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Mit Kantersieg zurück an die Spitze

Löwen schlagen Schlusslicht Coburg

Die Rhein-Neckar Löwen sind zurück an der Tabellenspitze der DKB Handball-Bundesliga. Die Badener gewannen am Samstagabend ihr Heimspiel gegen den Aufsteiger HSC Coburg souverän und jederzeit ungefährdet mit 33:20 (17:11). Die Gastgeber spielten dabei über weite Strecken der Partie im Stile einer Spitzenmannschaft und begeisterten die 7285 Zuschauer in der Mannheimer SAP Arena.

Der Deutsche Meister überflügelten damit wieder die SG Flensburg-Handewitt, die fast zeitgleich im Viertelfinale der VELUX EHF Champions League gegen Vadar Skopje (24:26) aktiv war, und haben nun wieder einen Zähler Vorsprung vor den Norddeutschen. „Wir müssen so weiter machen. Wir haben noch acht Spiele. Und die wollen wir alle gewinnen“, sagte Rafael Baena. Und Harald Reinkind fügte an: „Es fühlt sich super an, in der Tabelle oben zu stehen.“

Die Löwen haben die Pflichtaufgabe gegen Coburg souverän gemeistert. Zwischen dem Spitzenreiter und dem Schlusslicht der Bundesliga war phasenweise mehr als ein Klassenunterschied zu erkennen – zumindest in den Phasen, in denen die Gastgeber konzentriert zu Werke gingen – das war vor allem in den ersten 20 Spielminuten in beiden Abschnitten der Fall.

Da standen die Gelbhemden sehr gut in der Abwehr, kamen gegen Coburger, die sich sehr viel Zeit für ihre Angriffe ließen, immer wieder zu Ballgewinnen und daraus resultierend zu Treffern per Tempogegenstoß. „Wir haben sehr gut in der Abwehr gestanden“, sagte Gedeon Guardiola. So konnten sich die Gastgeber, bei denen zu Beginn im Angriff vor allem Kim Ekdahl du Rietz hervorstach (fünf Treffer bei sechs Versuchen in den ersten knapp 20 Spielminuten), nach dem 1:1 (5.) peu à peu absetzen. 5:1 stand es nach neun Minuten, 11:4 nach 17 Minuten. Während sich die Gäste im Angriff schwer taten, der erste Treffer aus dem Spiel heraus gelang ihnen nach 14 Spielminuten, davor waren sie nur zwei Mal per Siebenmeter erfolgreich gewesen, lief die Angriffsmaschine der Löwen rund. Egal ob erste oder zweite Welle oder aus dem Spiel heraus, die Löwen kamen fast bei jedem Angriff zu einem erfolgreichen Abschluss, nur ganz wenige Fehlwürfe waren nach 30 Minuten zu verzeichnen. „Wir haben das in der Abwehr sehr konzentriert gemacht und konnten daher die erste und zweite Welle gut spielen“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen: „Aber auch der Positionsangriff war über weite Strecken der Partie gut.“

Lediglich in der Phase zwischen der 20. und 27. Spielminute schluderten die Löwen ein bisschen, ließen den Gegner mit einem 5:2-Lauf auf 15:11 (27.) herankommen. Doch mit einem Schlussspurt in den letzten Minuten der ersten Hälfte sorgten die Löwen, bei denen Patrick Groetzki und Gudjon Valur Sigurdsson geschont werden konnten, wieder für ein deutliches Polster zur Pause (17:11).

Und als die Gastgeber dann mit einem 5:2-Lauf in den zweiten Durchgang starteten, war die Partie nach 38 Minuten beim Stand von 22:13 entschieden. Die Löwen waren mit Power und Dynamik und im Angriff aus der Kabine gekommen und packten in der Abwehr beherzt zu, hinzu kamen drei Paraden von Torwart Mikael Appelgren in den ersten acht Minuten nach dem Wechsel. Dem hatten die Gäste wenig entgegenzusetzen.

Was dann in letzten knapp 20 Spielminuten folgte, war im Grunde genommen nicht mehr als ein besseres Trainingsspiel für die Löwen, bei denen nun vor allem die Akteure auf dem Parkett standen, die in den vergangenen Wochen nicht so viel Spielzeit erhalten hatten. Der Gegner kam phasenweise nur noch per Siebenmeter zu Torerfolgen, die Löwen boten weiterhin das ganze Repertoire ihrer Angriffsmöglichkeiten vom schön herausgespielten Treffer bis zum Tempogegenstoß, zudem steigerte sich Appelgren im Tor weiter, der Schwede kam am Ende der Partie auf zwölf Paraden.

Wenn den Löwen dabei im Angriff in den letzten zehn Spielminuten nicht der eine oder anderen Fehlwurf unterlaufen wäre und sie durch das eine oder andere Missgeschick den Gegner zu einigen Tempogegenstößen eingeladen hätten, hätten sie die Führung auf mehr als zwölf Treffer (26:14/48.) ausbauen können. Am Ende, nachdem Rafael Baena mit dem Schlusspfiff das 33:20 erzielte, waren es sogar erstmals in der Partie 13 Treffer Differenz in der Partie zwischen dem Spitzenreiter und dem Schlusslicht der Bundesliga. Die Fans freute es. „Vor so vielen Zuschauern macht es Spaß Handball zu spielen“, sagte Oliver Roggisch, der Sportliche Leiter der Löwen und dankte den Besuchern.

Rhein-Neckar Löwen – HSC Coburg 33:20 (17:11)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Bauer (für zwei Siebenmeter) –  Schmid (4/3), Sigurdsson (n.e.), Banea Gonzalez (5), Steinhauser (4), Larsen (2), Reinkind (3), Gedeon Guardiola (1), Groetzki (n.e.), Ekdahl du Rietz (8), Pekeler (1), Petersson (2), Taleski, Manaskov (3)

HSC Coburg: Kulhanek, Krechel – Barsties (1), Hagelin, Wucherpfennig (3), Kelm (1), Weber (2), Coßbau (4/4), Riehn (1), Büdel (2), Harmandic, Lilienfelds, Kirveliavicius (6), Kellner, Wetzel

Trainer: Nikolaj Jacobsen – Jan Gorr

Schiedsrichter: Jan Grell/Raphael Piper

Zuschauer: 7285

Strafminuten: 4/4

Siebenmeter: 4/3 -5/4

Taleski scheitert an Krechel

Coßbau wirft neben das Tor

Zeitstrafen:  Guardiola (2), Pekeler (2) –  Weber (2), Coßbau (2) 

Rote Karte: –

Spielfilm: 1:1 (6.), 5:1 (9.), 11:4 (18.), 15:11 (27.), 17:11 (Hz.), 22:13 (38.), 24:13 (43.), 28:16 (50.), 29:20 (55.), 33:20 (Ende)

Beste Spieler: Guardiola, Pekeler, Ekdahl du Rietz, Baena – Kirveliavicius.