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Jetzt will Harald Reinkind seinen Traum leben

21-jähriger Norweger freut sich auf die Herausforderung bei den Löwen

Für den Norweger Harald Reinkind, Neuzugang von Fyllingen Håndball, sind die Rhein-Neckar Löwen die erste Auslandsstation. Doch der 21-jährige Rückraumspieler, der als großes Talent gilt, ist zuversichtlich. Zuversichtlich, sich einzuleben. Zuversichtlich, sich durchzusetzen. Und zuversichtlich, mit den Löwen Erfolge zu feiern.

Harald Reinkind mit Kim Ekdahl du RietzHarald Reinkind kam bereits eine Woche vor dem offiziellen Start in die Saisonvorbereitung nach Deutschland, zusammen mit Freundin Lise. Es musste schließlich noch einiges in der gemeinsamen Wohnung in Heidelberg gemacht werden, Möbel mussten beispielsweise besorgt werden. „Wir waren viel bei IKEA und in anderen Möbelgeschäften“, erzählt der 21-Jährige, der die Trikotnummer 27 tragen wird. „Aber jetzt ist eigentlich alles da, alles fertig. Sogar das Internet.“

Das ist auch gut so, denn jetzt will sich Reinkind voll und ganz auf das Training konzentrieren. Jetzt will er seinen Traum, wie er den Wechsel zu den Löwen bezeichnet, leben. Jetzt will er zeigen, welch guter Handballer er ist, will helfen, dass die Rhein-Neckar Löwen eine ähnlich gute Saison wie in der vergangenen Spielzeit spielen. Mindestens. „Das Ziel muss es immer sein, möglichst weit oben zu landen.“

Zwar war Reinkind schon zweimal vor seinem offiziellen Umzug in der Rhein-Neckar-Region und verbrachte auch schon einmal ein Trainingslager mit seinem Ex-Verein Fyllingen Håndball in Deutschland, in der Nähe von Bad Schwartau. Das Engagement bei den Löwen ist allerdings das erste große Auslandsabenteuer für den Norweger. „Ich bin zuversichtlich, weiß aber auch, dass es nicht ganz einfach werden kann, vor allem wegen der Sprachbarriere“, sagt Reinkind.

Zum Glück ist mit Löwen-Kreisläufer Bjarte Myrhol ja schon ein Landsmann bei den Badenern („Dadurch fühle ich mich sicherer, er weiß alles, ich kann ihn einfach fragen“). Und außerdem, so erzählt Reinkind, seien die nordischen Sprachen alle recht ähnlich. Und so könne er sich auch ganz gut mit dem Schweden Kim Ekdahl Du Rietz oder den Dänen Mads Mensah Larsen, ebenfalls ein Neuzugang, und Niklas Landin austauschen. „Aber ich werde natürlich versuchen, schnellstmöglich Deutsch zu lernen“, verspricht Reinkind. „Auch wenn es eine schwere Sprache ist.“

Deutschland spielt übrigens auch eine große Rolle an einem der größten Tage in der bisherigen Karriere von Reinkind, am 16. April. Da debütierte er im norwegischen Nationaltrikot ausgerechnet gegen das Land, in dem er jetzt sein Geld verdient. Mittlerweile hat er für sein Heimatland 30 Länderspiele absolviert, unter anderem bei der Europameisterschaft dieses Jahres. Bei der U21-EM im Vorjahr wurde Reinkind ins Allstar-Team berufen.

Reinkind ist also alles andere als ein Unbekannter. Und seine Entwicklung, die sieht das Talent noch lange nicht am Ende. „Ich möchte mein Spiel bei den Löwen weiterentwickeln“, erzählt der Neuzugang. Besonders von Alexander Petersson, wie Reinkind im rechten Rückraum beheimatet, erhofft er sich noch einige Impulse. „Von ihm möchte ich noch viel lernen.“

Aber er möchte natürlich auch seiner neuen Mannschaft etwas zurückgeben, helfen, die Ziele zu erreichen. Beispielsweise die schwere Gruppe in der VELUX EHF Champions League zu überstehen, wo die Badener unter anderem auf Veszprém, Celje, Vardar Skopje und Montpellier treffen. Denn mit schweren Königsklassen-Gruppen, da hat Reinkind schon Erfahrung. Mit Fyllingen Håndball traf er vor fünf Jahren, als 17-Jähriger, unter anderem auf Ciudad Real, AG Kopenhagen und den HSV Hamburg. „Das war echt eine harte Gruppe, da haben wir Spiele auch mal mit 20, 30 Toren Differenz verloren“, erinnert sich Reinkind. In zehn Spielen gab es zehn Niederlagen. Das wird mit den Löwen definitiv anders sein.