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„Letzte Chance, Platz vier anzugreifen“

Patrick Groetzki will gegen Kielce ersten CL-Sieg in 2019

Patrick Groetzki in Jubelpose. Für die Rhein-Neckar Löwen steht am Mittwochabend eine besondere Herausforderung an: In der SAP Arena treffen sie am 12. Spieltag der VELUX EHF Champions League auf PGE Vive Kielce. Einlass ist ab 18 Uhr, Spielbeginn um 19 Uhr. Nach drei Niederlagen in Folge gegen den polnischen Spitzenklub haben die Löwen vor allem ein Ziel: Heimsieg. Karten gibt es noch online sowie am Mittwochabend an der Abendkasse.

Für Patrick Groetzki, der beim jüngsten Löwen-Auftritt in Brest (24:27) auf der Bank saß und einen starken Auftritt von Teamkollege Bogdan Radivojevic (4 Tore) auf seiner Position des Rechtsaußen sah, ist das Spiel gegen Kielce in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes: „Es ist unsere letzte Chance, noch einmal Platz vier in der Gruppe anzugreifen. Das wird richtig schwer, denn wir müssen nicht nur eine Topmannschaft schlagen, sondern dies auch noch mit einem besseren Ergebnis als deren 35:32 gegen uns im Hinspiel.“

Patrick Groetzki will nicht jammern

Dass sich die Löwen in dieser nicht ganz einfachen Lage befinden, haben sie sich allerdings selbst zuzuschreiben. „Die beiden Niederlagen nach der Winterpause in der Champions League haben uns wehgetan“, sagt „Johnny“ und gesteht: „Gegen Skopje haben wir einfach nur schlecht gespielt, in Brest haben uns in Anbetracht der hohen Belastung dann sicherlich auch die Alternativen gefehlt.“ 48 Stunden nach dem schweren Bundesliga-Spiel in Minden mussten die Löwen schon wieder in Weißrussland ran. Tausend Flugkilometer, zwei Stunden Zeitverschiebung und zwei Hotel-Nächte in den Knochen: Gute Voraussetzungen für ein Handballspiel sehen anders aus.

Abklatschen mit den Kollegen. Dabei ist Patrick Groetzki niemand, der jammert. Im Gegenteil. Zum Thema Belastung sagt das Löwen-Urgestein: „Man merkt das schon und registriert, dass so etwas länger als sonst im Körper bleibt. Ich finde es aber nicht schlimm, dass es nach der WM direkt weitergegangen ist. Das hat ja auch Vorteile, wenn man nach sechs Wochen mit denselben Jungs bei der Nationalmannschaft wieder zurück in den Verein kommt, neue Eindrücke sammelt. Ich fühle mich ganz gut und freue mich auf Handball mit den Löwen.“

Respekt vor Urgewalt

Damit das auch den Fans wieder so geht, müssen die Löwen am Mittwoch einen Zahn zulegen im Vergleich zu den jüngsten Auftritten. Fehler minimieren, Wurfausbeute steigern, 60 Minuten Konzentration auf die Platte bringen. Das ist die Aufgabenstellung und die Mindestanforderung, um ein Klasse-Team wie Kielce gefährden zu können. „Das ist eine starke Mannschaft, vor allem im Angriff. Sie haben überragende Einzelspieler, darunter einen Michal Jurecki, der mit Urgewalt daherkommt“, so Patrick Groetzki. Das Erfolgsrezept gegen die polnische Offensivpower? „In erster Linie müssen wir ihren Spielmacher Luka Cindric unter Kontrolle bekommen.“ Zudem gelte es, Anfälligkeiten in der Abwehr auszunutzen, das eigene Angriffsspiel fehlerfrei und effizient zu gestalten.

Spezielles Dankeschön an die Fans. Um das zu schaffen, müssen die Löwen das richtige Maß aus Kontrolle und Tempo finden. „Dass wir es wieder verstärkt mit hohem Tempo versuchen, ist richtig. Aber dabei dürfen wir uns nicht dazu verleiten lassen, zu früh und unvorbereitet abzuschließen. Ich denke, das war einer der größten Fehler in den vergangenen Spielen“, analysiert der Löwen-Rechtsaußen. Denn klar sei: „Wenn wir hinten gut stehen, den Ball gewinnen, ihn vorne aber wieder leichtfertig hergeben und postwendend einfache Tore im Gegenstoß kassieren, dann tut das richtig weh.“

Also Löwen: Am Mittwoch in die SAP Arena kommen, die Jungs von der Tribüne aus nach vorne peitschen und den ersten Sieg in der VELUX EHF Champions League 2019 einfahren. Alles auf Heimsieg!