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„Freuen uns über jeden, der uns hilft“

Rhein-Neckar Löwen werben mit spektakulärem Handball für mehr Unterstützung in der Champions League / Das Ziel heißt Final Four

Conny Löwe klatscht mit den Fans ab.Die Rhein-Neckar Löwen und die VELUX EHF Champions League: Lange war dieses Verhältnis nicht ganz zu fassen. Klar wollten die Löwen immer weit kommen, sich auf großer europäischer Bühne anständig präsentieren. Doch die DKB Handball-Bundesliga und ihre hohen Anforderungen, sie stellten sich den internationalen Ambitionen stets aufs Neue in den Weg. In dieser Saison nun scheint das anders. Alle betonen, vorneweg der Kapitän, wie wichtig ihnen die Königsklasse ist. Und dass der Traum vom Final Four in Köln endlich in Erfüllung gehen soll. Untermauert wird das von Ausnahme-Leistungen wie am Samstag in Veszprém und am Mittwochabend in der SAP Arena, als niemand geringeres als der Titelverteidiger mit 37:27 zurück nach Hause geschickt wurde.

„Wir wollen mehr investieren, wir haben einen Traum und der heißt Köln“, sagte Löwen-Anführer Andy Schmid nach der Glanzleistung gegen Montpellier und damit gegen jene Mannschaft, die in der vergangenen Spielzeit sensationell den Durchmarsch aus einer der schwächeren Gruppen bis zum Finalturnier in der Lanxess Arena schaffte. Nun wollen die Löwen unter die besten vier Teams in Europa kommen. Spielen sie so weiter wie in den bisherigen sieben Partien, ist dieses Ziel ein realistisches. Bis auf die beiden unnötigen Niederlagen in Kielce und Skopje, als man lange mindestens ebenbürtig, teilweise sogar die bessere Mannschaft war, haben die Badener alles gewonnen und dabei ihren Fans vor allem zuhause Handball der Spitzenklasse geboten.

Löwen-Schauen in der Champions League? „Das lohnt sich, würde ich sagen.“

Andreas Palicka wirbt für die Heimspiele der Löwen. Die 60 Minuten beim 35:34 zum Auftakt gegen Barcelona waren spektakulär, die beiden klaren Siege gegen Brest und Kristianstad hoch verdient. Und das 37:27 gegen Montpellier – einfach unfassbar! „Wir sind wieder mit Freude dabei, und das ist bei unserem Beruf nicht ganz unerheblich. Der Sieg in Veszprém war sicherlich so etwas wie der Knotenlöser“, sagte Andy Schmid. Torwart Andreas Palicka lädt alle Handball- und Löwen-Fans dazu ein, sich die Mannschaft in der SAP Arena live zu betrachten: „Das ist der beste Wettbewerb der Welt. Ich bedanke mich bei allen, die heute hier waren. Gerne können noch viel mehr kommen, um uns anzuschauen. Das lohnt sich, würde ich sagen.“

Schon in zwei Wochen steht das nächste Highlight an. Dann stellt sich mit Telekom Veszprém die Mannschaft mit dem größten und schillerndsten Kader der Champions League in Mannheim vor und will Revanche für den 29:28-Erfolg der Löwen im Hinspiel. Karten für die Partie am Mittwoch, 21. November, um 19 Uhr gibt es unter anderem online sowie unter der Hotline 0621/18190333. Nach der Winterpause gibt es die Kracher gegen Vive Kielce und Vardar Skopje, bei denen es dann um die Entscheidung in der Gruppe A und die Ausgangslage im Achtelfinale geht. In diesen Spielen, die noch nicht final terminiert sind, werden die Weichen auch schon für das Final Four gestellt. Man darf sich sicher sein, dass die Jungs auf der Platte alles daransetzen werden, diese Partien zu gewinnen – und dass das zumindest ein bisschen leichter wird mit vollen Rängen im Rücken.

Teil einer einzigartigen Geschichte werden

Gudjon Valur Sigurdsson feiert den Sieg mit den Fans.„Wir freuen uns über jeden, der uns hilft und uns in der Arena unterstützt“, sagt Trainer Nikolaj Jacobsen. Für seine Jungs und ihn ist der Zuschauerzuspruch immer ein großes Thema: „Es ist natürlich schöner, vor so einem Spiel in eine volle Halle zu kommen. Uns beschäftigt das sehr.“ Nach dem Bekenntnis von Spielern und Verantwortlichen zur Champions League liegt nun der Ball auf Seiten der Fans. Sie können Teil einer womöglich einzigartigen Geschichte werden, der Versöhnung der Rhein-Neckar Löwen mit der Champions League.

Ob das Ganze dann wirklich bis nach Köln führt, kann natürlich niemand versprechen. Aber zumindest wollen nun alle alles dafür geben, die mit nichts zu vergleichende Atmosphäre beim Final Four der VELUX EHF Champions League zu erleben. Einen Vorgeschmack darauf könnte es schon in zwei Wochen geben, wenn die handballverrückten Ungarn aus Veszprém sicher zahlreiche Fans mit in die SAP Arena bringen – und dort das nächste Handball-Fest feiern wollen.