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Löwen II bestehen im Topspiel und bleiben an der Spitze

34:29-Erfolg über HBW Balingen/Weilstetten II

Die Rhein-Neckar Löwen II, Tabellenführer der Dritten Liga Süd, empfingen zum Spitzenspiel in der Stadthalle Östringen die „Junggallier von der Alb“. Sowohl die Gastgeber wie auch die HBW Balingen/Weilstetten sind für ihre hervorragende Jugendarbeit bekannt und weisen beide ein Durchschnittsalter von unter 20 Jahren auf. Die 350 Zuschauer sahen eine ansprechende Partie, in der die Gäste den Junglöwen alles abverlangten. Bis zehn Minuten vor dem Ende lagen die Junggallier häufig in Front, doch die Gelbhemden verloren nie die Ruhe und hatten in der Schlussphase „mehr Luft, mehr Power“, wie Trainer Michel Abt die entscheidende Phase beschrieb. Der 34:29-Erfolg war letztendlich verdient.

Schon in der Anfangsphase machten beide Teams klar, dass sie gewillt waren, die Punkte auf ihrem Konto zu verbuchen. Trotz einer schnellen 0:2-Führung der Schwaben, welche die Gelbhemden postwendend ausglichen, entwickelte sich von Anfang an eine Partie auf Augenhöhe. Nach knapp sieben Minuten erhöhten die Gastgeber im Angriff das Tempo und setzten sich nach zwei Treffern von Luca Braun, der eigentlich noch A-Jugend spielen darf, mit zwei Toren ab. Nach drei Paraden von Mario Ruminsky waren die Junggallier wieder drin in der Partie und gingen durch Timo Hildebrand mit 7:8 in Führung.

Die Nordbadener holten sich mit hohem Tempo die Führung durch Rechtsaußen Tim Ganz abermals zurück. Aber es blieb eine enge Kiste, in der ein Team vorlegte und das andere sofort nachzog. Zehn Minuten vor dem Ende der ersten Hälfte nahm Trainer André Bechtold bei einem Rückstand von 11:12 seine erste Auszeit und schwor seine Jungs auf die Schlussphase ein. In beiden Abwehrreihen kam aber keine Konstanz zustande, so dass die Angreifer häufig zu einfachen Toren kamen. HBW-Trainer Doster zückte sieben Minuten vor dem Halbzeitsignal den grünen Karton. Löwen-Torhüter Bauer verhinderte zwar zunächst einen höheren Rückstand, hatte aber bei den nachfolgenden Angriffen das Nachsehen. Da sein Gegenüber im Gehäuse der Schwaben erfolgreicher war, gerieten die Junglöwen mit 14:17 ins Hintertreffen. Zu Beginn der letzten Minute gelang Sebastian Trost noch eine Ergebniskorrektur zum Halbzeitstand von 15:18.

Partie auch in der zweiten Halbzeit umkämpft

Nach Wiederanpfiff ging das zähe Ringen weiter. Allerdings steigerte sich Torhüter Lucas Bauer deutlich, so dass die Kraichgauer nach 36 Minuten erstmals wieder zum Gleichstand kamen. Es entwickelte sich phasenweise ein offener Schlagabtausch wie in Durchgang eins. Die Hausherren schafften es vor allem nicht, den starken Rückraumschützen Lukas Saueressig in den Griff zu bekommen. Nach zehn Minuten im dritten Viertel war Gästetorhüter Ruminsky Endstation für die gelben Angreifer, so dass der Tabellenführer abermals mit zwei Toren in Rückstand geriet.

Hektisch wurde die Partie Mitte der zweiten Hälfte. Die Junglöwen gingen in dieser Phase nach langer Zeit wieder in Front, so dass Trainer Doster beim 28:27 die nächste Auszeit nahm. Eine Vorentscheidung kam, als die Junggallier sechs Minuten vor dem Ende eine Gelegenheit vergaben, bei der Rechtsaußen Moritz Strohsack mit einem Wurf am Pfosten scheiterte.

