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Perez de Vargas entnervt die Löwen

Niederlage im letzten Gruppenspiel in Barcelona

Die Rhein-Neckar Löwen haben am gestrigen Samstagabend das letzte Gruppenspiel der laufenden VELUX EHF Champions League Saison verloren. Beim Titelverteidiger FC Barcelona unterlag der Tabellenführer der DKB Handball Bundesliga mit 20:26 (10:11). Bester Werfer für die Löwen war Spielmacher Andy Schmid mit sechs Toren, zudem bot Torhüter Borko Ristovski eine bärenstarke Leistung, auch wenn das Duell der Schlussleute klar an Spaniens Nationaltorhüter Moreno Perez de Vargas ging. Der Schlussmann der Katalanen entnervte mit seinen Paraden die Löwen und wurde zum entscheidenden Faktor für den Sieg der Spanier.

Durch die Niederlage drohen die Löwen in der Gesamtwertung auf den 5. Tabellenplatz der Vorrundengruppe B abzurutschen, sollte Pick Szeged am heutigen Sonntag bei KS Vive Tauron Kielce gewinnen. Im Achtelfinale würde den Löwen damit ein Duell mit dem THW Kiel drohen – ansonsten kommt es zum Aufeinandertreffen mit dem kroatischen Rekordmeister RK Zagreb. Barcelona sicherte sich durch den Erfolg den Gruppensieg und zieht damit direkt ins Viertelfinale ein.

„Unsere Niederlage geht in Ordnung, auch wenn sie ein paar Tore zu hoch ausgefallen ist. Ich kann meiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen, sie hat gekämpft und alles versucht. Leider hatte Barcelonas Torwart heute einen überragenden Tag, und hat immer dann die entscheidenden Bälle gehalten, wenn wir mal wieder dran gekommen wären“, so das Fazit von Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.

In einer nervösen Anfangsphase führten die Hausherren schnell mit 2:0, doch die Löwen fanden durch einen Doppelschlag von Stefan Kneer schnell in die Partie und glichen zum 2:2 aus. Barcelona behielt jedoch die Führung, setzte sich über 6:4 bis auf 8:5 ab, Nikolaj Jacobsen nahm seine erste Auszeit und brachte in der Folgezeit Andy Schmid und Alexander Petersson in die Partie. Nach einem Fehlpass von Petersson konnte Barcelona durch Kapitän Victor Tomas zwar zum 9:5 erhöhen, doch in den Schlussminuten der ersten Halbzeit sollte die stärkste Phase der Löwen folgen. Fast acht Minuten blieb Barcelona ohne Torerfolg, die Löwen trafen durch Schmid, Reinkind, Petersson und erneut Schmid nicht nur zum 9:9, sondern gingen durch den Schweizer beim 10:9 (26.)zur Freude der rund 80 mitgereisten Fans sogar erstmals in Führung. Barcelonas Trainer Xavier Pascual reagierte sofort, unterbrach den Spielfluss der Gäste mit einer Auszeit und schickte Filip Jicha in die Partie, der umgehend die Führung wieder zurück holte, mit 11:10 für Barcelona wurden die Seiten gewechselt. „ Eigentlich hätten wir zur Pause führen müssen, denn wir hatten eine wirklich starke Phase“, sprach Nikolaj Jacobsen nach der Partie.

Nach dem Wiederbeginn drückte Barcelona direkt aufs Tempo, den Löwen gelang in den ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte kein Treffer, Barcelona zog umgehend wieder auf 14:11 davon. Erst Uwe Gensheimer per Strafwurf markierte das erste Tor der zweiten Hälfte, doch Barcelona, angetrieben von den unglaublichen Paraden ihres Torhüters Moreno Perez de Vargas zog nun scheinbar spielerisch davon. Bis auf 19:12 (43.) bauten die Katalanen ihre Führung aus, die Abwehr der Löwen stand nicht einmal schlecht, doch im Angriff fand der Bundesligist keine Mittel mehr gegen die sicher stehende Defensive der Spanier, zudem brachte Torhüter Perez de Vargas mit seinen Paraden die Gelbhemden schier zur Verzweiflung. Zehn Minuten vor dem Ende hatten die Löwen den Rückstand beim 18:22 zwar verkürzt, die Wende gelang in der Partie jedoch nicht mehr. Gudjon Valur Sigurdsson, Neuzugang der Löwen im kommenden Sommer, war es am Ende vorbehalten mit seinem fünften Tor den 26:20 (12:11) Endstand zu erzielen. „Wir wussten, dass die Löwen am vergangenen Donnerstag noch ein schweres Spiel gegen Melsungen hatten und vielleicht etwas müde sind. Deswegen haben wir auf das Tempo gedrückt und hatten damit auch Erfolg“, so Matchwinner Perez de Vargas.

FC Barcelona Lassa – Rhein-Neckar Löwen 26:20 (11:10)

FC Barcelona Lassa: Perez de Vargas, Saric; Nöddesbo, Tomas (2), Entrerrios (3), Sorhaindo (1), Sarmiento (1), Arino, Gurbindo, Sigurdsson (5), Syprzak, Ruesga, Morros, Jicha (2), Jallouz (6), Lazarov (6/2)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (bei einem Siebenmeter), Ristovski; Schmid (6/2), Gensheimer (2/1), Kneer (3), Sigurmannsson (1), Baena (2), Mensah (1), Pekeler, Groetzki, Reinkind (4), Guardiola, Petersson (1), Gerdon, Ekdahl du Rietz

Trainer: Xavier Pascual – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Martin Gjeding / Mads Hansen (DEN)

EHF Beobachter: Olsson (SWE)

Zuschauer: 4000

Strafminuten Syprzak (2), Morros (2), Jallouz (2)

Siebenmeter: 2/2 – 4/3

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Perez de Vargas

Zeitstrafen 3 – /

Spielfilm: 2:0 (5.), 5:3 (10.), 7:5 (15.), 9:6 (20.), 9:9 (25.), 11:10 (HZ), 14:11 (35.), 16:12 (40.), 20:13 (45.), 22:18 (50.), 24:18 (55.), 26:20 (EN)

Beste Spieler: Perez de Vargas, Jallouz – Ristovski