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Rhein-Neckar Löwen stehen Pate für „Schule ohne Rassismus“

Geschäftsführerin Jennifer Kettemann spricht bei Festakt in Carl-Benz-Schule

Seit diesem Donnerstag ist die Carl-Benz-Schule in der Mannheimer Neckarstadt ganz offiziell eine „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“. Das bundesweite Programm unter der Trägerschaft des gemeinnützigen Vereins „Aktion Courage“ vereint Zehntausende Bildungseinrichtungen mit insgesamt rund zwei Millionen Schülern unter seinem Dach und steht für das respekt- und friedvolle Miteinander unterschiedlichster Kulturen. „Für uns ist das schon immer ein sehr wichtiges Thema und so mussten wir nicht lange überlegen, als wir gebeten wurden, bei diesem Projekt mitzumachen“, sagte Jennifer Kettemann, Geschäftsführerin der Rhein-Neckar Löwen, beim Festakt in der Schule an der Neckarpromenade. Die Löwen übernehmen als Sportverein aus der Region die Patenschaft für das Programm.  

Beim Zusammenführen von Spielern, die neun verschiedenen Nationalitäten angehören, sei der faire und gleichberechtigende Umgang miteinander innerhalb der Mannschaft und des ganzen Vereins unabdingbar und Teil des täglichen Arbeitens, erklärte Kettemann. „Deshalb begleiten und unterstützen wir dieses Projekt an der Carl-Benz-Schule sehr gerne und wünschen den Lehrern und Schülern viel Erfolg bei der Umsetzung.“ Passend zum eigenen Themenbezug regte die Löwen-Geschäftsführerin ein gemeinsames Sportprojekt an, was bei den sportaffinen Vertretern der Lehrerschaft auf offene Ohren und reges Interesse stieß.

Kraft des Sports

So sprach Verbindungslehrer Michael Erny davon, dass er sich von der Patenschaft der Rhein-Neckar Löwen die Möglichkeit verspreche, „die beiden Spielfelder Schule und Sport“ miteinander zu verknüpfen. Als Sportlehrer wisse er um die Kraft, die dem Sport als Katalysator von Integration und gegen Diskriminierung innewohnt. Dabei gehe es insbesondere um das Transportieren von Fairness sowie gegenseitiger Achtung und Wertschätzung – was sowohl für den Breitensport, den Amateursport wie auch für den Leistungssport gelte.

Ernys Kollege Julian Müller betonte, dass eine Gesellschaft ohne Rassismus der Idealzustand sei, den es anzustreben und mit dem Projekt zu fördern gelte. Andererseits habe man schon den Eindruck, dass man heute deutlich weiter von diesem Ideal entfernt sei als beispielsweise noch vor einigen Jahren. „Deshalb ist es ja so wichtig, zu versuchen, diesem Ideal wieder näherzukommen. Umso froher sind wir, dass wir mit den Rhein-Neckar Löwen einen Partner gefunden haben, der das vorlebt.“

Schulleiter Werner Burkhardt freute sich über die Auszeichnung, mahnte aber genauso wie die Vertreter des Kollegiums an, „sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen. Denn Stillstand ist Rückschritt.“ Ein Motto, das in besonderem Maße auch auf Sportvereine zutrifft und auch von den Rhein-Neckar Löwen in der täglichen Arbeit propagiert wird. Auch Stephan Reichstein, der für die Aktion Courage die Urkunde überreichte, erinnerte daran, dass Nachhaltigkeit der zentrale Leitfaden des Projektes sei: „Es geht darum, eine Schulkultur zu entwickeln, innerhalb derer man ein Gefühl dafür bekommt, wann man sich aktiv gegen Rassismus einschalten muss.“

T-Shirts als Symbole für friedliches Miteinander

Als eines von vielen Projekten im Zusammenhang mit der Auszeichnung haben die Schüler T-Shirts gestaltet, auf denen das vorurteilsfreie und friedliche Miteinander an der Schule symbolisch dargestellt wird. Weitere ähnliche Aktionen sind in der Vergangenheit durchgeführt worden und werden für die Zukunft geplant. Die beiden Schülersprecher bedankten sich bei den Rhein-Neckar Löwen für das Übernehmen der Patenrolle und äußerten sich sehr erfreut darüber, für das Projekt „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ stehen zu dürfen.

Die Carl-Benz-Schule ist eine berufliche Schule mit Schwerpunkt technischer Bildung, auf der mehr als 1000 Schüler unterrichtet werden. Teamarbeit, so äußert sich die Schule, werde besonders großgeschrieben – auch das ist eine Parallele zu den Löwen und verbindet die beiden Institutionen über die eigentliche Thematik hinaus.

Die „Aktion Courage“ wurde 1992 ins Leben gerufen und hat es sich zum Ziel gesetzt, die Beseitigung von Diskriminierung ethnischer Minderheiten und die Erleichterung deren Integration voranzutreiben. Um mit dem Titel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ ausgezeichnet zu werden, müssen die Institutionen mehrere Merkmale bzw. Anforderungen erfüllen. Unter anderem müssen drei Viertel der Schülerschaft ihre Zustimmung zu den Grundsätzen der Aktion bekunden. Auch einen Paten muss die Schule für das Projekt gewinnen, dabei kann es sich um Personen bzw. Vereine aus den Bereichen Kunst, Politik, Medien oder Sport handeln. Zur Gruppe der Schulpaten gehören unter anderem die Sportvereine FC St. Pauli und VfL Bochum.