Trainer Bechtold legte den grünen Karton und seine Jungs setzten die Anweisungen sofort um. Leon Bolius war mit einem überraschenden Wurf aus dem Rückraum erfolgreich. Tim Ganz angelte sich die Harzkugel nach einem Querpass der Gäste und vollendete den Gegenstoß zum 31:28. In den Schlussminuten war auch Torhüter Bauer hellwach und glänzte mit vier Paraden in Folge. In der 58. Minute gab es einen Siebenmeter für die Gäste und Bauer machte für Adam Studentkowski, den A-Jugendtorwart, Platz. Das Talent aus dem Leistungszentrum der Löwen parierte den Wurf von Saueressig und sicherte seinem Team die 32:28-Führung. Den Schlusspunkt zum 34:29 der Junglöwen markierte dann Linksaußen Bolius. Die Nordbadener verteidigten damit ihre Tabellenführung in der Gruppe Süd.

Spielstatistik

Für die Junglöwen spielten:  Lukas Bauer, Adam Studentkowski. –  Maximilian Trost (7), Patrick Zweigner (5), Luca Braun (4), Maximilian Haider (2), Leon Bolius (3), Sebastian Trost (4), Lars Röller, Mattes Meyer, Tim Ganz (6/1), Rico Keller (3), Maximilian Kessler

Für HBW spielten: Jonas Baumeister, Mario Ruminsky. –  Julian Thomann (2), Lukas Saueressig (9/3), Adam Soos (2), Jan Bitzer (1), Timo Hildebrand (6), Fabian Wiederstein (1),Tobias Heinzelmann (1), Moritz Strosack (7)

A-Jugend wieder auf Kurs

Die Junglöwen mussten nach der Niederlage am letzten Spieltag in der A-Jugendbundesliga zuhause antreten und bekamen eine gute Gelegenheit, die Scharte sofort wieder auszuwetzen. Mit dem Tabellenvorletzten, der SG BBM Bietigheim, kam eine Mannschaft in die Stadthalle nach Östringen, die die Hoffnung bei den Anhängern der Kraichgauer nährte, dass das Ziel erreicht werden kann. In der ersten Halbzeit taten sich die Jungs aus der Talentschmiede des Deutschen Meisters allerdings sehr schwer und lagen nur 21:17 in Front. Doch eine Steigerung im zweiten Durchgang führte letztendlich doch zu einem deutlich 37:27-Erfolg.

Die Schützlinge von Trainer Frank Herbert begannen recht forsch und gingen mit 2:0 in Führung, versäumten es aber, noch weiter nachzulegen. Der Tabellenvorletzte, der bisher erst einen Punkt ergattern konnte, nutzte in den nächsten Angriffen individuelle Fehler der Gastgeber nicht nur zum Ausgleich, sondern ging selbst in Front. Spätestens ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich ein Kampfspiel, in dem die Kraichgauer häufig die Nase vorne hatten, aber durch einfache Fehler den Gästen zu weiteren Toren verhalfen.

Mitte der ersten Hälfte beim Stand von 9:8 nahm der Bietigheimer Coach seine erste Auszeit. Die Nordbadener arbeiteten zu diesem Zeitpunkt mit einem Vorgezogenen gegen den Rückraum der Gäste. Die Gelbhemden entwickelten in ihren Angriffen besonders Gefahr über Kreisläufer Lars Röller. Aber seine bis dahin erzielten vier Treffer verhalfen nur zu einem Vorsprung von 11:9. Die kampfstarken Württemberger ließen sich nicht abschütteln. Während die Heimmannschaft in Unterzahl agieren musste, nahm Trainer Herbert Torhüter Adam Studentkowski vom Feld und schickte einen zweiten Kreisläufer auf die Platte. Spielmacher Jannis Schneibel brachte in Zusammenarbeit mit dem rechten Rückraumstrategen Luca Braun den Kreis dreimal in sehr gute Position, was zu zwei Treffern zum 15:11 führte. Wieder komplett traten erneut Fehler in der Deckung auf und die Spielgemeinschaft kam abermals in Tuchfühlung mit den Gelbhemden.

