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„Hätten euch gerne einen Sieg geschenkt“

Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen bedankt sich bei Fans für Top-Stimmung bei Top-Spiel

Löwe Kohlbacher gegen Flensburgs Hald.Es sind Handball-Festtage, an denen eine ausverkaufte SAP Arena die Spieler der Rhein-Neckar Löwen nach vorne peitscht. Auf die Löwen-Fans, das zeigte sich am Ostersonntag einmal mehr, ist Verlass. Das würdigte auch ein sichtlich bewegter Nikolaj Jacobsen. „Ohne euch hätten wir uns nicht mehr so herankämpfen können. Wir hätten euch gerne einen Sieg geschenkt“, sagte der Löwen-Trainer auf der offiziellen Pressekonferenz nach dem 23:26 gegen Flensburg und einer am Ende leider nicht gekrönten Aufholjagd Mitte der zweiten Halbzeit.

Tatsächlich hatten alle gemeinsam alles für einen Erfolg im Topspiel der DKB Handball-Bundesliga gegeben. Auf dem Feld, auf den Tribünen, auf und vor der Bank. Während die Löwen-Anhänger von der ersten Minute an Vollgas gaben, legten sich die Jungs auf dem Feld genauso ins Zeug. Und auch der Trainer zog alle Register. Auf die Verletzung beim Warmmachen von Alexander Petersson reagierte er mit einer 5:1-Deckung, ließ zwischenzeitlich mit drei Rechtshändern im Rückraum spielen, brachte zu Beginn der zweiten Hälfte den siebten Feldspieler und stellte die Abwehr später auf 6:0 um. Das alles funktionierte. Gut genug, um die Flensburger an diesem Tag zu schlagen, war es leider nicht.

Einladung nach Flensburg

„Flensburg macht das clever. Sie machen ganz, ganz wenige Fehler. Und deshalb stehen sie verdient da oben“, sagte Nikolaj Jacobsen nach dem Spiel auf dem Podium im Pressebereich. Dass er wohl zum letzten Mal im Löwen-Dress auf die SG getroffen war, nahmen die Flensburger zum Anlass, sich mit den wärmsten Worten bei dem dänischen Weltmeister-Macher zu bedanken. „Es war mir eine Ehre, gegen Nikolaj antreten zu dürfen“, sagte SG-Trainer Maik Machulla und wünschte Niko für den Rest der Saison und die Zukunft alles Gute.

Löwe Lipovina steigt hoch zum Torwurf.Auch Flensburgs Geschäftsführer Dierk Schmäschke würdigte den sympathischen Vollbluthandballer und lud ihn – dann als rein dänischer Nationalmannschaftstrainer – auf ein Bier an die Förde ein. Falls es mehr als eines wird, könne sich Niko drauf verlassen, dass man ihm irgendwo in der Stadt auch noch eine Übernachtungsmöglichkeit besorgen werde.

Die gegenseitige Wertschätzung zwischen Löwen und Flensburgern hat genauso Tradition wie der sportliche Wettkampf untereinander. Am schönsten zeigte sich das an der Person Tobias Karlsson. Wohl an keinem anderen SG-Spieler haben sich die Löwen in den vergangenen Jahren mehr abgearbeitet als an dem überragenden Abwehrchef der Norddeutschen. Gegen Karlsson, die Kante, mussten die Löwen-Kreisläufer und -Rückraumschützen immer an ihre Grenzen gehen. Nun kam der schwedische Ausnahmespieler vor seinem Karriereende das letzte Mal als aktiver Handballer nach Mannheim – und wurde entsprechend gewürdigt.

Magnum-Flasche Bier für Tobias Karlsson

Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann überreichte dem 37-Jährigen eine Magnumflasche Bitburger und bedankte sich für die unvergesslichen Duelle der Vergangenheit. In den folgenden 60 Minuten sammelte der vorbildliche Handball-Arbeiter dann wieder unzählige Zweikämpfe, zwei Zwei-Minuten-Strafen und die Anerkennung seiner Gegenspieler. Mit Karlsson, der sich weit über die Sportart hinaus sozial engagiert und dabei unter anderem als Vorreiter im Kampf für Gleichberechtigung in Erscheinung tritt, verliert der Handball in Deutschland eine seiner prägenden Figuren.

SG-Star Rasmus Lauge geht an Löwe Taleski vorbei.Maik Machulla und Dierk Schmäschke bedankten sich denn auch herzlich für die Ehrung vonseiten der Löwen. Weitere Geschenke gab es auf dem Feld dann aber nicht. Da wurde, wie immer, wenn Flensburger und Löwen aufeinandertreffen, um jeden Zentimeter gekämpft. Und auf den Tribünen um jedes Dezibel. Zwar waren die Löwen-Fans klar in der Überzahl und demnach auch viel lauter. Doch Hut ab vor der Leistung der stattlichen Gäste-Fantruppe, die sich von ihrer Ecke im Oberrang der SAP Arena aus ordentlich Gehör verschaffte. Schon vorher, lange vor Spielbeginn, hatten die Frauen und Männer aus dem hohen Norden deutlich vernehmbar, aber vollkommen fair und friedlich ihre Ankunft im Süden zelebriert.

Fan-Aktionen rund ums Spiel

So war es ein rundum stimmiges Handballfest, das die Mannheimer Löwen-Höhle am Ostersonntag feierte. Passend zum Feiertag brachten die Löwen zusammen mit Exklusivpartner Duracell und dessen berühmtem Hasen jede Menge Schokolade unter das feiernde Handballvolk, dazu ließ Lorenz als „Sponsor of the Day“ Knabberzeug verteilen. Ein weiteres Highlight war die Möglichkeit, sich mit Maskottchen Conny Löwe zu fotografieren und die Bilder auf Instagram hochzuladen. Die Resonanz auf die Aktion: überwältigend. Viele tolle Bilder erreichten die Löwen. Den besten Motiven winken zwei Plätze auf dem Fan-Sofa beim nächsten Heimspiel gegen Bietigheim am Sonntag, 5. Mai, um 16 Uhr.

Flensburgs Glandorf holt Schwung. Für die Spieler geht der Fokus ab sofort auf die nächste wichtige Bundesliga-Partie am Sonntag beim SC Magdeburg. Im Kampf um Platz drei wird es dann richtig heiß, beide Teams stehen aktuell bei 42:12 Punkten. Der SCM hat das bessere Torverhältnis, am Sonntag aber überraschend verloren. 25:26 beim HC Erlangen.