Veröffentlichung:

Sigurdsson sichert sechsten Auswärtssieg der laufenden Saison

Löwen gewinnen beim Bergischen HC mit 26:24 (17:12)

Die Spitze der DKB Handball-Bundesliga ist am 10. Spieltag enger zusammengerückt. Nach der Niederlage der SG Flensburg-Handewitt beim THW Kiel ist keine Mannschaft mehr ohne Verlustpunkte. Auch die Rhein-Neckar Löwen bleiben weiterhin in der Spitzengruppe, der Deutsche Meister gewann sein Auswärtsspiel beim Bergischen HC am Abend mit 26:24 (17:12).  Damit kommt es am kommenden Sonntag um 15 Uhr zum Spitzenspiel, wenn die Löwen in der SAP Arena als Tabellenvierter den Tabellenzweiten Füchse Berlin empfangen. Bereits am Donnerstag sind die Badener jedoch in der VELUX EHF Champions League gefordert, um 19 Uhr kommt der mazedonische Meister Vardar Skopje in die Frankfurter Fraport Arena, dann geht es um die Tabellenführung der Gruppe B.

Der Bergische HC wurde am heutigen Abend einmal mehr seiner Rolle als Angstgegner der Löwen gerecht, seit Jahren tun sich die Badener unheimlich schwer mit den Löwen aus dem Bergischen Land, und auch am heutigen Tag gelang dem Favoriten am Ende nur ein knapper 26:24 (17:12) Erfolg. Bester Torschütze für die Löwen war Gudjon Valur Sigurdsson mit sieben Toren, der Isländer leistet sich in der gesamten Partie nur einen Fehlwurf und bekam von Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen nach dem Spiel ein Sonderlob. „Gudjon hat heute richtig stark gespielt und uns mit seinen Toren den Sieg gesichert“, so Jacobsen, der trotz der zwei Punkte nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft war. „Am Ende hatte ich ein wenig den Eindruck, dass wir die Partie mit halber Kraft beenden wollten, das funktioniert aber in der Bundesliga nicht. Das darf man sich gegen keinen Gegner erlauben. Deshalb haben wir am Ende noch einmal Probleme bekommen“, so der Däne.

Eine Viertelstunde benötigte der Deutsche Meister vor 2865 Zuschauern, darunter zahlreiche, lautstarke eigenen Anhänger, in der Uni-Halle von Wuppertal, um beim 8:7 durch Sigurdsson erstmals in Führung zu gehen. Der Isländer war es auch, der nach einem 0:2 und 2:4 Rückstand mit einem Doppelschlag nach zehn Minuten beim 5:5 erstmals für die Gäste ausgleichen konnte. Beim 11:9 nach zwanzig Minuten führten die Löwen mit zwei Toren. Ein Zwischenspurt in den nächsten fünf Minuten brachte beim 14:10 erstmals eine deutliche Führung für die Badener, die beim 17:12 Halbzeitstand sogar auf fünf Treffer angewachsen war.

Die Löwen hielten in der zweiten Hälfte ihren Vorsprung konstant bei vier bis fünf Treffern, doch es machte den Eindruck, der Meister verwalte nur seinen Vorsprung, als auf eine Entscheidung zu drängen. Zwar fanden die Badener immer den Weg zum Tor, doch in der eigenen Abwehr präsentierte sich der Deutsche Meister zu unkonzentriert und kassierte besonders in der Schlussphase zu viele einfache Gegentreffer.

Unnötig spannend wurde die Partie so am Ende, als der BHC zehn Minuten vor Schluss zunächst auf 20:23 hätte verkürzen können. Doch die Gastgeber scheiterten zweimal in Folge, zunächst an Mikael Appelgren im Löwen-Tor und im nächsten Angriff an der Querlatte. Der für Kim Ekdahl du Rietz in der zweiten Hälfte in die Partie gekommene Mads Mensah traf auf der Gegenseite zweimal für seine Mannschaft, sieben Minuten vor dem Ende führte der Meister mit 24:20 und hatte die Partie eigentlich im Griff. Den Gastgebern, die sich zu keiner Zeit aufgaben, lief nämlich die Zeit davon. BHC-Trainer Sebastian Hinze versuchte es mit einer offensiven Deckung, doch ein Schlagwurf von Mensah zum 25:20 sorgte sechs Minuten vor dem Ende praktisch für die Vorentscheidung. Doch der BHC glaubte weiter an seine Chance, verkürzte mit zwei Treffern zum 22:25, ehe auch Hendrik Pekeler frei an Björgvin Gustavsson im BHC-Tor scheiterte. Drei Minuten waren noch zu spielen, als Fabian Gutbrod zum 23:25 aus Sicht des BHC traf, die Uni-Halle entwickelte sich zum Hexenkessel.

Erst Sigurdsson mit dem 26. Tor der Gäste sorgte für die Entscheidung, auch wenn Gutbrod noch zum 24:26 verkürzen konnte. Mit zwei Toren Vorsprung ging es in die letzte Spielminute, der BHC agierte mit einer offenen Manndeckung und versuchte noch einmal in Ballbesitz zu kommen, Nikolaj Jacobsen nahm 57 Sekunden vor dem Ende seine letzte Auszeit. Im nächsten Angriff vergab Mensah von außen, dem BHC blieben 25 Sekunden für zwei Tore, doch auch der letzte Angriff der Gastgeber blieb ohne Erfolg.

Bergischer HC – Rhein-Neckar Löwen 24:26 (12:17)

Bergischer HC: Gustavsson, Rudeck; Hoße (2), Hermann M. (4), Artmann N., Gunnarsson (3), Oelze, Artmann J., Hermann A. (6), Babak (2), Gutbrod (2), Vilovski (3), Jonovski, Criciotoiu (2)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (4/2), Sigurdsson (7), Manaskov, Baena, Mensah (3), Pekeler (2), Groetzki (2), Reinkind, Guardiola (1), Petersson (6), Ekdahl du Rietz (1)

Schiedsrichter: Colin Hartmann / Stefan Schneider

Trainer: Sebastian Hinze – Nikolaj Jacobsen

Zuschauer: 2865

Siebenmeter: 1/1 – 2/2

Strafminuten: Jonovski (4), Criciotoiu (2)

Zeitstrafen: 2 – 0

Spielfilm: 2:1 (5.), 5:4 (10.), 7:8 (15.), 9:11 (20.), 10:14 (25.), 12:17 (HZ) 16:20 (35.), 17:22 (45.), 19:23 (50.) 22:25 (55.) 24:26 (EN)

Beste Spieler: A.Hermann –  Appelgren, Sigurdsson