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Löwen starten mit Auftaktsieg in die Rückrunde

30:26 Erfolg in Hannover wird von Verletzung von Kim Ekdal du Rietz überschattet

Nicht so deutlich wie in den vergangenen Jahren, aber wenigstens weiterhin erfolgreich. Die Siegesserie der Rhein-Neckar Löwen in Hannover geht auch im Jahr 2017 weiter. Mit 30:26 (14:12) gelang den Löwen am Abend der erste Auswärtssieg in der DKB Handball-Bundesliga im Jahr 2017. Bester Werfer beim Deutschen Meister war Nationalspieler Patrick Groetzki mit acht Toren, Kim Ekdahl du Rietz schied dagegen schon in der ersten Hälfte verletzt aus.

„Ich bin sehr zufrieden mit den zwei Punkten. Hannover hat eine richtig gute Mannschaft und entwickelt sich Jahr für Jahr weiter. Für mich sind sie ein Kandidat für die Europa-pokalplätze. Weniger zufrieden bin ich mit unserer Spielweise. In der ersten Halbzeit haben wir viel zu lange gebraucht, um in die Partie zu finden. In der zweiten Hälfte vergeben wir eine deutliche Führung. Das sind Dinge, die wir in Zukunft besser machen müssen“, sprach Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen nach der Partie.

Die Gastgeber gingen durch einen Doppelschlag von Nationalspieler Fabian Böhm mit 2:0 in Führung, ehe Patrick Groetzki in Überzahl (Zeitstrafe Christophersen) das erste Bundesligator des Deutschen Meister im Jahr 2017 erzielte. Die eigene Überzahl nutzen die Löwen dann auch umgehend zum Ausgleich, Alexander Petersson traf nach fünf Minuten zum 2:2. In eigener Unterzahl (Zeitstrafe gegen Hendrik Pekeler) gingen die Löwen beim 4:3 durch Andy Schmid erstmals in Führung. Der Schweizer war es auch, der beim 6:4 nach einer Viertelstunde den Vorsprung erstmals auf zwei Treffer ausbaute. Die Löwen, die in den vergangenen Jahren die Duelle in Hannover stets deutlich gewinnen konnten, reagierten nun in der Abwehr aufmerksam, zwei Treffer von Hendrik Pekeler in das leere Tor der Gastgeber, Hannover hatte jeweils den Torhüter für einen weiteren Feldspieler gewechselt, brachten nach etwas mehr als einer Viertelstunde eine 8:5 Führung für den Deutschen Meister. Statt dem Ausgleich zum 6:6 sah sich Hannover so mit einem Drei-Tore-Rückstand konfrontiert. Schrecksekunde dann für die Löwen nach zwanzig Minuten, als Kim Ekdahl du Rietz umknickte und mit einer Außenbandverletzung zur Bank humpelte. „Wir hoffen sehr, dass sich Kim nicht schlimmer verletzt hat. Nach der Untersuchung morgen wissen wir mehr“, so Oliver Roggisch, Sportlicher Leiter der Löwen.

Nach dem 7:8 Anschluss durch Casper Mortensen nahm Nikolaj Jacobsen seine erste Auszeit. Der Meister fand nur langsam in die Partie und kam in den Anfangsminuten noch nicht zum gewünschten Tempospiel. Die kurze Unterbrechung zeigte Wirkung, beim 10:7 führten die Gäste umgehend wieder mit drei Toren. Mit 14:12 für die Löwen ging es in die Pause. Die Badener verpassten es dabei, trotz nur fünf Fehlwürfen in der ersten Hälfte, eine deutlichere Führung mit in die zweite Halbzeit zu nehmen. Neben einem in der ersten Halbzeit starken Mikael Appelgren mit acht Paraden überzeugte heute besonders Patrick Groetzki, der Linkshänder leistete sich in der ersten Hälfte bei seinen fünf Toren keinen Fehlwurf.

Der für Ekdahl du Rietz gekommene Mads Mensah erzielte das erste Tor der zweiten Hälfte, ehe der Meister nach dem zweiten Tagestreffer von Harald Reinkind beim 16:12 erstmals mit vier Toren führte. Die Löwen war nun die klar bessere Mannschaft, drückte angetrieben durch die Paraden von Mikael Appelgren aufs Tempo und lag zwanzig Minuten vor dem Ende beim 21:15 erstmals mit sechs Toren deutlich in Führung. Hannovers Trainer Jens Bürkle nahm seine zweite Auszeit. Drei Treffer in Folge für die Hausherren schienen das Spiel noch einmal eng werden zu lassen, doch drei weitere Treffer in Folge ins leere Tor von Hannover (insgesamt sechs am heutigen Tag) brachte eine Viertelstunde vor Schluss beim 25:18 Zwischenstand für die Löwen praktisch die Vorentscheidung.

Innerhalb von wenigen Minuten hatte sich Hannover durch unnötige Ballverluste scheinbar selbst um eine mögliche Aufholjagt gebracht, doch die Löwen verpassten es nun selbst, die Partie frühzeitig zu entscheiden. Nach dem 23:27 durch den ehemaligen Löwen-Spieler Runar Karason nahm Nikolaj Jacobsen seine zweite Auszeit, acht Minuten war da noch zu spielen. Den Gästen gelang in der Schlussphase im eigenen Angriffsspiel fast nichts mehr, drei Ballverluste in Folge ließen Hannover fünf Minuten vor dem Ende bis auf 25:27 verkürzen. Da auch Mikael Appelgren nun keine Hand mehr an den Ball bekam, brachte Nikolaj Jacobsen fünf Minuten vor dem Ende Andreas Palicka, ehe mit Patrick Groetzki der beste Löwe des Tages zum 28:25 traf und Palicka zudem direkt seinen ersten Ball parieren konnte. Spätestens jetzt war die Partie entschieden, am Ende nahm der Deutsche Meister mit 30:26 (14:12) die ersten zwei Auswärtspunkte des Jahr 2017 aus Hannover mit in die Rhein-Neckar Region. Löwen-Neuzugang Filip Taleski stand heute erstmals im Kader, kam aber noch nicht zum Einsatz.

TSV Hannover-Burgdorf – Rhein-Neckar Löwen 26:30 (12:14)

TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer, Semisch; Mortensen (3/2), Hykkerud (1), Lehnhoff (1/1), Häfner (3), Böhm (6), Karason (3), Olsen (4), Pollex, Kalafut (1), Christophersen (1), Kastening (3)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka (ab 55.); Schmid (4), Sigurdsson (6/3), Baena, Steinhauser, Mensah (3), Pekeler (2), Groetzki (8), Reinkind (3), Taleski, Guardiola (1), Petersson (1), Ekdahl du Rietz (1)

Trainer: Jens Bürkle – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies

Strafminuten: Christophersen (4), Kalafut (2) – Pekeler (2)

Zuschauer: 4150 (ausverkauft)

Siebenmeter: 3/3 – 3/3

Spielfilm: 2:2 (5.), 4:4 (10.), 5:8 (16.), 9:12 (25.), 12:14 (HZ), 14:18 (35.), 18:25 (45.), 21:27 (50.), 24:27 (55.), 26:30 (EN)

Beste Spieler: Böhm – Groetzki

 

Bilder: René Vigneron