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Leipziger wollen Löwen wieder ärgern

Heimsieg zum Saisonfinale daheim als Ziel / Nikolaj Jacobsen lobt Arbeit des SC

Franz Semper geht 2020 nach Flensburg. Ein letztes Mal geht es für die Rhein-Neckar Löwen in dieser Saison zur Sache. Am Sonntag um 15 Uhr sind sie Gast des SC DHfK Leipzig und wollen zum Abschied von Trainer und Spielern noch einmal zwei Punkte feiern. Leipzig könnte mit einem Sieg noch von Platz 13 auf 10 springen. Die Löwen bleiben so oder so auf Rang vier.

Nach einem mehr als bescheidenen Saisonstart hatten die ambitionierten Sachsen zeitweise tief im Abstiegskampf gesteckt, unter anderem auch aufgrund zahlreicher Verletzungen. Das 24:24 bei den Löwen am 5. Spieltag war das erste Erfolgserlebnis in dieser Spielzeit. Auch danach fanden die Grünen nur äußerst mühsam in ihren Rhythmus. Ausrufezeichen setzten sie vor allem in den Duellen mit Spitzenteams, verloren zuhause gegen Kiel, Magdeburg und Flensburg jeweils nur mit einem Tor.

Leipziger Liga-Endspurt

Die Leipziger Abwehr kann gut zupacken. Dass die Leipziger gegen Ende der Saison aller Abstiegssorgen ledig sind, liegt vor allem an der deutlichen Steigerung in der Rückrunde – und den klaren Siegen gegen die Konkurrenz im Tabellenkeller. In Bietigheim (24:15) und zuhause gegen Gummersbach (28:18) machte der SC keine Kompromisse. Als man Ende März dann zuhause auch noch die Füchse aus Berlin schlug (32:27), war die Leipziger Handball-Welt schon fast wieder in Ordnung. Es folgten Siege in Stuttgart und zuhause gegen die Eulen, man kletterte Platz um Platz in der Tabelle, punktete im Mai gegen den starken BHC (25:25), in Minden (26:24) und daheim gegen Erlangen (26:25).

„Ich erwarte in Leipzig zum Saisonende noch einmal ein hartes Spiel“, sagt Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen, der die jüngste Entwicklung sowie die langfristigen Ambitionen in der Sport- und Messestadt auf dem Schirm hat. „Der SC DHfK wird sich mit einem Erfolgserlebnis von seinen Fans in den Sommer verabschieden wollen. Auch wenn die Leipziger diese Saison lange hinter den eigenen Ansprüchen zurücklagen, schätze ich die Mannschaft besonders zuhause stark genug ein, um jeden anderen Bundesligisten schlagen zu können.“

Transfer-Coup unterstreicht Ambitionen

Marko Mamic (links) kommt von Kielce nach Leipzig. Wie ehrgeizig das SC-Projekt ist, zeigt der jüngste Transfercoup. Mit Marko Mamic kommt ein Handballer von internationalem Format zur neuen Saison nach Sachsen. Seit 2017 spielte der kroatische Nationalspieler beim polnischen Abonnement-Meister PGE Vive Kielce, zuletzt beim Champions League Final Four in Köln fiel er mit starken Leistungen im Innenblock auf. Zu der Verpflichtung könne man den Leipzigern nur gratulieren, so Jacobsen, der selbst vor einem ganz besonderen Spiel steht.

„Es ist mein letzter Auftritt als Löwen-Trainer. Es wäre schön, wenn mir meine Mannschaft zum Abschied einen Erfolg schenkt“, sagt der Mann, der die Badener zu sechs Titeln in fünf Jahren führte. Verzichten muss er zum Abschluss weiterhin auf das Verletzten-Trio Andreas Palicka, Alexander Petersson und Jesper Nielsen. Nach einer Trainingseinheit und gemeinsamem Mittagessen steigt Jacobsen am Samstag zum letzten Mal mit seinen Jungs in den Bus, macht sich auf die Reise gen Osten, wo man die Nacht vor dem letzten Saisonspiel verbringen wird.

Abschied von Jacobsen und Co.

Vladan Lipovina geht von den Löwen nach Balingen. Am Sonntag stehen Frühstück und Mittagessen auf dem Programm, um 13 Uhr startet der Transfer vom Hotel zur Halle. Noch einmal 60 Minuten Gas geben, heißt es dann. Für Niko Jacobsen und das scheidende Spieler-Trio Gudjon Valur Sigurdsson, Bogdan Radivojevic und Vladan Lipovina. Letzterer wurde übrigens am Freitagmorgen als Neuzugang von Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten vorgestellt. Damit wird es schon bald ein Wiedersehen mit dem Linkshänder geben.

Die Partie der Löwen in Leipzig wird live auf Sky übertragen und von den Löwen in gewohnt ausführlicher Form auf den Social-Media-Kanälen begleitet.