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Löwen brauchen beim BHC 100 Prozent Leistung

Achtelfinale im DHB-Pokal mit schwerer Auswärtsaufgabe / Bergischer HC ist das Team der Stunde in der Bundesliga

Rafael Baena wechselte von RNL zu BHC.Ein viel schwereres Los hätten die Rhein-Neckar Löwen nicht ziehen können: Im Achtelfinale des DHB-Pokals 2018/19 muss der Titelverteidiger zum Bergischen HC. Der Aufsteiger ist – zusammen mit dem noch verlustpunktfreien Meister Flensburg – das Team der Stunde in der DKB Handball-Bundesliga. Und auch im Pokal hat die Truppe Ambitionen. Das Duell zwischen den bergischen und den badischen Löwen steigt am Dienstag, 16. Oktober, um 19.30 Uhr in der Klingenhalle in Solingen.

2800 Zuschauer finden in dem zentral gelegenen Gebäude Platz, und sie dürfen sich aller Voraussicht nach auf einen packenden Handballabend freuen. Der hier heimische BHC hat in der aktuellen Saison zuhause noch keinen Punkt abgegeben und gewiss keine Skrupel, den favorisierten Gast aus dem Wettbewerb zu kegeln. Die Mittel dazu haben die Bergischen in jedem Fall. Eine solide Abwehr, zwei starke Torhüter, mutige, kreative und durchschlagskräftige Jungs im Angriff: Vieles spricht dafür, dass sich am Dienstag ein Handballspiel auf hohem Niveau entwickelt. Zumal auch die Truppe von Nikolaj Jacobsen kein bisschen daran denkt, sich die Gelegenheit aufs nächste Pokal-Viertelfinale entgehen zu lassen.

Jacobsen: Müssen eine starke Partie liefern

Niko Jacobsen fordert von seinen Jungs 100 Prozent.Indes weiß der Löwen-Trainer genau, was in Solingen beim BHC auf ihn und seine Mannschaft zukommt: „Sie sind vor allem zuhause sehr gut. Wenn wir weiterkommen wollen, müssen wir eine sehr, sehr starke Partie abliefern.“ Der Coach erinnert sich an einige enge Matches, allen voran auf dem Feld des Gegners. Man müsse schon sein höchstes Niveau erreichen, um beim BHC etwas zu reißen. 

Zwar haben die Badener neun der zehn Vergleiche mit den Bergischen gewonnen. Insbesondere auswärts taten sie sich aber immer wieder schwer, so auch beim vorerst letzten Gastspiel im November 2016, als es nach 60 Minuten 26:24 für RNL stand. Nun ist der BHC mit dem Team von damals kaum noch zu vergleichen. Die Kaderentwicklung seit dem Abstieg 2016/17 kann sich sehen lassen. Jungs wie Linus Arnesson im linken Rückraum, Jeffrey Boomhouwer auf Linksaußen und Max Darj am Kreis haben die Truppe auf ein deutlich höheres Niveau gehoben. Hinzukommt mit Rafael Baena ein Ex-Rhein-Neckar-Löwe, der immer für eine starke Aktion am Kreis gut ist. Das alles zusammengefügt hat Cheftrainer Sebastian Hinze, ein Kind der Region, das genau weiß, was es will.

Hinze hat der Mannschaft einen fantastischen Teamspirit, jede Menge Selbstbewusstsein und klare Pläne für jeden Gegner gegeben. Man hat immer das Gefühl, dass jeder auf dem Feld genau weiß, was er zu tun – und was zu lassen hat. So wirkt der BHC nicht wie ein Aufsteiger, sondern wie eine Mannschaft, die seit Jahren in der Bundesliga mitmischt. Von den ersten neun Spielen der Saison 2018/19 haben die Bergischen sieben gewonnen, zwei davon in Stuttgart und Wetzlar. Niederlagen gab es nur in Hannover (26:29) und Magdeburg (27:32), wobei man sich beide Male mehr als beachtlich aus der Affäre zog. Fakt ist: Wer den Bergischen HC unterschätzt, hat schon verloren. Oder zumindest eine gute Chance dazu.

Pflichtaufgaben erledigt

In Fürstenfeldbruck ließen die Löwen nichts anbrennen.In den ersten beiden Pokalrunden haben sowohl die bergischen, als auch die badischen Löwen ihre Pflichtaufgaben erledigt. Hinze und seine Männer gewannen ihr Erstrundenturnier durch deutliche Siege gegen die Drittligisten Saarlouis und Pfullingen, Jacobsens Jungs das ihre ebenfalls souverän mit Erfolgen über Fürstenfeldbruck (Dritte Liga) und Hüttenberg (Liga zwei). Wer sich am Dienstag durchsetzt, kommt in den Lostopf für die Runde der letzten Acht und braucht dann nur noch einen weiteren Sieg für die Qualifikation zum REWE Final Four 2019 in Hamburg. Die Auslosung findet am Donnerstag, 18. Oktober, um 16 Uhr in München statt und wird live im Free-TV auf Sky Sports News HD zu sehen sein.