Veröffentlichung:

Andy Schmid führt Löwen zum Super Cup Hattrick

Badener gewinnen nach 2016 & 2017 zum dritten Mal den PIXUM Super Cup

Die Rhein-Neckar Löwen sind der Jubiläumssieger im deutschen Handball Super Cup 2018. In der 25. Auflage des seit 1994 durchgeführten Vergleichs zwischen dem Deutschen Handballmeister und dem Pokalsieger holten sich die Löwen mit einem 33:26 (18:16) Erfolg über den Deutschen Meister SG Flensburg-Handewitt zum dritten Mal in Folge die Silbertrophäe.

Vor 8078 Zuschauern im Düsseldorfer ISS Dome waren die Gelbhemden das spielbestimmende Team, das nach der Pause  die Weichen auf den Erfolg stellten, während  der Kontrahent von der Förde im zweiten Durchgang kaum noch Mittel fand, die Löwen in Bedrängnis zu bringen. Ein überragender Spielmacher Andy Schmid führte den Pokalsieger am Ende mit zehn Treffern zum dritten Super Cup Erfolg in den letzten drei Jahren, für den Meister von der dänischen Grenze war Jim Gottfridsson mit fünf Toren der beste Werfer.

„Es war für uns das erste richtig harte Spiel, wo wir uns gegen einen guten Gegner messen konnten. Ich weiß, dass Flensburg nicht zu den Titelfavoriten gehört, aber sie haben heute ein richtig gutes Spiel geliefert und sie werden ein großes Wort in der Liga mitreden. Wir haben uns über 60 Minuten gute Chancen herausgespielt, in der ersten Halbzeit war es ein weiter Weg zu einer richtig guten Abwehr. In der zweite Halbzeit haben wir uns gesteigert. Dass es am Ende auf sieben Tore kommt, war ein wenig zu hoch“, analysierte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen nach der Partie.

Bereits nach 40 Sekunden brachte Hampus Wanne den Meister mit 1:0 in Front, aber die Löwen ließen sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen.  Steffen Fäth leistete sich im nächsten Angriff zwar einen Fehlwurf, doch dann war Mikael Appelgren mit zwei Paraden in Folge zur Stelle. Patrick Groetzki und Alexander Petersson holten so beim 2:1 die erste Führung für den Pokalsieger, die Alexander Petersson nach nicht einmal drei Minuten und der dritten Parade von Mikael Appelgren auf 3:1 ausbaute.

Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch der beiden besten deutschen Mannschafen der letzten Jahre. Holger Glandorf gelang nach acht Minuten der Ausgleich zum 5:5. Flensburg setzte stets der Ausgleich nach der Führung der Löwen, so kam die SG dreimal mit demselben Spielzug über den Kreis durch Zachariassen zum Torwurf. Nach einer Zeitstrafe gegen Ilija Abutovic traf erneut Holger Glandorf zum 8:8. Als Gudjon Valur Sigurdsson mit einem Strafwurf an Benjamin Buric scheiterte, ging der Deutsche Meister aus Flensburg durch Jim Gottfridsson nach einer Viertelstunde (9:8) zum ersten Mal seit dem 1:0 wieder in Führung. Nikolaj Jacobsen nahm seine erste Auszeit und bat zur Ansprache. Mit Erfolg, die Löwen holten sich umgehend durch Fäth und Groetzki die Führung zum 10:9 zurück. Mit einem Zwei-Tore-Vorsprung ging es für den Pokalsieger beim 18:16 in die Pause. Überragend bei den Löwen im ersten Durchgang Mikael Appelgren, der den Vergleich mit den Flensburger Torhütern klar für sich entschied

Und die Badener erwischten vor über 8000 Zuschauern in der Sportstadt Düsseldorf auch den besseren Start in die zweite Hälfte. Andy Schmid mit einer sehenswerten Einzelleistung und Gudjon Valur Sigurdsson schraubten die Führung mit den ersten zwei Toren der zweiten Halbzeit beim 20:16 erstmals auf vier Treffer. Als dann Appelgren frei gegen Golla parierte nahm sich Andy Schmid erneut ein Herz. Der fünffache MVP der Bundesliga, der vor dem Spiel von der DKB Handball-Bundesliga mit einem Reisepreis ausgezeichnet wurde, traf zum 21:16, da waren noch keine drei Minuten in der zweiten Halbzeit gespielt. Doch die Löwen agierten in der Folge zu hastig, leisteten sich einige zu frühe Abschlüsse und scheiterten mehrmals an Benjamin Buric im Tor der SG, der sich mit einigen sehenswerten Paraden gegenüber seiner Leistung in den ersten 30 Minuten deutlich steigerte.