Mit zwei schnellen Treffern in der letzten Minute zogen die Junglöwen bis zum Pausenpfiff auf 21:17 davon. Die 38 Tore in der ersten Hälfte sprechen eine eindeutige Sprache, wo auf beiden Seiten der Schuh drückte.

Umstellung nach dem Seitenwechsel

Nach dem Wechsel stellte Trainer Herbert auf eine 6:0-Deckung um, bekam aber keine erhöhte Stabilität ins System, da Theo Surblys auf die Strafbank musste. Im Spiel nach vorne konnte Schneibel immer mehr die Kontrolle übernehmen und führte sein Team so, dass fast in jedem Angriff ein Treffer zu Buche stand. Obwohl Torhüter Studentkowski mit einigen erfolgreichen Paraden zur Stelle war, fielen immer noch zu viele Gegentore. Als Schneibel für zwei Minuten von der Platte geschickt wurde, führte sein Team 27:21. Ihm folgte kurz danach auch sein Teamkollege Timo Zehrbach.

Die Blauen nutzten ihre Überzahl nicht optimal und verkürzten nur auf 29:24. Beim Spielstand von 31:25 zogen die Gäste zum zweiten Mal den grünen Karton. Mitte der zweiten Hälfte lagen die Gelbhemden immer noch mit sechs Toren in Front, produzierten aber in der Deckung immer noch Fehler, die zu vermeidbaren Gegentoren führten. Zehn Minuten vor dem Ende baute Schneibel den Vorsprung auf sieben Treffer aus. In der Schlussphase kehrte plötzlich auch die Sicherheit in der Deckung der Nordbadener ein, die ihre Ursache auch in der Unterstützung von Studentkowski hatte, der mit fünf Paraden in Folge weitere Tore der Gäste verhinderte.

Durch einen Siebenmeter baute Timo Zehrbach die Führung aus. Mattes Meyer markierte mit einem schnellen Gegenstoß den Endstand von 37:27. In den letzten Minuten löste Lucas Zanki im Tor Studentkowski ab und führte sich mit drei erfolgreichen Paraden vorbildlich ein. Dank einer aggressiveren Deckungsarbeit bekamen die Junglöwen eine bessere Kontrolle über den Gegner und gewannen schließlich verdient.

Trainer Frank Herbert zog nach dem Schlusspfiff Bilanz: „Wir haben in der ersten Halbzeit nach wie vor Probleme in der Defensive gehabt. Nachdem unsere 6:0-Deckung nicht gegriffen hat, haben wir es mit einer Manndeckung gegen den linken Rückraum versucht, haben dabei aber auch wieder Fehler gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir das besser gelöst. Im Angriff haben wir immer wieder gute Lösungen gefunden, sind aber in der Deckung noch nicht soweit. Wir haben es vor allem in Hälfte zwei mit zunehmender Spielzeit geschafft, den Gegner in Zweikämpfe zu zwingen, die ihn viel Kraft gekostet haben. Im letzten Viertel hat Bietigheim nur noch zwei Treffer erzielt.“

Spielstatistik

Für die Junglöwen spielten:  Adam Studentkowski, Lucas Zanki  –  Benedikt Damm (2), Theo Surblys (2), Tim Olbrich (3), Timo Zehrbach (3/1), Luca Braun (3), Lukas Wichmann (5), Lars Röller (5),Luca Schmid, Nicholas Mohr (1), Jannis Schneibel (5), Matthes Meyer (7/1), Fabian Serwinski (1/1)

Für die SG spielten:  Lukas Reich, Marc Hille  –  Tobias Krems, Nikola Vlahovic (5), Jona Bader (3), Michael Maier, Robin Baumann (6), Felix Reisinger (3), Robin Stöhr, Johannes Milbich (5/4), Luka Vukotic (3),Felix Wiederhöft (2)