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Deutschland schlägt Serbien mit Roggisch auf der Bank

Sportlicher Leiter der Löwen in neuer Rolle beim DHB / 26:19-Erfolg nie gefährdet

Der Neustart ist vorerst geglückt: Im ersten Länderspiel nach dem EM-Debakel hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft vor allem in der Abwehr eine sehr starke Figur gemacht und am Mittwochabend in der Arena Leipzig Serbien mit 26:19 (12:7) besiegt. Bester Werfer bei den Deutschen war Patrick Wiencek mit vier Treffern, Mann des Tages aber Silvio Heinevetter. Der Torwart der Füchse Berlin entschärfte 18 Würfe auf sein Tor und kratzte damit haarscharf an der 50-Prozent-Marke.

Erstmals in neuer Rolle trat Oliver Roggisch in Erscheinung. Der Sportliche Leiter der Rhein-Neckar Löwen, der beim DHB die Funktion des Teammanagers innehat, saß im ersten Vorbereitungsspiel auf die Heim-WM 2019 auf der Bank. Hintergedanke sei es, mit der größeren Nähe zu den Spielern in Sachen Motivation mitzuwirken und auch den „einen oder anderen Tipp für die Abwehr“ beizusteuern, erklärte Roggisch seine neue Position.

Serbien ohne Petar Nenadic und Marko Vujin

Sonderlich eingreifen musste er bei seinem ersten Bankeinsatz allerdings nicht. Die Abwehr stellte durch Fleiß, Konzentration und Disziplin von Beginn an die Grundlage für den Sieg, zumal sich die Serben auch lange äußerst schwer im Ballbesitz taten. Unter anderem ohne ihre Stars Petar Nenadic und Marko Vujin agierte die Truppe teilweise kopflos und produzierte gerade am Anfang unheimlich viele Fehler. Während die Deutschen ihr Angriffsspiel nach ebenfalls schwachem Beginn rasch in den Griff bekamen, blieb Serbien bis zur Halbzeit weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.

So setzten sich die Deutschen vom 5:5 auf 12:5 ab, über zehn Minuten lang bekamen die Serben in dieser Phase keinen Ball hinter die Torlinie der DHB-Auswahl. Nach dem 12:7 zur Pause wurde das Spiel insgesamt ansehnlicher, weil auch Serbien jetzt gefälliger kombinierte. Unter anderem spielte sich Löwen-Rechtsaußen Bogdan Radivojevic mit drei Treffern in den Vordergrund. Deutschlands Trainer Christian Prokop wechselte kräftig durch, vor allem die überzeugenden Fabian Wiede (auf Mitte) und Patrick Wiencek (am Kreis) machten für ihre Kollegen Platz.

Dem Spielfluss tat das aber keinen großen Abbruch. Am Ende trugen sich 13 Spieler in die Torschützenliste ein. Am Samstag folgt der zweite Vergleich zwischen Deutschland und Serbien. Dann überträgt die ARD ab 14.25 Uhr.

Torschützen für Deutschland: Wiencek (4), Kühn (3), Kohlbacher (3), Gensheimer (3/2), Musche (2), Weinhold (2), Wiede (2), Weber (2), Pieczkowski (1), Häfner (1), Michalczik (1), Schmidt (1), Hornke (1)