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Tollbring überragt beim Kantersieg

Löwen schlagen GWD Minden im ersten Heimspiel deutlich

Die Rhein-Neckar Löwen haben das erste Heimspiel der neuen Saison gewonnen. Vor 4639 Zuschauern in der SAP Arena besiegte der Deutsche Meister in seinem dritten Saisonspiel GWD Minden mit 37:22 (20:11). Bester Werfer für die Löwen war Kapitän Andy Schmid mit neun Toren, für Minden erzielten Dalibor Doder und Andreas Cederholm jeweils vier Treffer.

„Ich bin sehr zufrieden, wie wir diese Aufgabe heute gelöst haben. Mit viel Engagement in der Abwehr konnten wir schnell zu unserem Tempospiel finden. Wir haben alleine in der ersten Hälfte acht Tore per Gegenstoß erzielt. Das macht dann vieles einfacher“, freute sich Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen nach der Partie, während sein Mindener Gegenüber Frank Carstens die Übermacht des Deutschen Meisters anerkennen musste. „Wir hatten heute leider zu keiner Zeit eine Chance. Die Löwen haben sich ihren Frust nach der Pleite in Flensburg von der Seele geworfen“, so der Mindener Trainer.

Jerry Tollbring erzielt das erste Heimtor der Rhein-Neckar Löwen in der Spielzeit 2017/2018. Patrick Groetzki erhöhte nach dem zweiten Ballverlust im zweiten Angriff der Gäste auf 2:0, ehe Magnus Gullerud das erste Tor der Ostwestfalen gelang. Nach etwas mehr als fünf Minuten traf Andy Schmid per Strafwurf zum 4:1 für die Löwen, die auch in der heutigen Partie auf Gudjon Valur Sigurdsson (Wadenprobleme) verzichten mussten.

Nach nicht einmal sieben Minuten nahm Mindens Trainer Frank Carstens seine erste Auszeit. Seine Mannschaft fand gegen die sicher stehende Deckung der Löwen in den Anfangsminuten kein Durchkommen. Die Gelbhemden schraubten ihrerseits die eigene Führung bis auf 6:1, ehe Michalczik nach fast neun Minuten der zweite Treffer für die Ostwestfalen gelang. Doch der Löwen-Express hatte längst Fahrt aufgenommen. Mikael Appelgren kam nach zehn Minuten schon auf fünf gehaltene Bälle und ermöglichte seinen Vorderleuten damit schnelle Tore. Bis auf 10:3 nach einer Viertelstunde baute der Deutsche Meister seine Führung aus. Minden präsentierte sich im Angriffsspiel enttäuschend und kam alleine durch Einzelaktionen von Andreas Cederholm zum Torerfolg. Die Löwen ihrerseits zeigten sich im Abschluss erstaunlich sicher, leisteten sich in der kompletten ersten Hälfte nur vier Fehlversuche und kratzten mehrmals am Zehn-Tore-Vorsprung. Mit einem deutlichen 20:11 Vorsprung ging es in die Pause, den schönsten Treffer erzielte in der ersten Halbzeit dabei Hendrik Pekeler nach einem Rückhandanspiel von Andy Schmid zum 19:10.

Bis zur ersten Zehn-Tore-Führung dauerte es aber nur wenige Sekunden in der zweiten Halbzeit, beim 21:11 hatte Andy Schmid auch seinen fünften Strafwurf sicher verwandelt, während Mindens Svitlica vom Punkt an Mikael Appelgren scheiterte. Mit einem 5:1-Lauf nach der Pause drängten die Löwen schnell auf die Entscheidung und führten beim 25:12 (38.) bereits mit 13 Toren Vorsprung. Nikolaj Jacobsen reagierte, brachte Bogdan Radivojevic für Patrick Groetzki, während auf der anderen Seite des Spielfeldes Jerry Tollbring zum besten Spieler der Löwen avancierte. Der schwedische Neuzugang leistete sich von Außen keinen Fehlwurf, kam am Ende auf acht Tore und verwandelte seine Bälle mit einer unglaublichen Sicherheit aus nahezu jedem Winkel. Bei einem Fernwurf auf das leere Tor der Mindener scheiterte Tollbring allerdings an der Latte. „Es war ein riesen Erlebnis für mich, heute mein erstes Heimspiel in der SAP Arena zu absolvieren“, so der Linksaußen nach dem Spiel, der schon während der Partie mit Sprechchören aus dem Fanblock gefeiert wurde.

Zum 30:15 Zwischenstand traf dann mit Bogdan Radivojevic ein weiterer Neuzugang eine Viertelstunde vor dem Ende, die Löwen wechselten nun munter durch. „Ich freue mich für unsere Neuzugänge, die alle heute erstmals SAP-Arena-Luft schnuppern konnten. Die Jungs haben ihre Aufgabe sehr gut gelöst, die heutige Vorstellung macht Lust auf mehr. Jetzt genießen wir erst einmal das wohl letzte freie Wochenende bis Weihnachten, ehe dann in der kommenden Woche mit Gummersbach und dem FC Barcelona zwei schwere Aufgaben auf uns warten“, zollte Oliver Roggisch, Sportlicher Leiter der Löwen seiner Mannschaft Respekt für die heutige Vorstellung.

Minden hatte den Löwen am heutigen Abend in keiner Phase etwas entgegenzusetzen, einzig Spielmacher Dalibor Doder ließ in der zweiten Hälfte seine Klasse mehrmals aufblitzen. Die überdeutliche 22:37 (11:20) Niederlage seiner Farben konnte aber auch der Schwede nicht verhindern. Mit Maximilian Kessler kam bei den Löwen in den letzten fünf Minuten zudem ein weiterer Nachwuchsakteur zu seinem ersten Einsatz auf dem Feld, Kessler stand bei den ersten zwei Saisonspielen ebenfalls im Kader, kam aber weder in Lemgo noch in Flensburg zum Einsatz. Gegen Minden war es heute dann soweit, sein einziger Wurf verfehlte das Mindener Tor leider knapp.

Rhein-Neckar Löwen – GWD Minden 37:22 (20:11)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (9/6), Bliznac, Radivojevic (2), Baena (2), Tollbring (8), Rnic (2), Mensah (4), Pekeler (2), Groetzki (4), Reinkind (3), Taleski (1), Guardiola, Petersson, Kessler,

GWD  Minden: Christensen, Paske; Mansson, Sjöstrand, Rambo (3/2), Korte (2), Pusica, Gullerud (1), Michalczik (1), Kister, Svitlica (2), Staar (1), Doder (4), Cederholm (4), Bilbija (4),

Trainer: Nikolaj Jacobsen – Frank Carstens

Schiedsrichter: Christian und Fabian vom Dorff

Zuschauer: 4639

Zeitstrafen: 2 – 4

Siebenmeter: 7/6 – 4/2

Rhein-Neckar Löwen: Schmid wirft neben das Tor

GWD Minden: Svitlica scheitert an Appelgren, Rambo wirft über das Tor

Strafminuten: Bliznac (4) –  Michalczik (2), Pusica (4), Gullerud (2)

Spielfilm: 3:1 (5.), 7:2 (10.), 9:3 (15.), 11:6 (20.), 15:8 (25.), 20:11 (HZ), 23:12 (35.), 27:13 (40.), 30:15 (45.), 32:17 (50.), 35:18 (55.), 37:22 (EN)

Beste Spieler: Appelgren, Schmid, Tollbring – Doder, Cederholm