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Pokal-Frust an Eisenach ausgelassen

Löwen mit Kantersieg in Thüringen

Die Rhein-Neckar Löwen haben die Tabellenführung in der DKB Handball Bundesliga ausgebaut. Beim Aufsteiger ThSV Eisenach fuhren die Löwen am Abend den erwarteten Pflichtsieg ein und zeigten sich beim 36:19 (17:10) Kantersieg gut erholt von der Enttäuschung beim REWE Final Four am vergangenen Wochenende.

„Das Pokalwochenende hat heute überhaupt keine Rolle mehr gespielt“, sprach der 12-fache Torschütze Uwe Gensheimer. „Wir haben heute den nächsten Schritt auf unser großes Ziel hingemacht, und das ist die Deutsche Meisterschaft“, so der Kapitän der Löwen. Der ThSV Eisenach, der weiterhin auf einem Abstiegsplatz steht, konnte die einseitige Partie nur die ersten zehn Minuten ausgeglichen gestalten, danach nutzten die Löwen ihre spielerische und individuelle Klasse und zogen schon bis zum Halbzeitstand von 17:10 vorentscheidend davon. Entsprechend bedient war ThSV-Trainer Gennadij Chalepo. „Wir haben uns richtig abschlachten lassen. Ich hatte gehofft, dass meine Mannschaft unbekümmert und mit Freude in das Spiel gegen diese Spitzenmannschaft geht, aber wir haben Angsthasenhandball gespielt und sind am Ende überrannt worden.“ Sein Gegenüber Nikolaj Jacobsen war entsprechend zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Wenn man auswärts in der Bundesliga mit 17 Toren gewinnt, dann hat man vieles richtig gemacht. Das ist in der Bundesliga ja auch nicht selbstverständlich. Wir haben den Frust vom Wochenende heute in positive Energie umgewandelt. Ich hoffe sehr, dass wir am Sonntag in Berlin mit ähnlich viel Einsatz und Energie spielen, denn Berlin wird die nächste schwere Aufgabe für uns.“

Hendrik Pekeler erzielte das erste Tor der Partie, nach dem 2:0 durch Kim Ekdahl du Rietz traf Eisenachs Linkshänder Bogdan Criciotoiu mit dem ersten Tor für die Gastgeber. Nach einem Fehlwurf von Alexander Petersson glich Dusko Celica wenig später zum 2:2 aus. Petersson machte seinen Fehler aber umgehend wieder gut, erzielte im nächsten Angriff das 3:2. Eisenach nahmen von Beginn an das Tempo aus dem Spiel, um die Löwen erst gar nicht zu ihrem Tempospiel finden zu lassen. Fast jeden Angriff spielten die Thüringer bis zum angezeigten Zeitspiel aus. Doch die Löwen behielten stets die Führung und gingen beim 6:4 (12.) nach dem ersten Tor von Uwe Gensheimer erstmals mit zwei Treffern in Führung.

Spätestens nach einer Viertelstunde hatte Mikael Appelgren Betriebstemperatur erreicht, mit drei Paraden in Folge ermöglichte der Schwede im Tor der Löwen seinen Vorderleuten die Führung auszubauen, zudem hielt Appelgren in dieser Phase noch einen Strafwurf gegen Tomas Urban. In Überzahl, Celica hatte eine Zeitstrafe erhalten, gingen die Löwen dann beim 11:6 nach zwanzig Minuten erstmals mit fünf Toren in Führung, Gennadij Chalepo nahm die erste Auszeit für die Gastgeber. Doch der Löwenexpress hatte längst Fahrt aufgenommen und zog weiter davon, Alexander Petersson traf zum 12:6. Zur Pause führten die Löwen beim 17:10 dann sogar mit sieben Toren.

Uwe Gensheimer traf im ersten Angriff nach der Pause direkt zum 18:10. Keine sieben Minuten benötigte der Tabellenführer in der zweiten Hälfte um beim 22:12 durch einen Gegenstoß von Patrick Groetzki erstmals mit 10 Toren in Führung zu gehen. Gennadij Chalepo nahm seine zweite Auszeit. Am einseitigen Spielverlauf ändert sich jedoch bis zum Schlusspfiff nichts mehr, ganz im Gegenteil, die Löwen gaben mit Blick auf das Torverhältnis noch einmal richtig Gas und bestraften die vielen technischen Fehler der Eisenacher mit schnellen Toren. Angetrieben von einem bärenstarken Mikael Appelgren schraubte der Tabellenführer seinen Vorsprung über die Stationen 25:15 (45.), 29:15 (50.), 32:16 (55.) bis zum Endstand auf 36:19 (17:10). In den letzten Minuten des Spiels feierte Maximilian Haider dann noch sein Bundesligadebüt, der Kreisläufer aus der zweiten Mannschaft scheiterte allerdings direkt im Gegenstoß und muss somit auf seinen ersten Treffer im Oberhaus noch etwas warten.

ThSV Eisenach – Rhein-Neckar Löwen 19:36 (10:17)

ThSV Eisenach: Verkic, Redwitz; Wöhler, Luther (2), Celica (2), Ragnarsson, Schliedermann, Hansen (4), Urban (1), Holzner (5/4), Koloper (1), Criciotoiu (3), Mackovsek (1)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Ristovski (bei einem Siebenmeter); Schmid (3), Gensheimer (12/2), Kneer, Mensah, Pekeler (2), Groetzki (3), Reinkind (3), Petersson (5), Ekdahl du Rietz (8)

Trainer: Gennadij Chalepo – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Colin Hartmann / Stefan Schneider

Zuschauer: 2456 (ausverkauft)

Siebenmeter: 4/3 – 2/2

ThSV Eisenach: Urban scheitert an Appelgren

Zeitstrafen: 4 – 3

Strafminuten: Celica (4), Hansen (2), Urban (2) – Kneer (4), Pekeler (2),

Spielfilm: 0:2 (5.), 3:3 (10.), 4:7 (15.), 6:11 (20.), 8:14 (25.), 10:17 (HZ), 12:20 (35.), 15:25 (45.), 16:32 (55.) 19:36 (EN)

Beste Spieler: Hansen – Appelgren, Gensheimer, Ekdahl du Rietz,