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Der Meister als Härtetest für die Löwen

Heidelberg. „Nein“, sagt Gudmundur Gudmundsson, „es hat sich nichts geändert!“ Und meint die Hamburger 25:26-Niederlage am Sonntagabend in Berlin. Der Trainer des Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen erwartet am Mittwoch (19 Uhr) in der SAP Arena den Deutschen Meister aus Hamburg und der wird nicht gleich noch einmal zwei Punkte hergeben wollen. „Wir haben in der Vorbereitung zwei Mal gegen Hamburg gespielt und daraus unsere Lehren gezogen“, sagt „Gudmi“ vorsichtig optimistisch.

Einen Sieg und eine knappe Niederlage gab es damals. Was zeigt, dass die Löwen gegen den Meister durchaus eine Chance haben – wenn sie ihr Leistungsvermögen abrufen und die vielen Fehler, die ihnen noch beim 29:22-Heimsieg gegen Balingen-Weilstetten unterlaufen waren, abstellen. „Die Hamburger werden gewinnen wollen, aber es ist ein neues Spiel, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Berlin hat eine starke Mannschaft, das haben wir im letzten Jahr auch erlebt. Wir müssen richtig gut spielen, um eine Chance zu haben.“

„Gegen Hamburg wird es natürlich nicht einfach“, sagt Krzysztof Lijewski, der für Torgefahr aus dem rechten Rückraum sorgen soll. „Die sind Favorit, eine Weltklasse-Mannschaft und auf jeder Position gut besetzt, wir werden aber alles tun, um zu gewinnen.“ Der ehemalige Hamburger freut sich, dass er so schnell wieder auf seine ehemaligen Teamkameraden und seinen Bruder Marcin trifft, verspricht aber, dass er im Spiel „beißen und kratzen“ wird, bevor er seine Kumpel nach dem Spiel trifft. Der Linkshänder sieht es als Vorteil für die Löwen an, dass mit dem Champions-League-Qualifikationsturnier bereits zwei schwere Spiele gegen gute Gegner hinter ihnen liegen.

„Das hatten die Hamburger noch nicht“, hofft Lijewski, dass die Mannschaft des neuen Trainers Per Carlen noch nicht richtig in Tritt gekommen ist und liegt mit dieser Einschätzung auf der gleichen Wellenlänge wie sein Trainer: „Es kann sein, dass Lijewski recht hat“, meint „Gudmi“, „unsere Abwehr wird besser und besser. Aber wir müssen mal abwarten, wie es gegen Hamburg läuft“

Die Hamburger dagegen, die noch im März mit 35:22 die Berliner gedemütigt hatten, mussten einer offensiven Abwehr der Hauptstädter Tribut zollen. „Wir haben in der Abwehr gearbeitet wie verrückt und konnten Hamburg so aus dem Rhythmus bringen“, meinte Nationalspieler Sven-Sören Christophersen.

„Hamburg steht jetzt unter Druck , die werden voll konzentriert spielen“, relativiert „Gudmi“ seine Aussage, es habe sich durch die Niederlage bei den Füchsen nichts geändert. „Aber das ist eine Weltklasse-Mannschaft und es war knapp. Die hätten auch gewinnen können.“

Von Hasso Waldschmidt