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Feiertag in der SAP Arena

Löwen schlagen den Champions League-Sieger

Die Rhein-Neckar Löwen sind mit einem Paukenschlag in die neue Spielzeit der VELUX EHF Champions League gestartet. Vor 7361 Zuschauern in der SAP Arena schlug der Tabellenführer der DKB Handball-Bundesliga den amtierenden Champions League Sieger FC Barcelona in einer hochklassigen Partie mit 22:21 (10:9). Ein überragender Andy Schmid übernahm in der Schlussphase Verantwortung und erzielte gegen die Katalanen die entscheidenden Treffer. Dabei ließen die Löwen in der dramatischen Schlussphase noch mehrere Möglichkeiten aus, einen deutlicheren Erfolg zu erzielen.

„Wir haben in einem sehr guten Spiel eines der stärksten europäischen Teams geschlagen. Auf beiden Seiten überragte die Defensive mit zwei ausgezeichneten Torhütern. Am Ende agierten wir etwas unglücklich, ansonsten wäre der Sieg deutlicher ausgefallen“, sagte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen nach dem Schlusspfiff. Auch für Kollege Xavier Pascual präsentierten sich beide Mannschaften auf hohem Niveau, neutralisierten sich aber mit zwei sehr starken Abwehrreihen.  „Ich glaube, wir haben heute gegen die zur Zeit stärkste Mannschaft Europas verloren, die Löwen sind eine unglaublich gute Mannschaft und stehen ohne Verlustpunkte an der Spitze der Bundesliga“, verteilte Pascual nach der Partie ein großes Lob an die Gastgeber, die am kommenden Mittwoch schon wieder in der Bundesliga gefordert sind. Um 19:00 Uhr gibt dann Aufsteiger TVB 1898 Stuttgart seine Visitenkarten in der SAP Arena ab.

Es war eine Sternstunde des Handballs als am 20. April 2014 die Rhein-Neckar Löwen den FC Barcelona in der Champions League mit 38:31-Toren nach Hause schickten. Den Grundstock zu dem damaligen Sensationssieg legten die Gelbhemden in einer berauschenden ersten Halbzeit mit einer 22:14-Pausenführung. In der diesjährigen Auflage dieses europäischen Spitzenduells setzten zwar die Gastgeber erneut die spielerischen Akzente aus einer bärenstarken Deckung heraus, scheiterten aber zu oft an Danijel Saric, dem überragender Schlussmann im Tor der Katalanen, der mit insgesamt neun Paraden in den ersten dreißig Minuten seine Mannschaft beim 10:9-Pausenstand für die Löwen allein noch im Spiel hielt.

Von Beginn an überraschte der Spitzenreiter der DKB Handball-Bundesliga mit einer offensiven Abwehrformation. Bereits kurz hinter der Mittelinie „begrüßten“ die Löwen ihre Kontrahenten aus Barcelona, die keinen gezielten Formationsangriff entwickeln konnten. Immer wieder liefen sich die Gäste in der Löwen-Deckung fest, aus der heraus die Hausherren schnelle Konter laufen konnten. Im Löwen-Angriff führte Andy Schmid gekonnt Regie und netzte gleich zweimal (1:1) und (2:1) ein. Erst einmal im Spielrausch angelangt, erhöhten die Löwen dank Treffer von Uwe Gensheimer (Siebenmeter), Harald Reinkind und Gedeon Guardiola auf 6:3 (16.), so dass FCB-Coach Pascual den grünen Karton auf den Zeitnehmertisch legte.

Dass die Gäste danach nicht nur den Ausgleich, sondern eine 7:6-Führung erzielten, lag nicht nur an dem immer stärker werdenden Danijel Saric im FCB-Tor. Die Löwen-Angreifer präsentierten sich unkonzentriert, produzierten Fehlversuche und ein Stürmerfoul, so dass es bis zur 23. Minute dauerte, ehe sie beim 8:7 (Tempogegenstoß Groetzki) wieder in Front lagen. In der Schlussphase der ersten Halbzeit gaben erneut die Torhüter eine Kostprobe ihres großen Könnens ab. Zunächst parierte Saric phänomenal gegen Mads Mensah Larsen und dann gegen Patrick Groetzki, ehe auf der Gegenseite der eingewechselte Drako Stanic einen Siebenmeter von Gudjon Valur Sigurdsson entschärfte. Nachdem die Löwen ein Überzahlspiel (Jesper Nöddesbo brummte zwei Minuten ab) zum 10:8 nutzten, hofften die heimischen Fans auf eine Zwei-Tore-Führung zur Pause, doch Filip Jicha, der zu Beginn mit Pfiffen des Publikums begrüßt worden war, schaffte noch den 10:9-Anschlusstreffer.

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Auch im zweiten Durchgang blieb die Partie eng. Mit fünf erfolgreich abgeschlossenen Angriffen zogen die Badener von 12:11 auf 16:13 (Groetzki, 44.) davon. Doch lange konnten sich die Löwen an der deutlichen Führung nicht erfreuen. Ein fehlpass, ein Fehlversuch und zwei Saric-Paraden stoppten die Angriffsbemühungen der Gastgeber, während die Katalanen nicht nur den 17:17-Gleichstand erzielten, sondern durch Mannschaftskapitän Tomas gar 18:17 in Führung gingen (51.). Mit der tollen Unterstützung des Publikums schaffte die Jacobsen-Truppe aber wieder den Umschwung. Drei tolle Paraden von Mikael Appelgren bedeuteten Ballbesitz für die Löwen, die auch prompt ihre Treffsicherheit wiederfanden. Nach dem 18:18–Gleichstand (Uwe Gensheimer, Siebenmeter) zogen die Gelbhemden unter dem Jubel der Fans dank drei Treffer von Andy Schmid in Folge auf 22:20 davon, ehe Victor Tomas Sekunden vor dem Ende nur ncoh der 21. Treffer für den Titelverteidiger gelang.

Rhein-Neckar Löwen – FC Barcelona Lassa 22:21 (10:9)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Stanic (bei zwei Siebenmetern); Schmid (5), Gensheimer (6/3), Kneer, Sigurmannsson (n.e.), Baena Gonzales (1), Steinhauser (n.e.), Larsen , Pekeler (n.e.), Groetzki (4), Reinkind (1), Guardiola (1), Petersson (1), Ekdahl Du Rietz (3).

FC Barcelona: Perez de Vargas, Saric; Nöddesbo, Kopljar, Tomas (3) , Entrerrios (2), Sorhaindo (2), Sarmiento (1), Bengoechea, Gurbindo Martinez (1), Sigurdsson (4), Syprzak, Morros De Argila, Jicha (2), Jallouz, Lazarov (6/1).

Schiedsrichter: Nikolov /Nachevski (Mazedonien)

EHF-Delegierter: Wille (Österreich)

Zuschauer: 7361

Siebenmeter: 3/3 : 3/1

Zeitstrafen: 2 Min (Gensheimer) : 6 Min. (Sorhaindo, Nöddesbo, Morros).