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Löwen-Gegner am Donnerstag: Maschinerie Melsungen

MT hat sportliche Krise überwunden / Für Löwen gilt: Verlieren verboten!

Verlieren verboten. Wenn die Rhein-Neckar Löwen am Donnerstagabend um 19 Uhr in der Mannheimer SAP Arena auf die MT Melsungen treffen, lautet das Ziel ganz klar: Heimsieg. Dreimal zwei Punkte in den verbleibenden drei Heimspielen in der DKB Handball-Bundesliga 2017/18 sind ein Muss, soll am Ende der dritte Titel in Folge stehen. Wer die Mannschaft bei der kniffligen Aufgabe gegen Melsungen unterstützen will, kann sich noch Tickets sichern, unter anderem online auf der Löwen-Homepage.

Aktuell haben die Löwen in der Tabelle einen Pluspunkt Rückstand auf die neue Nummer eins aus Flensburg. Zu korrigieren ist das am Donnerstagabend im Nachholspiel von Spieltag 30. Dabei geht es in erster Linie darum, sich in der Tabelle vor den letzten beiden Spieltagen wieder auf die Pole Position zu schieben. In zweiter Linie haben die Löwen auch noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen: Am 16. November verloren sie bei der MT mit 26:29. Es war die zweite Saisonniederlage und der Auftakt der ersten kleinen Krise. In den folgenden vier Spielen setzte es in der Bundesliga sowie in der Champions League drei Niederlagen bei einem Remis. Die Löwen, ausgezehrt von einem kompletten Monat auf Auswärtsreisen, retteten sich mit Ach und Krach in den Dezember, legten danach wiederum eine beeindruckende Positiv-Serie hin – und gehen jetzt, wieder leicht angeschlagen, in den Rückkampf mit den Melsungern.

Grimm für Roth

Durch die Niederlage in Berlin und das Unentschieden in Erlangen steht die Truppe von Nikolaj Jacobsen unter dem Druck des Gewinnen-Müssens. Eine Ausgangslage, die dem Gegner sehr vertraut vorkommen dürfte. Denn die MT ist kurz vor Saisonschluss definitiv zu den Verlierern der Spielzeit zu zählen. Angetreten mit der Ambition, sich weiter unter den Topteams der Liga zu etablieren und die Teilnahme am EHF-Cup, womöglich sogar an der Champions League zu schaffen, mussten die Melsunger schon früh in der Saison erkennen, dass daraus nichts wird. Am 6. April mündete die sportliche Krise in die Entlassung von Michael Roth. Der Mann, der die MT von der grauen Maus zu einem der spannendsten Projekte in Handball-Deutschland entwickelt hatte, musste seinen Hut nehmen. „Michel“ Roth, der einst die Löwen als SG Kronau-Östringen in die Bundesliga geführt hatte, wurde durch Heiko Grimm ersetzt. Zunächst mit äußerst mäßigem Erfolg.

Unter Grimm verlor die MT zuhause gegen Hüttenberg und in Wetzlar. Erst in den vergangenen Spielen ging es wieder bergauf, setzte man sich deutlich gegen Erlangen und knapp in Ludwigshafen durch. Mit 37:25-Punkten stehen die Hessen auf Rang sieben, das Minimalziel wird sein, diesen Platz gegenüber Leipzig (37:27) zu verteidigen. Ansonsten gehen die Planungen schon Richtung nächster Saison. Mit Simon Birkefeldt, Domagoj Pavlovic und Yves Kunkel steht nach den fünf Neuzugängen zur aktuellen Spielzeit schon wieder das nächste Top-Trio auf der Matte. Mit den Herren Reichmann, Lemke, Kühn und Simic hatte man bereits im Sommer 2017 die ehrgeizigen Ziele unterstrichen, die man in dem Klub verfolgt. Zu was der Kader in der Lage ist, haben die Melsunger unter anderem im Heimspiel gegen die Löwen gezeigt. Die alten Schlachtrösser Felix Danner, Timm Schneider, Michael und Philipp Müller sind echte Mentalitätsspieler, die eine komplette Mannschaft mitzureißen imstande sind. Mit Johannes Golla hat man einen Rohdiamanten am Kreis, der nach dieser Runde zur SG Flensburg-Handewitt wechselt.

Klar ist: Kommt die Maschinerie Melsungen ins Rollen, wird es auch für die Rhein-Neckar Löwen schwer, sie wieder anzuhalten. Deshalb heißt es für alle Löwen-Fans: Rein in die SAP Arena, die Löwen Richtung Titel tragen.