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U19 verliert WM-Finale gegen Ägypten

28:32-Niederlage / Junglöwen-Trio muss sich mit Silber begnügen

Yessine Meddeb war Deutschlands bester Werfer im Finale.

Deutschlands U19-Junioren haben den Handball-Coup verpasst. Am Sonntagabend unterlagen sie im WM-Finale im nordmazedonischen Skopje Ägypten 28:32 (13:19). Die Afrikaner waren über 60 Minuten die bessere Mannschaft, machten weniger Fehler und nutzten ihre Chancen clever. Für Deutschland ist die Silbermedaille dennoch das beste U19-WM-Ergebnis aller Zeiten. Zuvor war es Rang drei gewesen.  

Der deutsche Nachwuchs erwischte eine erste Halbzeit zum Vergessen. Bis zum 2:2 (5.) konnte man die Partie offen gestalten, musste danach aber deutlich abreißen lassen. Das lag zum einen an viel zu vielen technischen Fehlern, schwachen Pässen, technischen Mängeln und schlechten Würfen. Zum anderen bekam man auf den wurfgewaltigen und dynamischen Rückraum der Ägypter im Positionsspiel keinen Zugriff. Die Afrikaner bestraften die deutschen Angriffsfehler mit gnadenlosen Gegenstößen und konsequenter erster Welle, die Lücken und das Zögern in der Abwehr mit harten Abschlüssen und Durchbrüchen auf den Halbpositionen.

Ägypten bestraft Fehler eiskalt

Benedikt Damm kam im Finale nie recht ins Spiel.

Über das 3:5 (8.) und 3:7 (12.) ging es aus Sicht der Deutschen bis zum 8:14 (22.) bedenklich dahin. DHB-Trainer Erik Wudtke nahm seine zweite Auszeit. Diese blieb, wie schon die erste in Minute zehn, ohne nennenswerten Einfluss. In die Pause ging es für in allen Belangen unterlegene Deutsche mit 13:19. Junglöwe Philipp Ahouansou hatte nach starkem Beginn mit einem Tor den Faden verloren. Teamkamerad Yessine Meddeb traf zwar doppelt, vergab aber auch einige Chancen. Benedikt Damm am Kreis kam nicht so recht zum Zug, bekam auch im 7 gegen 6 kaum einen Ball durchgesteckt. Von den bisherigen Leistungsträgern wusste nur Julian Köster mit vier Toren zu überzeugen.

Nach dem Wechsel steigerten sich die Deutschen zunächst klar in der Abwehr, verkürzten binnen fünf Minuten auf 16:19 (35.). Doch immer, wenn man sich noch näher herankämpfen wollte, kassierte man eine Zeitstrafe, verwarf eine freie Chance oder leistete sich einen technischen Fehler. Die Partie entwickelte so einen Jojo-Effekt, der die Deutschen einfach nicht zum Anschlusstreffer kommen ließ. Zwar gaben die Jungs alles, Lukas Diedrich im Tor landete einige Klasse-Paraden. Yessine Meddeb traf am Ende siebenmal, hatte starke Szenen.

Der Weltmeister aber hieß nach 60 Minuten Ägypten. Wie im gesamten Turnierverlauf zeigte das Team eine disziplinierte, strukturierte und über weite Strecken kaltschnäuzige Leistung.

Deutschlands Torschützen: Meddeb (7), Köster (6), Tobeler (4/4), Lichtlein (3), Fuß (2), Bergner (1), Ahouansou (1), Mävers (1), Reimann (1), Meyer-Siebert (1), Weber (1)