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Zurück in die Löwen-Höhle

Team und Fans fiebern Heimspiel am Donnerstag gegen Lemgo entgegen

Genau 49 Tage werden seit dem letzten Heimspiel vergangen sein, wenn die Rhein-Neckar Löwen am Donnerstag, 8. Februar, um 19 Uhr wieder in die SAP Arena zurückkehren. Zum ersten Pflichtspiel des Jahres 2018 erwartet der Deutsche Meister eine der Überraschungsmannschaften der Saison – und handballhungrige Fans auf den Rängen. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, online und unter der Hotline 0621/1819033.

Immerhin hat das letzte Heimspiel in 2017 sehr viel Lust auf mehr gemacht: 32:27 schlugen die Löwen die SG Flensburg-Handewitt in einem berauschenden Duell zweier Spitzenteams. Mit dem 29:23-Pflichtsieg am zweiten Weihnachtsfeiertag beim TVB Stuttgart verabschiedeten sich die Gelbhemden schließlich als Tabellenführer in die Winterpause, in der sie zusammen mit dem ungarischen Serienmeister Veszprem die meisten Spieler zur Europameisterschaft verabschiedeten (11) – und vor wenigen Tagen den Neuzugang zur kommenden Saison Ilja Abutovic vorstellten.

Mit Gold und Silber zurück von der EM

Nach der EM gab es aus Löwen-Sicht – abgesehen vom schwachen Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft – fast nur gute Nachrichten: Gedeón Guardiola brachte am Donnerstag die Goldmedaille mit zum Trainingsauftakt in Kronau, das schwedische Silber-Trio Mikael Appelgren, Andreas Palicka und Jerry Tollbring zeigte sich stolz auf das Geleistete. Und das Beste: Kein Löwe meldete sich mit Verletzung zurück. Will sagen: Von nun an bereitet sich das Rudel hungrig und konzentriert auf den Rest der Saison vor.

Dabei hat es der Gegner zum Auftakt der Rest-Rückrunde durchaus in sich. Schon in der Hinrunde standen die Löwen direkt am Anfang dem TBV Lemgo gegenüber – und taten sich beim 26:24 in der Lipperlandhalle richtig schwer. Die Lemgoer, wie die Löwen zweifacher deutscher Meister – haben nicht nur in dieser Partie gezeigt, dass mit ihnen wieder zu rechnen ist. Nach Jahren des Abstiegskampfes zeigt die Tendenz der Westfalen klar nach oben.

Die Truppe von 2007er Weltmeister Florian Kehrmann hat den Fokus auf die Abwehr gelegt und das äußerst erfolgreich. Mit 19:19-Punkten ging Lemgo in die Winterpause, Platz neun ist die beste Platzierung zu diesem Zeitpunkt, die man seit langem erreicht hat. Die Stützen der Mannschaft heißen Tim Hornke, Andrej Kogut, Tim Suton, Fabian van Olphen und Isaias Guardiola – die meisten davon sind in der Rhein-Neckar-Region bestens bekannt.

Wiedersehen mit alten Bekannten

Andrej Kogut war jahrelang Herz und Hirn der TSG Friesenheim, die seit dieser Spielzeit unter dem Namen Eulen Ludwigshafen firmiert. Auch in Lemgo lenkt der kleine, wendige Mittelmann die Geschicke im Angriff, setzt unter anderem den ehemaligen Nationalmannschafts-Kreisläufer Christoph Theuerkauf ein. Tim Suton und Isaias Guardiola waren bereits für die Löwen selbst am Ball und beweisen sowohl im Rückraum als auch in der Defensive, dass sie einer Mannschaft Stabilität und Durchschlagskraft geben können.

Während das Gros des Löwenrudels bei der EM weilte und dort Spielpraxis sammelte, trainierte der TBV fast in kompletter Mannschaftsstärke, absolvierte ein paar Testspiele, die eher durchwachsen verliefen, und zeigte sich in Sachen Personal aktiv. Azat Valiullin wurde an die Eulen abgegeben, weil künftig Jari Lemke mehr Einsatzzeiten in der Offensive bekommen soll. In dieser Woche dann verkündete der Traditionsklub die Vertragsverlängerung mit Linksaußen Robin Hübscher.

Kein Punktelieferant

Nach Mannheim indes wollen die Lemgoer definitiv nicht als Punktelieferant reisen. Schon im Auswärtsspiel gegen Flensburg (22:25) zeigte das Team, das es auch die schwierigsten Aufgaben mutig, planvoll und ausdauernd angeht. Und so verspricht sich der Trainer auch vom Auftritt in der SAP Arena einiges: „Wir werden befreit hinfahren und nichts wegschenken.“ Florian Kehrmann macht keinen Hehl aus seinem Ehrgeiz, den er genau so eins zu eins auf seine Jungs auf der Platte übertragen will: „Ich ärgere mich auch als Trainer noch immer über eine Niederlage gegen Flensburg oder die Löwen. Dieses Gewinner-Gen steckt einfach in mir drin.“

Bei allem Respekt vor dem Gegner: Wenn es um Gewinner-Gene geht, wissen die Löwen ganz genau, was Sache ist. Als einziges Team der DKB Handball-Bundesliga hat der deutsche Meister alle neun Heimspiele der bisherigen Saison gewonnen. Am Donnerstag soll das zehnte dazukommen.