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Löwen schlagen Kristianstad

Zweiter Sieg in der FRAPORT Arena Frankfurt

Die Rhein-Neckar Löwen haben auch ihr zweites Heimspiel in der Frankfurter FRAPORT Arena gewonnen. Die Badener siegten in der VELUX EHF Champions League am Donnerstagabend gegen IFK Kristianstad vor 1868 Zuschauern ungefährdet mit 29:20 (15:10).

Die Gelbhemden nahmen damit erfolgreich Revanche für die 29:32-Niederlage im Hinspiel und liegen nun in der Gruppe B – zumindest nach Pluspunkten – gleichauf mit dem Spitzenreiter FC Barcelona, der sein neuntes Vorrundenspiel erst am Sonntag in Kopenhagen austrägt. Damit haben die Löwen einen weiteren Schritt Richtung Achtelfinale und einer guten Abschlussplatzierung in der Gruppe B gemacht. „Das Ziel ist es weiterhin, einen Platz unter den ersten Vier zu erreichen. Man darf nicht vergessen, dass wir noch drei schwere Auswärtsspiele haben“, sagte Andy Schmid.

Da die Partie gegen die Schweden für die Löwen das vierte Spiel innerhalb von neun Tagen war, schonte Trainer Nikolaj Jacobsen einige Leistunsträger, nämlich Uwe Gensheimer, Patrick Groetzki, Alexander Petersson und Kim Ekdahl du Rietz. Nur Gensheimer kam für einen Siebenmeter aufs Parkett, die anderen drei durften die gesamte Partie von der Bank aus betrachten. Dafür begannen Marius Steinhauser und Stefan Sigurmannsson auf den Außenpositionen und Mads Mensah Larsen sowie Stefan Kneer im Rückraum. „Ich war sehr glücklich, dass ich einigen Spielern, die sonst nicht so viel spielen, so viel Einsatzzeiten geben konnte und andere Akteure dafür schonen konnte“, sagte Jacobsen.

Das Angriffsspiel der Gastgeber litt unter den vielen Umstellungen allerdings nicht. Im Gegenteil, die Löwen erzielten alleine in den ersten zehn Spielminuten acht Treffer, nach 17. Spielminuten standen dann zwölf Tore für die Gastgeber zu Buche. Bis dahin machten die Gelbhemden im Spiel nach vorne kaum Fehler und vergaben so gut wie keine Chance. „Wir haben das vorne ganz gut gemacht“, lobte Jacobsen.

Im zweiten Teil der ersten Hälfte änderte sich das dann allerdings. Das lag an der Umstellung der Gäste auf eine 5:1-Abwehr, mit der die Badener nicht so gut zu Recht kamen. Zudem an einigen einfachen Fehlern, die den Gastgebern im Angriffsspiel unterliefen und an zu vielen ausgelassenen Möglichkeiten. „In einer ungewohnten Aufstellung ist es normal, dass man Phasen hat, in denen es mal nicht so gut läuft. Aber trotzdem dürfen wir natürlich nicht so viel Möglichkeiten vergeben“, sagte Jacobsen.

Dass die Löwen trotz des Nachlassens im Angriffsspiel zur Pause mit 15:10 recht komfortabel führten, hatten sie vor allem ihrem Torwart Mikael Appelgren zu verdanken. Der Schwede wehrte gegen den schwedischen Meister bis zur Pause exakt die Hälfte der auf sein Gehäuse geworfenen Bälle ab – eine fabelhafte Quote und eine Leistung, mit der er die Spieler der Gäste reihenweise zur Verzweiflung brachte. „Die Torhüterleistung war sehr gut“, so Jacobsen. Appelgren hatte also einen großen Anteil daran, dass sich die Löwen nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (4:4/7.) auf 12:6 (17.) absetzen – und diesen Vorsprung bis zur Pause halten konnten.

Die Gelbhemden starteten dann zwar denkbar schlecht in die zweite Halbzeit (vorne vier Fehlwürfe in Folge, hinten drei Gegentreffer in Serie), Kristianstad konnte so auf 13:15 (34.) verkürzen. „Mit der 5:1-Deckung hatten wir Probleme, in den letzten 20 Minuten war das aber wieder besser“, sagte Patrick Groetzki. Denn nach der schwachen Anfangsphase fingen sich die Gastgeber und ließen mit einem 5:2-Lauf bis zur 43. Spielminute keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Vor allem Appelgren knüpfte nahtlos an seine Leistung aus dem ersten Durchgang an, kam am Ende auf 18 Paraden. „Mikael hat sehr gut gehalten“, lobte Groetzki.

Zu Beginn der Schlussviertelstunde konnten sich die Löwen dann gegen das Team ihres Ex-Trainers Ola Lindgren sogar auf acht Treffer (24:16/48.) absetzen. Spätestens da war klar, dass die Badener auch das zweite „Heimspiel“ in Frankfurt innerhalb von neun Tagen gewinnen würden. So konnte sich dann in den letzten zehn Spielminuten auch Kreisläufer Rafael Baena zu seinen vier geschonten Mannschaftskollegen auf die Bank setzen – und Hendrik Pekeler, bis dahin nur in der Abwehr eingesetzt, Spielpraxis im Angriff sammeln. Pekeler setzte dann auch den Schlusspunkt zum 29:20, nachdem zuvor Schmid drei Siebenmeter in Folge erfolgreich im Gästetor untergebracht hatte. „Wir haben nach vorne diszipliniert gespielt, vor allem, wenn man bedenkt, dass wir in dieser Aufstellung selten spielen“, sagte Schmid und fügte an: „Wir haben zwei gute Spiele in Frankfurt gehabt und freuen uns auf die beiden weiteren Partien im kommenden Jahr.“

 

Rhein-Neckar Löwen – IFK Kristianstad 29:20 (15:10)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Richard Stochl (für einen Siebenmeter) – Schmid (11/7), Gensheimer, Kneer (2), Sigurmannsson (1), Baena Gonzalez (5), Larsen (5), Guardiola, Steinhauser (2), Groetzki (n.e.), Ekdahl du Rietz (n.e.), Petersson (n.e.), Pekeler (2)

IFK Kristianstad: Larsson, Simic – Björnsen (2), Lagergren (1), Larsson, Dahlin, Jepson (2), Tollbring (5/4), Pettersson (1), Cederholm (4), Jamali (1), Nilsson, Cosmo, Hanisch (1), Eriksen (1), Lindskog (2)

Trainer: Nikolaj Jacobsen – Ola Lindgren

Schiedsrichter: Horacek/Novotny (Tschechien)

Zuschauer: 1868

Strafminuten: 2/8

Siebenmeter: 9/8 – 4/4

Gensheimer scheitert an Simic

Zeitstrafen: Guardiola (2) – Lindskog (4), Eriksen (2), Pettersson (2)

Rote Karte:

Spielfilm: 3:3 (6.), 8:5 (10.), 12:6 (17.), 14:8 (27.), 15:10 (Hz.), 15:13 (34.), 18:14 (38.), 20:14 (43.), 24:16 (49.), 25:20 (53.), 29:20 (Ende)

Beste Spieler: Appelgren, Schmid, Baena – Cederholm.