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Löwen stürmen Magdeburger GETEC Arena

Galavorstellung beim 32:29 (15:11) Erfolg

Die Rhein-Neckar Löwen haben sich nach der National-mannschaftspause in der DKB Handball-Bundesliga eindrucksvoll zurückgemeldet. Beim SC Magdeburg zeigte der Deutsche Meister am Abend eine beeindruckende Vorstellung und kam am Ende zu einem nie gefährdeten 32:29 (15:11) Erfolg. In der vergangenen Saison hatten die Badener in Magdeburg noch verloren und waren mit entsprechend Respekt zum SCM gefahren.

Die Hausherren wehrten sich nach Kräften, versuchten es immer wieder mit neuen taktischen Kniffen und kämpften sich so nach Rückständen auch wieder an die Löwen heran – doch der Meister ließ sich das Heft nicht aus der Hand nehmen und traf mit Hilfe des siebten Feldspielers immer dann, wenn es nötig war, um den SC auf Abstand zu halten. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde hatte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen sich entschieden im Angriff konsequent den Torhüter für einen zusätzlichen Feldspieler vom Parkett zu nehmen – es sollte der Schlüssel zum Sieg der Löwen werden. Im ersten Abschnitt war zudem Mikael Appelgren ein wichtiger Faktor für die 15:11-Pausenführung des Deutschen Meister, im zweiten Abschnitt dirigierte dann ein überragender Andy Schmid die Offensive zum verdienten 32:29 Sieg. Beste Werfer waren Michael Damgaard für den SCM mit acht Toren sowie Gudjon Valur Sigurdsson und Andy Schmid mit je sieben für die Gäste.

„Wir hatten schon Respekt vor Magdeburg, besonders diese fantastische Kulisse kann hier den Ausschlag für den SCM geben. Aber wir waren von Beginn an da und haben die Halle leise gehalten, großen Respekt vor meiner Mannschaft und vor Nikolaj Jacobsen, der heute taktisch wieder einmal die richtigen Entscheidungen getroffen hat“, freute sich Oliver Roggisch, Sportlicher Leiter der Löwen über den vierten Auswärtssieg seiner Mannschaft, die damit Tabellenführer Füchse Berlin (38:32 bei Frisch Auf! Göppingen) auf den Fersen bleiben. Nikolaj Jacobsen selbst war einfach froh, „dass wir hier heute zwei ganz wichtige Punkte geholt haben. Für uns war das ein toller Auftakt in einen ganz harten November mit vielen schweren Auswärtsspielen“, so der Däne.

Den ersten Treffer von Patrick Groetzki konnte Marko Bezjak zwar noch ausgleichen, doch die direkte Antwort von Mads Mensah folgte. Die Magdeburger hatten einige Probleme mit der beweglichen 5:1-Deckung der Gäste, für die sich Nikolaj Jacobsen zunächst entschieden hatte. Patrick Groetzki agierte auf der vorgezogenen Position und nutzte den Vorsprung im Gegenstoß zum 4:1. Bei den Magdeburgern hatte kurz zuvor Jannick Green mit einem abgewehrten Siebenmeter gegen Gudjon Valur Sigurdsson ein erstes Ausrufezeichen gesetzt, doch auf der Gegenseite war auch Löwen-Schlussmann Mikael Appelgren von der ersten Minute an im Spiel – und entschied das Torhüterduell im ersten Abschnitt mit einer glänzenden Leistung klar für sich. Appelgren nahm dem SCM unter anderem einen freien Gegenstoß weg, der Torhüter konnte aber nicht verhindern, dass Piotr Chrapkowski, der in der heutigen Partie die erste und zweite Welle mitlief, wenig später den Anschlusstreffer für die Hausherren setzte. Der Schwede verhinderte dann allerdings den Ausgleich und nach einer weiteren Glanztat des Schlussmanns sorgte Hendrik Pekeler im Gegenstoß beim 7:4 dann wieder für einen Drei-Tore-Vorsprung des Meister.

Michael Damgaard sorgte mit einem krachenden Treffer aus dem Rückraum für einen wichtigen Impuls, die Halle war längst auf Betriebstemperatur. Magdeburg mühte sich um den Anschluss, die Gastgeber standen in der Deckung gut gegen den Positionsangriff der Löwen. Bis zum 10:9 hielt der SCM Kontakt, nach etwas mehr als einer Viertelstunde agierten die Gäste dann jedoch mit dem siebten Feldspieler und konnten durch einen Doppelschlag von Rafael Baena und Gudjon Valur Sigurdsson beim 12:9 erneut auf drei Treffer davonziehen. Magdeburg hingegen verpasste weiterhin beste Einwurfgelegenheiten – auch in einer Überzahl konnten die Chancen nicht im Kasten des weiterhin glänzenden Mikael Appelgren untergebracht werden.

Neben Appelgren überragte bei den Löwen auch Andy Schmid, der Spielmacher glänzte zunächst in ungewohnter Rolle in der Deckung und eroberte einen Ball. In der Offensive zeigte er dann wieder die gewohnten Qualitäten und bereitete mit einem traumhaften Kempa-Anspiel auf Gudjon Valur Sigurdsson das 13:9 vor. Schmid legte selbst das 14:9 nach, der amtierende Meister schien die Begegnung schon in der ersten Halbzeit in den Griff zu bekommen. Doch Magdeburg wehrte sich, Zeljko Musa setzte in den Jubel der Gäste einen Anwurf nach der schnellen Mitte direkt in das noch verwaiste Gehäuse des Gegners. Und auch auf den Treffer von Patrick Groetzki hatten die Magdeburger in Person von Mads Christiansen noch eine Antwort, so dass die Löwen ein 15:11 mit in die Kabinen nahmen.

