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DHB-Auswahl verspielt Sieg gegen Russland

22:22 nach deutlicher Führung bedeutet ersten Rückschlag bei der Heim-WM / Dienstagabend Kracher gegen Frankreich

Patrick Groetzki traf zweimal für Deutschland.Erster kleiner Dämpfer für die deutsche Handball-Nationalmannschaft. Beim 22:22 (12:10) gegen Russland hat die DHB-Auswahl im dritten Spiel der Heim-WM den ersten Punkt abgegeben und die vorzeitige Qualifikation für die Hauptrunde verpasst. Deutschland ging kurz nach der Pause erstmals mit vier Toren in Führung (15:11, 35.), lag acht Minuten vor dem Ende immer noch mit drei Treffern in Front (20:17, 52.). Dass es am Ende nur zu einem Punktgewinn reichte, wertete das gesamte Team als enttäuschend. Die nächste große Aufgabe wartet am Dienstagabend.

„Es war von Anfang an ein extrem enges Spiel. Russland hat das gut gemacht, für uns ist es dennoch ein verlorener Punkt. Ich denke, dass wir gefestigt genug sind und es schaffen, nach dieser ersten Enttäuschung schnell wieder runterzukommen“, sagte Paul Drux im Ersten. Gezeichnet von dem Kampfspiel, in dem es auf beiden Seiten ordentlich zur Sache ging, übte Drux ob eines krassen Fehlpasses kurz vor Schluss Selbstkritik. Auch sein Trainer, Nationalcoach Christian Prokop, sprach im ARD-Interview von einer Enttäuschung: „Klar überwiegt das jetzt. Wir haben es versäumt, beim 20:17 den Sack endgültig zuzumachen. Von nun an gilt es, Kraft zu tanken und es am Dienstag besser zu machen.“ Am Dienstagabend um 20.30 Uhr wartet mit Titelverteidiger Frankreich die bisher größte Herausforderung bei dem Heimturnier auf die deutsche Nationalmannschaft.

Wechselhafter Auftritt von Team Deutschland

Steffen Weinhold war Deutschlands Bester.Gegen Russland legten die Prokop-Schützlinge über 60 Minuten einen äußerst wechselhaften Auftritt hin. Zunächst rannten sie einem Rückstand hinterher, ehe der bärenstarke Steffen Weinhold beim 4:3 erstmals seine Farben in Front brachte (8.). Ein 0:3-Lauf warf das sich mühsam in die Partie arbeitende Team dann wieder zurück, der überragende russische Linksaußen Timur Dibirov erzielte mit dem 6:7 die Führung für Russland. Bis zur Pause blieb es knapp, konnten sich auch die besser werdenden Deutschen nie richtig absetzen. Nach dem Wechsel sah es dann doch nach einem DHB-Sieg aus. Bis zum 16:12 (38.) zeigten sich die Gastgeber konsequent, blieben dann aber acht Minuten ohne Tor, ehe Kapitän Uwe Gensheimer – im dritten Spiel zum dritten Mal bester deutscher Werfer – das 17:14 markierte (46.). Weinhold mit dem 19:16 (49.) und wieder Gensheimer mit dem 20:17 (52.) legten weiter vor.

„Am Ende waren wir dann nicht clever genug“, sagte Uwe Gensheimer nach der Partie, die in der Schlussphase von deutschen Fehlern und abgebrüht agierenden Russen geprägt wurde. Über das 20:19 und 21:20 arbeitete sich Russland Stück für Stück heran und schaffte mit dem letzten Angriff den durchaus verdienten Ausgleich. Alle drei Rhein-Neckar-Löwen trugen sich in die Torschützenliste ein: Patrick Groetzki traf zweimal, Jannik Kohlbacher und Steffen Fäth waren je einmal erfolgreich. 

Bilder: Imago/Marco Wolf