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24:30 Niederlage zum Abschluss der Champions League Vorrunde

Löwen nun im Achtelfinale wohl gegen den THW Kiel

Die Rhein-Neckar Löwen haben am Mittwochabend in der VELUX EHF Champions League gegen MOL-Pick Szeged mit 24:30 (12:14) verloren. Es war die zweite Heimniederlage der Badener beim Gastspiel in der Frankfurter FRAPORT Arena in der Gruppenphase der Königsklasse, die nach 14 Spielen nun vorbei ist.

Welchen Platz genau die Gelbhemden nun im Endklassement ihrer Vorrundengruppe belegen, entscheidet sich erst am Samstag, wenn Titelverteidiger Kielce sein letztes Gruppenspiel austrägt. Da die Löwen allerdings von Szeged vom zweiten Tabellenplatz in der Gruppe B verdrängt worden sind und Kielce mit dem Heimspiel gegen Brest eine vermeintlich machbare Aufgabe hat, droht den Gelbhemden der Absturz auf den vierten Tabellenplatz – und im Achtelfinale ein Duell mit dem deutschen Rekordmeister THW Kiel. „Dann müssen wir eben gegen Kiel spielen“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen: „Wir haben auswärts viele überraschende Punkte geholt, aber zu Hause nicht so gut gespielt. Daher lügt die Tabelle nicht, der vierte Platz ist verdient.“ Der Deutsche Meister hat unabhängig vom Gegner im kommenden Achtelfinale der VELUX EHF Champions League auf jeden Fall im entscheidenden Rückspiel Heimrecht. Die Löwen planen mit Donnerstag, 30. März 2017 als Spieltermin in der SAP Arena. Der Kartenvorverkauf für diese Partie hat bereits begonnen. Tickets sind hier online buchbar. 

Das Spiel der Löwen war in der ersten Hälfte von guten und weniger guten Phasen geprägt, wobei die weniger guten Phasen überwogen: Schlechter Beginn, guter Mittelteil, dann wieder eine schlechte Phase und eine einigermaßen gute Schlussphase. Vor allem im Angriff lief bei den Löwen einiges schief. Alleine in den ersten vier Spielminuten machten die Badener drei Ballverluste. Die Gastgeber hatten Probleme mit der offensiven 5:1-Abwehr der Gäste. Der ungarische Vizemeister konnte die Fehler der Hausherren im Angriffsspiel immer wieder, vor allem in der Anfangsviertelstunde, zu erfolgreichen Tempogegenstößen und Treffern per zweiter Welle nutzen. „Uns sind viel zu viele Fehler unterlaufen. Wir haben technische Fehler gemacht und eine schlechte Wurfquote gehabt“, sagte Jacobsen: „Die Fehler hat Szeged ausgenutzt.“

So zogen die Ungarn nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (4:4, 8. Minute) mit einem 4:0-Lauf auf 8:4 davon. Jacobsen reagierte mit einer Auszeit, ließ danach im Angriff mit einem zusätzlichen Feldspieler agieren – dies nutzten die Badener ihrerseits zu einem 4:0-Lauf – vor allem Hendrik Pekeler konnte nach schönen Anspielen von Andy Schmid an den Kreis mehrmals einnetzten, erzielte vier Treffer in der ersten Hälfte. Alexander Petersson hatte anschließend sogar die Chance zur erstmaligen Führung für die Gelbhemden in der Partie, nutzte jedoch die Möglichkeit per Tempogegenstoß nicht. Und so zogen die Ungarn nach dem Ausgleich (18.) wieder auf vier Treffer Differenz davon (13:9/27.). In der Schlussphase der ersten Hälfte konnten die Löwen den Rückstand dann wieder auf zwei Treffer verkürzen.

Man hatte das Gefühl, wenn die Löwen sich ein wenig steigern, würden sie das Spiel in der zweiten Hälfte noch drehen. Doch das Spiel der Gastgeber wurde in Hälfte zwei nicht besser, sondern eher schlechter. Im Angriff leisteten sich die Badener einfach zu viele Ballverluste. Anstatt schnell zum Ausgleich zu kommen, zogen die Gäste mit einem 3:0-Lauf auf 17:12 (34.) davon. „Wir wollten näher kommen, haben aber wieder zu viele Fehler gemacht“, sagte Jacobsen. Die Löwen konnten anschließend zwar noch einmal auf drei Treffer verkürzen. Aber näher sollten die Badener in der restlichen Spielzeit nicht mehr herankommen. Szeged hatte teilweise einfaches Spiel, nutzte die Fehler der Löwen zu schnellen, einfachen Toren. Zudem hatten sie mit Jose Manuel Sierra einen klasse parierenden Torhüter im Kasten, der eine Quote von über 40 Prozent gehaltener Bälle aufwies. „Wir waren einfach nicht gut genug, um heute Punkte mitzunehmen“, sagte Andy Schmid: „Wir haben einfach kein gutes Handballspiel gezeigt“, analysierte der Schweizer ehrlich.

Auch wenn die Löwen weiterhin alles versuchten, die Abwehr noch einmal auf einen 5:1-Formation umstellten, durchwechselten – spätestens nach 50 Spielminuten war die Partie beim Stand von 26:18 für den ungarischen Vizemeister entschieden. „Es gibt Tage, da muss man akzeptieren, wenn der Gegner einfach besser ist. Heute war so ein Tag“, so das Fazit von Nikolaj Jacobsen. Viel Zeit zur Erholung bleibt den Löwen nicht, am kommenden Samstag bestreitet der Deutsche Meister sein erstes Bundesligaheimspiel im Jahr 2017. Anwurf in der SAP Arena gegen GWD Minden ist um 19 Uhr.

Rhein-Neckar Löwen – MOL-Pick Szeged 24:30 (12:14)

Rhein-Neckar Löwen: Palicka, Appelgren (n.e.) –  Schmid (3/1), Sigurdsson (3/1), Banea Gonzalez, Steinhauser (n.e.), Larsen (2), Reinkind, Gedeon Guardiola (3), Groetzki (2), Pekeler (6), Petersson, Du Rietz (5), Manaskov (n.e.)

MOL-Pick Szeged: Sierra Mendez, Nagy  – Obranovic (3), Källmann (7), Bodo (1), Gorbok (1), Goncalves Dos Santos, Zubai, Sunajko, Balogh (5), Skube (5), Blazevic (1), Sostaric, Rodriguez Alvarez, Banhidi (6), Buntic (1)

Trainer: Nikolaj Jacobsen – Juan Carlos Pastor Gomez

Schiedsrichter: Horacek/Novotny (Tschechien)

Zuschauer: 1230

Strafminuten: 6/8

Siebenmeter: 3/2 – 3/2

Balogh scheitert an Palicka

Sigurdsson scheitert an Sierra Mendez

Zeitstrafen: Pekeler (4), Guardiola (2) – Gorbok (2), Dos Santos (2), Blazevic (2), Balogh (2)

Rote Karte:

Spielfilm: 4:4 (8.), 4:8 (11.), 8:8 (18.), 9:13 (27.), 12:14 (Hz.), 12:15 (34.), 12:17 (37.), 17:21 (46.), 18:26 (50.), 24:30 (Ende)

Beste Spieler: Palicka, Pekeler – Sierra Mendez, Banhidi, Källmann, Balogh.