„Es war eigentlich ein Spiel auf Augenhöhe, am Ende mit sieben Toren Differenz zu gewinnen, ist zu viel. Jetzt kommen die Fragen, ist das ein Fingerzeig, ein Ausrufezeichen? Nein, das ist es nicht. Sie waren lange Zeit nur zwei Tore weg, aber es war ein guter Auftritt von uns. Ich will nicht sagen, dass wir die Zu- und Abgänge besser kompensiert haben. Es war heute auch ein bisschen Wettkampfglück auf unserer Seite. Aber wir haben schon Erfahrung dazugewonnen. Wir erhoffen uns schon, dass sie keine Anlaufzeit brauchen und deshalb sind wir vielleicht einen Tick weiter als Flensburg. Für die Saison heißt das gar nichts“, so Andy Schmid nach dem deutlichen Sieg.

Flensburg nutze zu Beginn der zweiten Halbzeit die sich bietenden Gegenstöße und halbierte den Rückstand zum 20:22 (37). Nach weiteren zehn Minuten blieb der Meister beim 24:26 immer noch auf Tuchfühlung, doch jetzt hatte Löwen-Regisseur Andy Schmid die richtige „Betriebstemperatur“ erreicht. Der nach dem Schlusspfiff als „man of the match“ ausgezeichnete Schweizer sorgte nun für den Unterschied. Zwar scheiterte der Löwen-Spielmacher zwischenzeitlich mit einem Siebenmeter am immer stärker werdenden SG-Keeper Buric, doch als er beim 31:26 (56.) zum 10. Mal den Ball in das SG-Tor einnetzte, war die Partie entschieden. Die Löwen zauberten zum Schluss noch für das Düsseldorfer Publikum, als Gudjon Valur Sigurdsson eine Kempa-Vorlage von Andy Schmid zum 32:25 vollstreckte, ehe der Löwen-Linksaußen auch Sekunden vor dem Abpfiff den Treffer zum 33:26-Endstand erzielte.

„Es ärgert mich, dass wir das Spiel am Ende noch aus der Hand geben, dass es zu dem hohen Ergebnis kommt. Die erste Halbzeit haben wir sehr beweglich gespielt, haben gute Lösungen im Angriff gefunden. Es war 20 Minuten ein Spiel ohne Abwehrreihen. Da bin ich nicht mit meiner Abwehr einverstanden und da haben wir auch nicht Buric oder Bergerud geholfen. In der zweite Halbzeit haben wir wenig Lösungen gefunden, da war der Druck auf einige Spieler zu hoch. Jetzt wissen wir, woran wir arbeiten müssen. Sehr positiv war Anders Zachariassen, Jim Gottfridsson hat ein gutes Spiel gemacht“, sprach Flensburgs Trainer Maik Machulla nach dem Spiel.

SG Flensburg-Handewitt – Rhein-Neckar Löwen 26:33 (16:18)

SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud  19. – 30.); Karlsson, Golla, Jensen (1), Glandorf (3), Svan (1), Wanne (2), Jeppsson (1), Jöndal, (1/1), Steinhauser, Zachariassen (6), Gottfridsson (5), Lauge (4), Baijens, Röd (2);

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (10/1), Lipovina, Sigurdsson (9), Radivojevic, Tollbring (1/1), Abutovic, Mensah (1), Fäth (2), Groetzki (3), Taleski, Guardiola, Petersson (5), Nielsen, Kohlbacher (2).

Trainer: Maik Machulla – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Peter Behrens – Marc Fasthoff (Neuss, Wuppertal) Zuschauer: 8078

Strafminuten: Lauge (2), Röd (4) –  Abutovic (2)

Siebenmeter:  1/1 –  2/0

Sigurdsson und Schmid scheitern an Buric

Zeitstrafen 3 – 1

Spielfilm: 2:4 (5.), 6:8 (10.), 9:8 (15.), 11:12 (20.), 14:15 (25.), 16:18 (HZ), 18:21 (35.), 20:24 (40.), 23:26 (45.), 25:28 (50.), 26:31 (55.), 26:33 (EN)