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Löwen erwarten gegen Kiel ein Handball-Spektakel

Zwei Klasse-Teams mit großen Ambitionen treffen sich am Samstagabend um 18.10 Uhr in der SAP Arena

Patrick Groetzki lässt seinen Emotionen freien Lauf.Dieses Duell elektrisiert Handball-Deutschland: Rhein-Neckar Löwen gegen THW Kiel, das steht für Spitzensport, große Emotionen – und meistens auch wegweisende Ergebnisse. Am Samstag um 18.10 Uhr treffen beide Teams in der SAP Arena in Mannheim aufeinander. Es ist der letzte Nachholtermin des 6. Spieltages der DKB Handball-Bundesliga. Restkarten gibt es noch online sowie an der Abendkasse, welche analog zur Arena um 16.40 Uhr öffnet. Besuchern wird dringend empfohlen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.

Weil zeitgleich die große Automesse Veterama auf dem benachbarten Maimarktgelände über die Bühne geht, rechnen Löwen, Stadt und SAP Arena mit größeren Verkehrsbehinderungen vor Ort. Unter anderem wird Anreisenden zum Kiel-Spiel empfohlen, den Auto-Parkplatz am Friedensplatz in der Nähe des Carl-Benz-Stadions zu nutzen und von dort mit der Bahn zur nicht mehr weit entfernten Arena zu fahren. Überdies ist es angeraten, frühzeitig den Weg zum Spiel anzutreten. Genug Gesprächsstoff, um sich die Zeit vor dem Spiel in der SAP Arena zu vertreiben, gibt es allemal.

„Müssen deutlich was drauflegen“

Oli Roggisch fordert gegen Kiel eine weitere Steigerung.Da wäre zum einen die Lage in der Tabelle vor dem Top-Spiel. Die Löwen sind mit 13:1-Punkten Dritter, die Zebras aus Kiel belegen mit 12:4-Zählern Rang vier. Auch wenn das die Jungs aus dem Norden sicher anders nach außen tragen werden: Eine Niederlage würde sich – zumindest kurz- bis mittelfristig – äußerst nachteilig auf die Lage in der Liga auswirken. Bei dann sechs Minuspunkten wären dann insbesondere die Konkurrenten aus Flensburg (16:0) schon richtig weit weg. So gesehen steht vor allem der THW als selbst- wie fremdernannter Titelkandidat in der Pflicht. Aber auch die Löwen wissen um die Bedeutung der Partie.

„Am Samstag müssen wir deutlich was drauflegen“, sagte Oliver Roggisch nach der Champions-League-Begegnung am Mittwochabend gegen Kristianstad (36:27). Der Sportliche Leiter weiß sehr genau, dass seine Jungs gegen Kiel an den Anschlag werden gehen müssen. Insofern war es unheimlich wertvoll, gegen die Schweden viele Spieler dosiert einsetzen zu können. Umgekehrt muss der THW am Donnerstagabend zuhause gegen die HSG Wetzlar ran, hat dann weniger als 48 Stunden bis zum Auswärtsspiel im 550 Kilometer entfernten Mannheim. Die Vorteile in Sachen Belastung liegen dieses Mal bei den Badenern.

„Pekes“ Rückkehr und „Dules“ Renaissance

THW-Spielmacher Domagoj Duvnjak. Apropos Belastung. Unter der Woche hatte Hendrik Pekeler einmal mehr das zu hohe Pensum angeprangert, das der Spielbetrieb in der heimischen DKB Handball-Bundesliga den Spielern aufbürdet. Zwar relativierte „Peke“ nun seine überspitzt nach außen transportierten Aussagen. Doch im Kern bleibt er bei seiner Kritik, dass man den Jungs auf der Platte einfach nicht genügend Ruhephasen gönne. Nun kehrt Pekeler mit seinem neuen zu seinem alten Club zurück, lässt sich nach seinem Wechsel von Mannheim nach Kiel erstmals wieder in der SAP Arena blicken. Man darf gespannt sein auf das Wiedersehen mit dem Mann am Kreis, der sich bisher blendend eingefügt hat in das THW-Team.

Deutlich weniger Einsatzzeit bekommt der zweite Ex-Löwe im Kiel-Dress. Dennoch hat auch Harald Reinkind zeigen können, was in ihm steckt, zumal Kollege Vujin auf halbrechts derzeit verletzungsbedingt ausfällt. Wieder voll da ist hingegen Domagoj Duvnjak. Der geniale Spielmacher erzielte beim knappen Sieg in Leipzig das entscheidende Tor kurz vor Schluss, spielt vor allem in der starken 3-2-1-Abwehr eine herausragende Rolle auf der Spitze. „Dule“ kommt allmählich wieder dahin, wo er einmal war. In Topform ist er immer noch einer der besten Mittelmänner im Welthandball. Vieles spricht dafür, dass der Vergleich mit Löwen-Lenker Andy Schmid am Samstag zu einem der prägenden Duelle des Abends werden wird.

„Freuen uns riesig auf Samstag“

Bogdan Radivojevic flog am Mittwoch zu neun Toren. Wobei: Wenn zwei derartige Klasse-Mannschaften aufeinandertreffen, kann man auf jeder Position spannende Vergleiche ziehen. Das gilt natürlich auch für die Trainerposition, wo sich mit Nikolaj Jacobsen und Alfred Gislason zwei führende Figuren auf diesem Feld gegenüberstehen. Beide legen großen Wert auf die Abwehr, beide werden sich deshalb im Angriff etwas Spezielles einfallen lassen müssen. Unter den Spielern ist ohnehin klar, was die Stunde am Samstagabend geschlagen hat. Gegen Kiel zu spielen, sei immer etwas Besonderes, sagt Löwen-Rechtsaußen Bogdan Radivojevic: „Wir freuen uns riesig auf Samstag.“

Die Partie wird live in der ARD sowie auf Sky Sport 1 zu sehen sein.