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Löwen vor der nächsten schweren Auswärtsaufgabe

Deutscher Meister muss am Sonntag bei MOL-Pick Szeged antreten

Es wurde bereits langsam wieder hell, als die Rhein-Neckar Löwen nach einer rund siebenstündigen Busfahrt vom gestrigen Auswärtsspiel beim SC Magdeburg am heutigen Freitagmorgen wieder in Kronau eintrafen. Mit dem vierten Bundesliga-Auswärtssieg der laufenden Saison im Gepäck dürfte sich die vergangene Nacht auf Deutschlands Autobahnen jedoch ein wenig erträglicher angefühlt haben, im Vorjahr waren die Löwen noch mit einer Niederlage von der weitesten Auswärtsfahrt der Saison zurückgekehrt. 

Umso größer war die Freude bei der Mannschaft und den, trotz des Spieltages unter der Woche, zahlreichen mitgereisten Fans über die souveräne Vorstellung in Sachen-Anhalt am gestrigen Abend. Nach rund einer Viertelstunde hatte Trainer Nikolaj Jacobsen im Angriff konsequent auf den siebten Feldspieler gesetzt und damit den Schlüssel zum Sieg gegen Magdeburg gefunden. „Wir haben schon in der Vergangenheit gezeigt, dass wir dieses Spielsystem sehr gut beherrschen“, sagte Spielmacher Andy Schmid, der gegen den SCM wieder einmal eine Galavorstellung bot. Für Tomas Svensson, ehemaligen Co-Trainer der Löwen und in dieser Position mittlerweile beim SC Magdeburg tätig, sind die Badener „aktuell die beste Mannschaft Europas.“

Doch mit diesen Komplimenten kann Trainer Nikolaj Jacobsen selbst wenig anfangen, der Däne richtete schon direkt nach dem Sieg in der GETEC Arena den Blick auf die kommenden Aufgaben, und da geht es für die Löwen Schlag auf Schlag. Bereits morgen machen sich die Badener wieder auf den Weg nach Ungarn, wo am Sonntag um 17:15 Uhr mit Vizemeister MOL-Pick Szeged ein alter Bekannter auf den Deutschen Meister wartet. Seit Jahren kreuzen sich international die Wege der Löwen mit den Ungarn, die momentan auf Platz drei der Vorrundengruppe und damit einen Platz hinter den Löwen liegen. Während die Löwen in der Königsklasse noch ungeschlagen sind, verloren die Ungarn bisher nur am ersten Spieltag in Nantes, es folgten Siege gegen Zagreb, Kristianstad und Plock sowie ein beachtliches Unentschieden beim aktuellen Champions League Sieger Vardar Skopje.

Zum Wiedersehen kommt es am Sonntag mit zwei ehemaligen Löwen-Akteuren. Während Rückraumspieler Sergei Gorbok bereits seit letzter Saison das Trikot der Ungarn trägt, wechselte vor der Saison mit Stefan Sigurmannsson ein weiterer ehemaliger Publikumsliebling der Löwen nach Szeged. „Pick Szeged gehört mit Sicherheit zu den heimstärksten Clubs der Champions League. In Szeged punkten nicht viele Mannschaften. Da erwartet uns wie jedes Jahr ein heißer Tanz, und wir müssen kühlen Kopf bewahren, wenn wir dort eine Chance haben wollen“, erwartet Nikolaj Jacobsen eine kampfbetonte Partie nahe der ungarisch-serbischen Grenze.