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VELUX EHF Champions League: Löwen schlagen Celje

31:30 Erfolg in der Fraport Arena

Den Rhein-Neckar Löwen ist ein guter Start in die diesjährige Saison der VELUX EHF Champions League gelungen. Die Badener gewannen am Mittwochabend die erste Heimpartie in der Frankfurter Fraport-Arena gegen den slowenischen Meister RK Celje Pivovarna Lasko denkbar knapp mit 31:30 (16:15). Die Gelbhemden haben damit nach zwei Königsklassen-Partien damit drei Zähler auf dem Konto und führen die Gruppe B damit zumindest bis Samstag an.

Die Rhein-Neckar Löwen hetzen kurz nach dem Beginn der Saison und dem Tanz auf drei verschiedenen Hochzeiten schon längst wieder von einer englischen Woche in die nächste. Am Sonntagabend waren sie noch in Szeged gefordert (28:28), drei Tage später stand schon die nächste Partie in der Königsklasse, zugleich der erste Heimauftritt, an. So ließ Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen diesmal ein leicht verändertes Löwen-Rudel zu Beginn auf die Platte – Marius Steinhauser und Dejan Manaskov durften erstmals in dieser Saison von Beginn an aufs Parkett.

Und mit ihnen erwischten die Löwen einen guten Start in die Partie. Im Angriff spielte der Deutsche Meister vor 1270 Zuschauer in der Fraport Arena konsequent mit einem siebten Feldspieler, was vor allem in den ersten 15 Minuten wunderbar klappte. Die Löwen strahlten von allen Position Torgefahr aus, acht verschiede Spieler konnten sich in der ersten Halbzeit in die Torschützenliste eintragen, die erfolgreichsten Löwen vor dem Wechsel waren Henrik Pekeler und Kim Ekdahl du Rietz, die jeweils viermal trafen

So konnten sich die Löwen über 5:3 (7.) auf 10:5 nach einer Viertelstunde absetzen – es schien, als hätten die Gastgeber die Partie im Griff. „Da haben wir wohl gedacht, es läuft von alleine“, sagte Spielmacher Andy Schmid. Dann aber unterliefen den Gelbhemden im Angriff zu viele Fehler, sodass die Gäste aus Slowenien gleich vier Mal in das leere Löwen-Tor nach Ballgewinnen und Fehlwürfen der Gastgeber treffen konnten. „Wenn uns so viele Fehler unterlaufen, ist das bei sieben gegen sechs natürlich tödlich“, sagte Löwen-Spielmacher Schmid.

So konnte Celje Tor für Tor aufholen, machte aus einem 9:14-Rückstand nach 23 Minuten ein 15:16 bis zur Pause. Auch weil die Löwen in der Abwehr nicht so konsequent zupackten, wie man das von ihnen gewohnt ist. Torwart Andreas Palicka konnte zwar fünf Bälle bis zur Pause parieren, Gedeon Guardiola zwei Ballgewinne zu Gegenstoßtreffern nutzen, aber ansonsten hatten die Löwen die Spieler der Gäste nicht wirklich im Griff. Vor allem Zarabec nicht, bei dem fast jeder Wurf ein Treffer war. „Sie spielen mit viel Tempo im Angriff“, sagte Mads Mensah, der aufgrund einer Schulterverletzung nicht dabei war.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit schien es, dass die Löwen sich wieder deutlich absetzen können. Die Abwehr stand sehr sicher, Ballgewinne führten zu Treffern per Gegenstoß oder über die zweite Welle, sodass die Gastgeber schnell auf 21:17 (34.) enteilten. Doch wer dachte, die Gastgeber würden die Partie nun entscheiden, der irrte. „Immer wenn wir die Chance hatten, uns abzusetzen, haben wir zu viele Fehler gemacht“, monierte Jacobsen. Nach dem 24:20 (39.) kamen die Gäste wieder heran, auch weil Gedeon Guardiola gleich vier Minuten auf die Strafbank musste (für ein Foul plus das Meckern danach). Die Überzahl nutzen die Slowenen, um die Partie zu drehen, auch weil die Löwen vorne nicht mehr trafen (über acht Minuten nicht) und Celje immer wieder Treffer ins leere Tor gelangen – die Gäste imponierten mit einem 7:0-Lauf.

Jacobsen brachte nun Mikael Appelgren und Patrick Groetzki, nahm eine Auszeit und ließ fortan nicht mehr mit dem siebten Feldspieler agieren. 13 Minuten blieben den Löwen noch, um die Partie wieder zu drehen. Und die Badener leiteten sofort die Aufholjagd ein, Groetzki und Schmid trafen zum 26:27, Sigurdsson erzielte per Gegenstoß den Ausgleich (50.). Im Anschluss daran überstanden die Löwen eine 32-sekündige doppelte Unterzahl und lagen in einem Spiel, das nun vom Kampf geprägt war, beim 30:29 (57.) erstmals wieder vorne. Vor allem du Rietz war es, der für die Treffer der Löwen sorgte. Der Schwede erzielte insgesamt sieben Treffer, unter anderem auch die Tore zum 29:29 und den Siegtreffer zum 31:30 – und war damit der Matchwinner. Denn Celje vergab in der Folge die Chance zum Ausgleich 30 Sekunden vor Schluss. Die Slowenen versuchten es nun mit einer offensiven Deckung, doch es reichte für die Löwen. „Am Ende haben wir gewonnen, nur das zählt“, sagte du Rietz: „Aber schön war es nicht.“ Und Torwart Palicka sagte: „Wir hätten heute auch verlieren können, wir haben Glück gehabt.“

Rhein-Neckar Löwen – RK Celje 31:30 (16:15)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (45. – 55.), Palicka –  Schmid (3), Sigurdsson (3), Manaskov, Banea Gonzalez (2), Steinhauser (2), Reinkind (1), Guardiola (3), Groetzki (2), Ekdahl du Rietz (7), Pekeler (5), Petersson (3), Abt (n.e.)

RK Celje: Gajic (3), Lesjak – Babarskas (2), Beciri (2), Groselj, Janc (4), Kodrin, Mackovsek, Malus (4), Marguc (2/2), Mlaakar (5), Poteko (1), Razgor, Suholeznik, Zarabec (7), Zivizej

Trainer: Nikolaj Jacobsen – Branko Tamse

Schiedsrichter: Sorin-Laurentiu Dinu/Constantin Din (Rumänien)

 Zuschauer: 1200

Strafminuten: 12/2                               

Siebenmeter: 1/0 – 3/1

Schmid scheitert an Gajic

Zivizej scheitert an Palicka

Zeitstrafen: Petersson (2), Pekeler (4), Guardiola (4), Jacobsen (2) – Babarskas (2)

Rote Karte:

Spielfilm: 5:3 (7.), 10:5 (15.), 14:9 (23.), 14:13 m(28.), 16:15 (Hz.), 21:17 (34.), 24:20 (39.), 24:27 (47.), 27:27 (50.), 30:29 (57.), 31:30 (Ende)

Beste Spieler: Kim Ekdahl du Rietz, Pekeler, Palicka – Zarabec, Mlaakar.