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Sieg gegen Stuttgart: Erfolgreicher Auftakt in die Vollgas-Woche

Löwen fahren als Tabellenführer zum Spitzenspiel nach Flensburg

Die Rhein-Neckar Löwen gehen als Tabellenführer in das mit Spannung erwartete Duell am Sonntag bei der SG Flensburg-Handewitt. Die Gelbhemden besiegten am Mittwochabend in der Mannheimer SAP Arena vor 6756 Zuschauern den TVB Stuttgart im baden-württembergischen Derby mit 30:21 (15:11).

Der Deutsche Meister liegt damit vier Spieltage vor Saisonende einen Punkt vor Flensburg-Handewitt. „Flensburg hat den größeren Druck“, sagte der seit Wochen in Topform spielende Hendrik Pekeler mit Blick auf die Spitzenpartie: „Sie sind zu Saisonbeginn der Meisterschaftsfavorit überhaupt gewesen, waren lange Tabellenführer, haben uns diese Saison schon zweimal geschlagen und spielen zu Hause.“ Keine Frage, am kommenden Wochenende dürfte an der dänischen Grenze zumindest eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft fallen.

Zuvor fand heute aber erst einmal das dritte Heimspiel innerhalb von acht Tagen gegen einen Abstiegskandidaten statt. Und die Löwen siegten zum dritten Mal. „Es ist nicht selbstverständlich, dreimal so gegen Mannschaften aufzutreten, die gegen den Abstieg kämpfen“, sagte Oliver Roggisch, der Sportliche Leiter. Wie schon gegen den HBW Balingen-Weilstetten am vergangenen Samstag benötigten die Gastgeber eine Viertelstunde Anlaufzeit, in der es nicht so richtig lief. Vor allem in der Abwehr. Denn die Defensive war zu löchrig, machte es den Gästen zu einfach, zu Treffern zu kommen. So stand es 6:7 aus Sicht der Löwen nach 13 Spielminuten. Dann allerdings schalteten die Gastgeber gleich zwei Gänge hoch und zogen mit einem 4:0-Lauf auf 10:7 davon und man dachte, das Spiel nehme nun – analog zur Begegnung gegen Balingen-Weilstetten – den erwarteten Lauf. Doch weit gefehlt, die Badener agierten nun im Angriff viel zu fahrig und unkonzentriert und in der Abwehr nicht zupackend genug. Die Folge: In den kommenden sechs Spielminuten trafen nur noch die Gäste und machten so aus dem 7:10-Rückstand ihrerseits durch einen 4:0-Lauf eine 11:10-Führung. „Wir waren etwas zu unkonzentriert, haben zu viele Chancen ausgelassen“, sagte Hendrik Pekeler. Und Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen merkte an: „Wir haben eigentlich gut gespielt, aber Johannes Bitter hat gut gehalten und wir haben ein paar technische Fehler zu viel gemacht“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.

Doch damit noch nicht genug der Zu-Null-Läufe. Denn nun waren wieder die Gastgeber dran, warfen diesmal sogar fünf Treffer in Serie und machten so aus dem knappen Rückstand eine doch etwas beruhigende 15:11-Pausenführung. Für diese war vor allem Patrick Groetzki verantwortlich. Der Außenspieler warf die letzten drei Treffer vor der Pause, traf per Tempogegenstoß, aus dem Spiel heraus und ins leere Stuttgarter Tor – die Gäste agierten in der Schlussphase der ersten Hälfte im Angriff mit einem zusätzlichen Feldspieler.

Mit der wichtigste Moment mit Blick auf das Saisonfinale war allerdings die Rückkehr von Andreas Palicka. Der Torwart war erstmals nach seiner Verletzung und pünktlich vor dem Spitzenspiel gegen Flensburg wieder im Kader und feierte nach 18 Spielminuten sein Comeback, als er für einen Siebenmeter zwischen die Pfosten zurückkehrte. Aus der Pause kamen die Löwen mit viel Schwung und sorgten schnell für die Entscheidung in der Partie. Die Gastgeber standen nun sehr sicher in der Abwehr, Torwart Mikael Appelgren konnte sich mehrfach auszeichnen. Im Angriff agierten die Badener konzentriert, vor allem Hendrik Pekeler kam immer wieder zum erfolgreich Abschluss, kam auf sechs Treffer in den ersten 45 Minuten – danach spielte der deutsche Nationalspieler nur noch in der Abwehr. So konnten sich die Gelbhemden weiter absetzen, führten nach 37 Spielminuten mit 20:13 und nach 46 Spielminuten mit 24:15. „Mads Mensah und Harald Reinkind haben das zusammen mit Andy Schmid gut gemacht“, lobte Jacobsen.

In der Schlussviertelstunde wechselte Jacobsen dann komplett durch. Im Angriff stand aus der Anfangssieben nur noch Schmid auf dem Feld – und natürlich Appelgren im Tor, der nach guten zwölf Paraden in den letzten zehn Minuten auf der Bank Platz nehmen durfte (Jacobsen: „Appelgren hat gut gehalten“) – Palicka kam. Der Schwede führte sich gleich zu Beginn seiner Spielzeit mit drei Paraden ein. Der Schlussmann hatte so seinen Anteil daran, dass sich die Badener bis auf zehn Treffer (27:17/54.) absetzen konnten. „Wir sind sehr, sehr glücklich, dass er wieder fit ist“, Oliver Roggisch und fügte an: „Auch die zweite Garde ist derzeit gut drauf, wir fahren daher optimistisch nach Flensburg.“

Rhein-Neckar Löwen – TVB Stuttgart 30:21 (15:11)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka (ein Siebenmeter und ab 51.) –  Schmid (1/1), Sigurdsson (5/1), Banea Gonzalez (1), Steinhauser (1), Larsen (3), Reinkind (1), Gedeon Guardiola (2), Groetzki (5), Ekdahl du Rietz (2), Pekeler (6), Petersson (3), Taleski (n.e.), Manaskov

TVB Stuttgart: Jerkovic, Bitter – Schimmelbauer, Lobedank (3), Weiß (2), Schagen (7/5), Schweikardt (1), Coric, Baumgarten (1), Fotache, Kretschmer, Orlowski (6), Celebi (1), Burmeister

Trainer: Nikolaj Jacobsen – Markus Baur

Schiedsrichter: Michael Klip/Christoph Maier

Zuschauer: 6756

Strafminuten: 0/4

Siebenmeter: 4/2 – 5/5

Sigurdsson scheitert an Bitter

Baena scheitert an Bitter

Zeitstrafen: –  Schimmelbauer (2), Coric (2) 

Rote Karte: –

Spielfilm: 2:2 (6.), 5:5 (11.), 6:7 (13.), 10:7 (18.), 10:11 (24.), 15:11 (Hz.), 20:13 (37.), 24:15 (46.), 27:17 (54.), 30:21 (Ende)

Beste Spieler: Appelgren, Groetzki, Pekeler – Orlowski, Schagen