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Erneuter Sieg im Norden – Palicka lässt Kiel verzweifeln

Löwen gewinnen Hinspiel im Achtelfinale der VELUX EHF Champions League

Die Rhein-Neckar Löwen haben sich eine glänzende Ausgangslage im Achtelfinale der VELUX EHF Champions League erarbeitet. Der Deutsche Meister gewann das Hinspiel im deutschen Duell beim THW Kiel mit 25:24 (12:10) und profitierte dabei wie schon beim Bundesligaauswärtssieg im vergangenen Dezember von einem überragenden Andreas Palicka im Tor.

Der schwedische Nationaltorhüter überragte einmal mehr an alter Wirkungsstätte, hatte zur Pause schon 14 Paraden und kam am Ende auf 23 gehaltene Bälle. Bester Werfer bei den Löwen, die Mitte der zweiten Halbzeit schon wie der sichere Sieger aussahen, am Ende aber fast noch einen Vorsprung von sechs Toren verspielten, war Kim Ekdahl du Rietz mit sechs Toren. „Wenn mir jemand vor dem Spiel einen Sieg in Kiel mit einem Tor anbietet, ich hätte wohl eingeschlagen“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen nach dem Spiel. „Es gibt nicht viele Mannschaft, die zweimal im Jahr in Kiel gewinnen, deshalb bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben gewusst, dass es hier nicht einfach wird, egal wer beim THW auf dem Feld spielt, Kiel hat immer eine bärenstarke Mannschaft. Wir haben uns eine gute Ausgangslage für das Rückspiel erarbeitet, mehr ist noch nicht passiert“, so Jacobsen abschließend.

Auch Spielmacher Andy Schmid hofft im Rückspiel am kommenden Donnerstag in der SAP Arena vor den eigenen Zuschauern den Sprung ins Viertelfinale der Champions League zu schaffen, doch der Schweizer erwartet noch einmal einen harten Kampf. „Es ist erst Halbzeit und wir führen mit einem Tor. Eins ist klar, wir brauchen am Donnerstag die Unterstützung unserer Fans, damit es mit dem Sprung ins Viertelfinale klappt“, so der Schweizer. Der Deutsche Meister lag in Kiel von Beginn an in Führung, die Gastgeber konnten in den Anfangsminuten jeweils ausgleichen. Erst als Gudjon Valur Sigurdsson in der achten Minute einen Strafwurf gegen Niklas Landin vergab, ging Kiel beim 4:3 durch Niclas Ekberg das erste und einzige Mal im gesamten Spiel in Führung. Kiel musste in der heutigen Partie nicht nur auf Spielmacher Domagoj Duvnjak verzichten, auch Abwehrchef Rene Toft-Hansen fehlte dem THW besonders im Mittelblock. So machte Sigurdsson seinen Fehler des vergebenen Strafwurf umgehend wieder gut, traf zum 4:4, ehe Alexander Petersson im nächsten Angriff zum 5:4 für die Löwen traf. Nach einer Viertelstunde und zwei weiteren unglaublichen Paraden von Palicka lagen die Löwen beim 7:5 erstmals mit zwei Treffer in Führung. Kiels Trainer Alfred Gislason nahm umgehend seine erste Auszeit. Doch die Gäste waren längst die bessere Mannschaft. Angetrieben von Palickas Paraden schraubten die Löwen ihre Führung nach zwanzig Minuten bis auf 9:6, beim 12:8 war der Vorsprung sogar bis auf vier Treffer angewachsen, ehe ein paar unnötige technische Fehler gegen Ende der ersten Hälfte den THW bis auf zwei Treffer zum 10:12 Halbzeit verkürzen ließen.

Kiel kam mit Ballbesitz aus der Halbzeit und erzielte durch Lukas Nilsson direkt das erste Tor, beim 11:12 Anschluss keimte in der nicht ganz ausverkauften Sparkassen-Arena-Kiel bei den Kieler Anhängern wieder etwas Hoffnung. Doch mit einem bärenstarken Zwischenspurt nahmen die Löwen der Kieler Aufholjagt schnell den Wind aus den Segeln. Bis auf 20:14 bauten die Löwen ihre Führung aus und führten die Gastgeber dabei phasenweise vor. Doch Kiel gab sich nicht auf, besonders Nikola Bilyk kämpfte sich immer wieder durch die Abwehr der Löwen und war Anführer der Kieler Aufholjagt. Tor-um-Tor verkürzte der THW, drei Minute vor dem Ende traf Steffen Weinhold zum 22:23 Anschluss. Doch die Löwen bewahrten in einer hektischen Schlussphase kühlen Kopf, Andy Schmid traf zum 24:22, Bilyk verkürzte, Hendrik Pekeler markierte den 25. Treffer der Löwen, Bilyk konnte nur noch zum 24:25 Endstand treffen.

THW Kiel – Rhein-Neckar Löwen 24:25 (10:12)

THW Kiel: Landin, Wolff; Firnhaber, Lackovic, Sprenger, Weinhold (4), Dissinger (2), Wiencek, Ekberg (3/1), Zeitz (1), Dahmke (1), Brozovic, Vujin (2), Bilyk (7), Nilsson (3), Santos

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (4), Sigurdsson (4/1), Manaskov, Baena, Steinhauser, Trost, Mensah, Pekeler (4), Groetzki (1), Reinkind, Guardiola (2), Petersson (4), Ekdahl du Rietz (6), Keller

Trainer: Alfred Gislason – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Marin / Serradilla (ESP)

EHF Beobachter: Convents (BEL)

Zuschauer: 9500

Zeitstrafen: 3 – 1

Siebenmeter:  1/1 – 2/1

Rhein-Neckar Löwen: Sigurdsson scheitert an Landin

Strafminuten: Wiencek (4), Dahmke (2) – Pekeler (2)

Spielfilm: 1:2 (5.), 4:4 (10.), 5:6 (15.), 6:9 (20.), 7:11 (25.), 10:12 (HZ), 11:16 (34.), 14:19 (40.), 19:23 (50.), 22:23 (57.), 24:25 (EN)  

Beste Spieler: Bilyk, Weinhold – Palicka, Ekdahl du Rietz