Nach Wiederbeginn keimte Hoffnung bei den Hausherren auf, nach dem ersten Treffer durch Marko Bezjak halbierte Michael Damgaard mit seinem sechsten Treffer den Abstand. Die Gäste ließen sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen, sie agierten weiterhin mit dem siebten Feldspieler – beim 16:13 durch Rafael Baena wieder erfolgreich. Matthias Musche traf danach ins verwaiste Tor der Gäste, vor dem sich lediglich Alexander Pettersson als Block aufgebaut hatte, doch der Meister blieb souverän und fand im eigenen Angriffsspiel immer eine Lösung. „Wir haben nicht erst heute gezeigt, dass wir das Überzahlspiel beherrschen“, sprach Andy Schmid nach der Partie. Mit dem siebten Feldspieler wurde in der Folge beinahe jeder Angriff erfolgreich abgeschlossen – und so Magdeburger unter Druck gesetzt. Beim 19:15 eine Viertelstunde vor dem Ende lagen wieder vier Treffer zwischen den beiden Teams und nach einem sauber ausgespielten Gegenstoß von Sigurdsson waren es beim 22:17 wieder fünf.

Magdeburg kämpfte sich durch Treffer von Daniel Petersson und Mads Christiansen wieder auf drei Tore heran, doch auf der Gegenseite glänzten die Gelbhemden wieder mit beeindruckenden spielerischen Aktionen: Erst bediente Patrick Groetzki mit einem druckvollen Querpass Hendrik Pekeler am Kreis, dann legte Gudjon Valur Sigurdsson nach sehenswertem Anspiel von Andy Schmid einen Heber zum 24:19 nach. Magdeburg nahm die Auszeit, gesucht wurden Lösungen gegen die sieben Angreifer der Rhein-Neckar Löwen – doch diese legten zunächst durch einen Siebenmeter von Schmid das 25:19 nach. Die Weichen in Richtung Auswärtssieg waren gestellt.  Die Hausherren hofften nach einem von Dario Quenstedt parierten Siebenmeter auf das Startsignal für eine Aufholjagd, doch auf der Gegenseite war nun auch wieder Mikael Appelgren zur Stelle – zuvor waren die Torhüter nach dem Seitenwechsel kein Faktor. Nikolaj Jacobsen nahm zwölf Minuten vor dem Ende eine Auszeit.

Es folgte aber zunächst ein Treffer von Zeljko Musa in das leere Tor der Löwen und nach dem 26:23 von Nemanja Zelenovic dürfte die Miene des Löwen-Trainers wieder etwas angespannter gewesen sein. Doch die Offensive des Meisters fand mit dem siebten Feldspieler weiterhin Lösungen, wie durch Rafael Baena zum 27:23 oder Gudjon Valur Sigurdsson und Alexander Pettersson zum 29:24. Als in Unterzahl Hendrik Pekeler im Gegenstoß das 30:24 nachlegte, schien die Frage nach dem Sieger sechs Minuten vor dem Ende beantwortet. Der SC Magdeburg bäumte sich aber noch einmal auf, versuchte es mit einer offensiven Deckung. Nach einem Treffer von Gleb Kalarash war auf der Gegenseite Dario Quenstedt zur Stelle und traf dann auch noch selbst mit einem weiten Wurf in das verwaiste Tor des Gegners. Der Abstand war auf vier Tore geschrumpft, die Chance um ein weiteres Tor zu verkürzen wurde aber vergeben. Der Treffer von Andy Schmid und eine weitere Parade von Mikael Appelgren tilgten die letzten Fragezeichen auf den Weg zum 32:29-Erfolg des Meisters.

SC Magdeburg – Rhein-Neckar Löwen 29:32 (11:15)

SC Magdeburg: Green, Quenstedt (1); Musa (2) Chrapkowski (2) Musche (1) Pettersson (2), De la Pena, Molina, Christiansen (2), Merstens (1), O`Sullivan, Bezjak (3), Weber (2/2), Kalarash (2), Damgaard (8), Zelenovic (3)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (7/2), Bliznac, Sigurdsson (7), Radivojevic, Baena (4), Tollbring, Rnic, Mensah (4), Pekeler (4), Groetzki (5), Reinkind, Taleski, Guardiola, Petersson (1)

Trainer: Bennet Wiegert – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Fabian Baumgart – Sascha Wild

Zuschauer 6800 (ausverkauft)

Strafminuten: Musche (2), Zelenovic (2) – Petersson (2), Guardiola (2), Schmid (2)

Siebenmeter: 2/2 – 5/2

Rhein-Neckar Löwen: Sigurdsson, Tollbring scheitern an Green, Schmid scheitert an Quenstedt

Spielfilm:

0:1 (1.), 1:2 (2.), 1:3 (5.), 2:4 (6.), 3:5 (8.), 4:5 (10.), 4:6 (11.), 4:7 (13.), 5:7 (14.), 6:7 (18.), 7:8 (19.), 8:9 (20.), 9:10 (22.), 9:12 (24.), 9:13 (27.), 10:14 (28.), 11:15 (HZ), 12:15 (31.), 13:15 (32.), 14:16 (33.), 15:17 (34.), 15:19 (35.), 16:20 (36.), 17:21 (37.), 18:22 (38.), 19:23 (40.), 19:25 (44.), 20:25 (45.), 21:26 (48.), 23:26 (50.), 24:27 (52.), 24:29 (53.), 24:30 (54.), 26:30 (56.), 26:31 (57.), 27:32 (58.), 29:32 (EN)