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Kohlbacher glänzt bei DHB-Sieg über Serbien

Vier Tore des Löwen-Kreisläufers bei überzeugendem 31:23 im letzten Vorrundenspiel der Heim-WM / Wahl zum Man of the Match

Jannik Kohlbacher überzeugte wie sonst im Löwen-Trikot.Mit einem deutlichen 31:23 (16:12) über Serbien haben die deutschen Handballer die Vorrunde bei der Heim-WM erfolgreich abgeschlossen. Schon vor dem Spiel hatte die DHB-Auswahl als Hauptrunden-Teilnehmer festgestanden, zeigte zum Abschied vom großartigen Berliner Publikum aber dennoch eine über weite Strecken hoch konzentrierte Leistung. Jannik Kohlbacher, Kreisläufer-Star der Rhein-Neckar Löwen, wurde zum Man of the Match gewählt. Er versenkte vier von vier Wurfversuchen, arbeitete beispielhaft am Kreis und holte dabei mehrere Siebenmeter heraus.

Neben Kohlbacher waren auch die Löwen-Kollegen Steffen Fäth und Patrick Groetzki gut im Spiel. Fäth traf doppelt, Groetzki lieferte mehrere Torvorlagen. Bundestrainer Christian Prokop lobte das gesamte Team für eine engagierte Vorstellung: „Dass wir durch diese schwere Gruppe so durchgehen, das ist eine tolle Sache“, sagte der junge Coach zu der Vorrundenbilanz von drei Siegen und zwei Unentschieden, aus denen die Truppe 3:1 Punkte mit in die nächste Turnierphase nimmt. Silvio Heinevetter, für Andreas Wolff im Tor aufgeboten, holte sich mit 14 Paraden und einem Tor viel Selbstvertrauen und sagte: „Wir wollten noch einmal alles reinhauen, werden das hier jetzt genießen, und dann freuen wir uns auf Köln.“ In der Domstadt können die Deutschen nun mit Siegen über Spanien, Kroatien und Island definitiv das Halbfinale buchen. Prokop: „Es ist enorm viel wert, dass wir nun alles in der eigenen Hand haben.“

Abwehr legt wieder den Grundstein

Bundestrainer Prokop konnte sehr zufrieden sein.Prokops Männer zeigten gegen die Serben von Beginn an, dass sie das für die Hauptrunde bedeutungslose letzte Vorrundenspiel nicht auf die leichte Schulter nehmen wollten. Auch wenn die Serben erst einmal zweifach vorlegten, fanden die Deutschen gut ins Spiel. Franz Semper, für den angeschlagenen Steffen Weinhold auf der Platte, traf zum 1:2 (3.), Paul Drux zum 2:2 (5.). Das 3:3 durch Steffen Fäth bereitete dessen Kollege von den Rhein-Neckar Löwen Patrick Groetzki mustergültig vor (7.). Spätestens mit dem 8:6 durch den starken Drux in Minute elf war die DHB-Auswahl voll in der Partie. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die bisher so starke Abwehr ins Spiel geschuftet. Mit fließenden Übergängen zwischen 6:0-, 3:2:1- und 5:1-Formationen brachte man die Serben komplett aus dem Takt, setzte sich bis zur Pause auf 16:12 ab. Aus dem Löwen-Lager hatten Steffen Fäth für Deutschland und Bogdan Radivojevic für Serbien je zweimal getroffen.

Nach dem Seitenwechsel kamen Fabian Böhm für Fäth und Semper für Groetzki. Löwen-Kreisläufer Jannik Kohlbacher durfte nun auch in der Offensive ran – und drehte zwischen der 39. und 42. Minute richtig auf. Binnen drei Minuten erzielte der Odenwälder einen Hattrick, brachte Deutschland mit 20:15 nach vorne. Die Prokop-Schützlinge hatten nun Fahrt aufgenommen, legten mit Mathias Musche, Paul Drux und Fabian Böhm zum 22:16 (44.) nach, starteten dann sogar einen 5:0-Lauf, nach dem die Partie beim 26:16 (49.) entschieden war. Jetzt probierte Prokop die Variante mit dem siebten Feldspieler. Dass diese gründlich in die Hose ging, Serbien mit einem 4:0-Lauf auf 26:20 verkürzte, war nur eine kleine Delle. Deutschland fing sich wieder, zog bis zur letzten Minute wieder an und baute den Vorsprung sogar leicht aus (30:23). Dann war Showtime für Torwart Silvio Heinevetter. Mit den Paraden 13 und 14 sowie dem Treffer ins leere serbische Tor zum 31:23-Endstand machte der Berliner in seiner Heimat den Deckel drauf.

Für die Deutschen geht es am Samstag weiter mit dem ersten Hauptrundenspiel – voraussichtlich gegen Island. Dann geht es um das nächste Etappenziel: den Einzug ins WM-Halbfinale.