Veröffentlichung:

Löwen vor Heimspiel-Kracher gegen Veszprém

Ungarn sind heiß auf Revanche, Badener nach zwei Niederlagen auf Steigerung angewiesen

Ilija Abutovic im Bodenkampf. Das Gute an einem eng getakteten Spielplan: Nach Niederlagen bleibt keine Zeit für Schwermut. Und so versuchten Trainer und Spieler der Rhein-Neckar Löwen, schon auf dem Rückflug von Flensburg am späten Montagabend die Niederlage in der Bundesliga von sich zu schieben, um sich auf die nächste Aufgabe in der VELUX EHF Champions League einzustellen. Am Mittwoch um 19 Uhr empfangen die Jungs um Kapitän Andy Schmid in der SAP Arena KC Telekom Veszprém. Eine Mannschaft, die auf zwei Punkte aus ist – und Heimniederlagen so gar nicht leiden kann. Karten für das Topspiel der Gruppe A wird es am Mittwoch noch direkt an der Abendkasse geben (Öffnung 18 Uhr).

Das 28:29 in heimischer Halle gegen die Löwen werden die Ungarn noch ziemlich frisch in den Köpfen haben, wenn sie am frühen Mittwochabend zum Rückspiel an der Mannheimer Arena ankommen. In Veszprém hat die Truppe von Trainer Nikolaj Jacobsen eines ihrer besten Spiele in der bisherigen Saison abgeliefert. Nun wollen die Ungarn zeigen, dass man sie in einer Spielzeit höchstens einmal überrumpeln kann. Zumal es mit Blick auf die Tabelle um einiges geht: Gewinnen die Löwen auch den zweiten Vergleich, sind sie auf vier Punkte weg – und für Veszprém wäre eine gute Ausgangslage fürs Achtelfinale in weiter Ferne.

Veszprém brennt auf Revanche

Andy Schmid nimmt Maß. Anders als die Mannheimer, die beim jüngsten Champions-League-Auftritt in Montpellier eher schlecht aussahen (26:31), hat sich das ungarische Star-Ensemble zuhause gegen Kristianstad neues Selbstvertrauen geholt. Beim 36:27 schossen sich die Jungs von David Davies ein gutes Stück Frust von der Seele, insbesondere die Herren Tönnesen und Nenadic, die acht- beziehungsweise fünfmal trafen. Trainer Davies erwartet eine starke Löwen-Mannschaft, die mit dem hohen Spielrhythmus gut umgeht, und verspricht sich von der eigenen Truppe einen weiteren Schritt nach vorne: „Ich denke, dass wir in Mannheim um zwei Punkte kämpfen werden können“, wird der Coach auf der Veszprém-Homepage zitiert.

Außen Dragan Gajic, der in dieser Saison bisher so etwas wie die Tor-Versicherung der Veszprém-Mannschaft ist, will ebenfalls an die starke Leistung vom Heimspiel gegen Kristianstad anknüpfen: „Wir müssen das Momentum mitnehmen und uns weiter verbessern. Dabei geht es weniger um das Handballerische, sondern mehr um das Mentale. Wenn wir das so machen wie im letzten Spiel, sind wir auf dem richtigen Weg.“ Klar ist: Kommen die Veszprém-Spieler an ihr Leistungslimit, wird es für jeden Gegner schwer, diesen gestandenen Weltklasse-Leuten Paroli zu bieten. Um die enorme Qualität des Kaders zu verdeutlichen, reicht ein flüchtiger Blick über die Namensliste mit Laszlo Nagy, Petar Nenadic, Kentin Mahé, Manuel Strlek. Im Tor stehen mit Arpad Sterbik und Roland Mikler zwei weitere Ausnahmekönner.  

Wollen die Löwen gegen diese Truppe etwas erreichen, brauchen sie eine klare Steigerung im Vergleich zu den vergangenen Partien. Oder wie es Trainer Jacobsen nach der Pleite in Flensburg ausdrückte: „Wir haben noch viel zu tun in den nächsten Wochen.“