario Quenstedt scheiterte. 

Die nicht genutzten Chancen rächten sich sofort, der bärenstarke Michael Damgaard baute die Führung für den SC Magdeburg wieder bis auf 12:9 (26.) aus, ehe Uwe Gensheimer mit seinem dritten Strafwurf das zehnte Tor der Badener erzielte. Die Löwen glichen zwar wenig später zum 12:12 aus, sahen sich aber beim Halbzeitstand von 12:14 in einer hitzigen Partie wieder mit zwei Toren in Rückstand. Beim 14:15 gelang Alexander Petersson nach sieben Minuten in der zweiten Halbzeit der Anschlusstreffer, der Isländer profitierte von einem Fehlpass der Magdeburger und hatte anschließend freie Bahn auf das SCM-Tor. Im nächsten Angriff traf Rafael Baena dann zum Ausgleich, und hätte die Löwen nicht nach der Pause schon zahlreiche Großchancen liegen gelassen, die Badener wären nach ihrem desolaten Spielbeginn längst in Führung gegangen, waren sie doch eigentlich seit der elften Minute die bessere Mannschaft in einer unglaublich hektischen Partie mit vielen Fehlern auf beiden Seiten.

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Kopf-an-Kopf ging es in die letzte Viertelstunde des Spiels, beim 17:17 Zwischenstand hatten die Löwen gleich doppelte die Chance in Führung zu gehen, doch neben Alexander Petersson vergab auch Patrick Groetzki. Zeljko Musa traf für Magdeburg auf der Gegenseite, Nikolaj Jacobsen zog seine zweite Auszeit und brachte mit Harald Reinkind und Kim Ekdahl du Rietz zwei frische Kräfte für den Rückraum. Nach drei Fehlwürfen traf Harald Reinkind dann zwölf Minuten vor dem Ende zum 19:18, die Löwen waren in einer hektischen und kampfbetonten Partie erstmals in Führung gegangen. Nach einer weiteren Parade von Mikael Appelgren gegen Matthias Musche erhöhte Uwe Gensheimer anschließend mit seinem fünften Strafwurf auf 20:18 für die Löwen, ehe Jure Natek umgehend der Anschluss gelang. Als Harald Reinkind dann aus dem Rückraum an Quenstedt scheiterte, glich Robert Weber auf der Gegenseite per Strafwurf aus.

Fünf Minuten waren noch zu spielen, da zog Nikolaj Jacobsen seine letzte Auszeit, vorher hatte Alexander Petersson nur den Pfosten getroffen und Musa für Magdeburg die Führung zurückgeholt. 22:21 Magdeburg, noch etwas mehr als vier Minuten, die Löwen sahen sich plötzlich wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Patrick Groetzki traf mit seinem zweiten Tor des Tages, Ausgleich. Doch eine Minute vor dem Ende gab es Strafwurf für die Hausherren, der in der Anfangsphase so unglücklich agierende Darko Stanic kam und parierte gegen Robert Weber. Die letzten vierzig Sekunden spielten die Löwen dann souverän herunter, zehn Sekunden vor dem Ende gelang Alexander Petersson der Siegtreffer, Magdeburg kam nur noch zu einem letzten Freiwurf, dieser landete im Fangnetz hinter dem Tor.

SC Magdeburg – Rhein-Neckar Löwen 23:24 (14:12)

SC Magdeburg: Green, Quenstedt (n.e); Musa (2), Rojewski (1), Musche (2), van Olphen (1), Natek (3), Bagersted, Haaß, Weber (8/2), Saul, Sohmann, Damgaard (6), Lemke

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (ab 10.), Stanic (1-10. und bei einem Strafwurf); Schmid (4), Gensheimer (5/5), Kneer (1), Sigurmannsson (n.e.), Baena (2), Steinhauser (n.e.), Mensah (1), Groetzki (2), Reinkind (1), Guardiola, Petersson (5), Ekdahl du Rietz (3)

Trainer: Geir Sveinsson – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Matthias Brauer / Kay Holm

Zuschauer: 6515

Zeitstrafen: 1 -1

Siebenmeter: 4/2 – 5/5

SC Magdeburg: Weber scheitert an Appelgren und Stanic

Strafminuten: Musa (2) – Mensah (2)

Spielfilm: 2:2 (5.), 5:2 (8.), 7:3 (10.), 8:6 (15.), 8:7 (18.), 12:9 (26.), 14:12 (HZ), 15:13 (35.), 16:16 (42.), 18:20 (50.), 21:21 (55.), 23:24 (EN)

Beste Spieler: Quenstedt; Damgaard – Appelgren, Baena, Petersson