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Löwen wollen Lauf gegen Erlangen verlängern

Liga-Heimspiel am Sonntag um 16 Uhr / Nach drei starken Spielen ist frisches Selbstvertrauen da / Kassen öffnen um 15 Uhr

Die Löwen wollen weiter jubeln. Am Sonntag um 16 Uhr wollen die Rhein-Neckar Löwen zuhause in der SAP Arena ihren Aufwärtstrend fortsetzen und zum Abschluss des 12. Spieltages in der DKB Handball-Bundesliga den neunten Sieg im elften Einsatz feiern. Gegner HC Erlangen bringt das Selbstbewusstsein vom starken 28:25-Heimsieg gegen Lemgo Lippe mit und die Gewissheit, die Löwen richtig ärgern zu können. Beim DHB-Pokalsieger wird Torwart Mikael Appelgren wegen eines kleinen Muskelfaserrisses im Oberschenkel durch Can Adanir ersetzt. „Apfel“ soll nicht länger als 7 bis 14 Tage ausfallen. Karten für die Partie gibt es noch an der Tageskasse, die zusammen mit der Arena um 15 Uhr am Sonntag öffnen wird.  

Das vorerst letzte Aufeinandertreffen mit dem HC Erlangen war für die Rhein-Neckar Löwen ein Schock. Am 20. Mai in der Arena Nürnberger Versicherung erlebten die Gelben einen rabenschwarzen Tag, quälten sich durch das Spiel und kassierten – passend zum restlichen Spielverlauf – quasi mit dem Schlusspfiff das 25:25. Der Punktverlust sollte am Ende mitentscheidend dafür sein, dass die Löwen nicht zum dritten Mal in Folge Meister wurden. Die Erlanger hingegen feierten das Unentschieden wie einen Titelgewinn.

Ehrgeizige Erlanger stagnieren

Der HCE will hoch hinaus, tut sich dabei aber schwer.Den Krimi beim HCE werden die Löwen zwangsläufig im Hinterkopf haben, wenn es am Sonntag zum Wiedersehen kommt. Sportler haben in dieser Hinsicht ein sehr genaues Gedächtnis. Von einer Revanche zu sprechen, wäre dennoch übertrieben. Schließlich mischten die Erlanger ja nicht selbst im Meisterrennen mit, sondern versöhnten sich an diesem Abend ein wenig für eine insgesamt eher enttäuschende Saison. Dabei taten sich die Franken am Ende mit Platz 13 genauso schwer wie die Badener mit Platz zwei. Nicht schlecht, aber auch nicht zu 100 Prozent zufriedenstellend, so in etwa könnte das Saisonfazit beider Mannschaften ausfallen. Die Erlanger sind genauso ehrgeizig wie die Mannheimer, wollen sich, wenn auch erst einmal auf niedrigerem Niveau, einen Namen in der Liga machen. Mittelfristig, so ist zu hören, will der HCE den Weg in die obere Tabellenregion antreten. Das finanzielle Umfeld, so viel scheint festzustehen, gäbe eine solche Entwicklung auch her.

Und nun? In der Realität? Sechs Monate später stehen die Franken mit Platz 14 sogar noch einen Rang schlechter da, haben einen äußerst bescheidenen Saisonstart hingelegt. Die Löwen wiederum haben sich nach einer leichten Formdelle berappelt, sind nach Minuspunkten die zweitbeste Mannschaft der Liga – und wollen am Sonntag im Heimspiel gegen den HC Erlangen nichts anbrennen lassen. Die Rollen sind wieder klar verteilt. Nun wird es aus Löwen-Sicht darauf ankommen, dem Favoritenstatus auch gerecht zu werden.

Löwen-Abwehr macht den Unterschied

Zuletzt überragend in der Abwehr: Gedeón Guardiola.Garant dafür sind nicht nur die vergangenen drei Spiele, in denen sich die Truppe kontinuierlich steigerte und zuletzt schon wieder nahe an die absolute Bestform herankam. Die Tatsache, gerade erst ein Leistungstief überwunden zu haben, dürfte die Sinne bei den Spielern geschärft haben. Dafür spricht auch die Einstellung zur Abwehrarbeit. Was insbesondere die Herren Guardiola und Abutovic in den vergangenen sieben Tagen gezeigt haben, war schon großes Kino und sollte auch am Sonntag den Grundstein für einen erfolgreichen Handball-Nachmittag legen.

Dabei werden die Löwen, wie das vom Trainerteam auch stets gefordert wird, das Augenmerk auf die eigene Leistung legen. Das macht schon alleine deshalb Sinn, weil die Darbietungen der Erlanger in dieser Spielzeit alles andere als vorhersehbar sind. Zuletzt wechselten sich regelmäßig Niederlagen und Siege ab, über die gesamte Saison betrachtet geht die Schere zwischen gut und schlecht schon sehr weit auseinander. So ließ man sich beispielsweise beim Bergischen HC mit neun Toren abschießen, schaffte in Magdeburg beim 25:31 aber schon fast einen Achtungserfolg. In diese Kategorie fällt auch das 26:27 zuhause gegen Flensburg, als man kurz davor war, den verlustpunktfreien Spitzenreiter und Titelverteidiger so richtig zu ärgern.

Qualität: Ja. Form: Vielleicht

Klar ist: Qualität hat diese Erlanger Mannschaft. Unklar ist: Wann wird diese abgerufen? Im Kader stehen mit Christoph Steinert, Jonas Thümmler, Johannes Sellin und Michael Haaß gestandene Bundesliga-Spieler. Dazu kommt mit Adalsteinn Eyjolfsson ein extrem akribischer Trainer, der in Sachen Mannschaftsführung und Taktik seine Stärken hat. Der Spielverderber für die Löwen vom Mai ist übrigens nicht mehr dabei. Maximilian Lux, der das 25:25 in letzter Sekunde erzielt hatte, wechselte vor Kurzem zur HSG Wetzlar.

Rund um das Spiel verkaufen die Baden Lions Tickets für die „Löwen-Straßenbahn“, mit der sie am 29. November von der SAP Arena nach Ludwigshafen zum Derby bei den Eulen fahren. Der größte Fan-Club der Rhein-Neckar Löwen berichtet von einem sehr gut angelaufenen Vorverkauf und freut sich über jeden weiteren Mitfahrer.