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„Beim Handball geht es einfach mehr ab als beim Fußball“

Speerwerfer Andreas Hofmann von der MTG Mannheim zu Besuch bei den Löwen

Von seiner Statur her hätte sich niemand gewundert, wenn Andreas Hofmann sich ein Trikot übergestreift hätte, um selbst auf die Platte zu gehen. Das Speerwurf-Ass von der MTG Mannheim bringt mit 1,95 Meter und rund 108 Kilogramm alles mit, was man beispielsweise als Kreisläufer beim Handball braucht. Sein Besuch des Heimspiels der Rhein-Neckar Löwen gegen den TV Hüttenberg am 5. Oktober verläuft dann auch tatsächlich sehr sportlich, wenn auch nur in Sachen Gesprächsterminen.

Weil der 25-Jährige nicht nur super austrainiert, sondern auch sehr kommunikativ und unterhaltsam ist, „verpflichtet“ ihn Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann spontan als Gesprächspartner für die Begrüßung im „Business Club“ der SAP Arena. Ein paar Minuten später geht es für das Schwergewicht mit dem starken rechten Arm an den Stehtisch zu Kevin Gerwin, wo sich die beiden vor der Kamera des Löwen-Fan-TV kurz unterhalten. Zudem nimmt sich Hofmann die Zeit, mit rhein-neckar-loewen.de zu sprechen. Dabei wird schnell klar, dass dieser junge Mann nicht nur in seiner Sportart hochprofessionell arbeitet, sondern auch äußerst gerne über den eigenen Tellerrand blickt – und das regelmäßig bei den Heimspielen des Deutschen Handball-Meisters. „Wenn es geht, schaue ich in der SAP Arena vorbei und die Löwen-Spiele an – mindestens drei- bis fünfmal pro Saison“, erklärt Hofmann und schiebt hinterher: „Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir Handball deutlich besser gefällt als Fußball, da geht es einfach mehr ab.“ Dass er gegen Hüttenberg seine erste Löwen-Partie in dieser Saison verfolgt, läge nur daran, dass er bisher im Urlaub gewesen sei. Die Bundesliga, sagt Hofmann, verfolge er so oder so, genauso wie die großen Turniere wie Europameisterschaften und Weltmeisterschaften.

Bei Olympischen Spielen wiederum kommt es ganz darauf an, wie er selbst im Einsatz ist. Denn Andreas Hofmann gehört nicht nur in Deutschland zu den Top-Athleten in seiner Disziplin, sondern auch weltweit. Bei den beiden letzten Welt-Titelkämpfen belegte er die Plätze sechs (2015) und acht (2017), momentan arbeitet er neben der EM 2018 in Berlin vor allem auch auf das nächste ganz große Ziel hin: Olympia 2020. Im Rahmen des Mega-Sportereignisses hat sich in der Metropolregion Rhein-Neckar das „Team Tokio“ formiert, als Abgesandter dessen er nun auch in die SAP Arena zu den Löwen ans Mikrofon gekommen ist. Die Nähe zum Handball habe sich dabei schon deutlich früher ergeben. „Ich wurde auch schon an der Uni und von der zweiten Mannschaft der SG Leutershausen gefragt, ob ich nicht einmal mittrainieren wolle. Das wiederum würde meinen Trainern wohl weniger gefallen – Stichwort Verletzungsgefahr“, sagt Hofmann mit einem Augenzwinkern – und bleibt, zumindest vorerst, dem Speerwurf treu.