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DHB-Auswahl gewinnt Test vor Heim-WM

32:24 (17:13)-Erfolg über Tschechien in Hannover 6 Tage vor WM-Auftakt

Steffen Fäth zeigte eine starke Leistung. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat das vorletzte Testspiel vor der Heim-WM gewonnen. Am Freitagabend setzte sich die Truppe von Bundestrainer Christian Prokop in Hannover gegen Tschechien mit 32:24 (17:13) durch. Dabei taten sich die Deutschen lange schwer, eine Viertelstunde vor Schluss stand es 22:21. Die Umstellung in der Abwehr auf ein offensives 3:2:1 sowie Silvio Heinevetter im Tor brachten die Gastgeber entscheidend nach vorne. Alle drei nominierten Rhein-Neckar Löwen kamen zum Einsatz, von denen einer in der ersten Halbzeit besonders herausstach.

Steffen Fäth war von Beginn an der Zielspieler im deutschen Angriff, und der Löwen-Halblinke nutzte seine Chance. Mit seinem dynamischen Antritt holte er einen Siebenmeter heraus, den Ex-Löwe Uwe Gensheimer in das erste Tor des Abends für die DHB-Auswahl ummünzte (1:1, 2.). Das 2:1 durch Hendrik Pekeler, bis zum vergangenen Sommer ebenfalls im Löwen-Dress, servierte Fäth mustergültig. Cool reagierte Testspiel-Gegner Tschechien. Das Überraschungsteam der vergangenen EM (6. Platz), das sich nicht für die anstehende WM in Deutschland qualifizieren konnte, spielte seine Angriffe lange, geduldig und auf den Punkt aus. Zwar scheiterte man wiederholt an Andreas Wolff im Tor, hielt aber bis zum 10:10 durch Ondrej Zdrahala (22.) hervorragend mit. Erst als mit Jannik Kohlbacher der zweite Löwe aufs Feld kam, konnten sich die Deutschen allmählich absetzen. „Kohli“ erzielte gleich das 11:10, später noch das 14:11 und das 15:12 nach starkem Fäth-Pass. Beide Löwen kamen bis zur Pause auf je drei Tore und hatten großen Anteil an der am Ende doch deutlichen 17:13-Führung.

Tschechien startet besser, Deutschland schlägt zurück

Steffen Weinhold wusste zu überzeugen.In Durchgang zwei starteten die Tschechen besser. Beim 19:18 durch Roman Becvar in der 37. Minute stellten sie erstmals wieder den Anschluss her und konnten diesen bis zur 44. Minute auch halten. Dann ließ Prokop seine Abwehr offensiver verteidigen – und Heinevetters Extraklasse brachte die tschechischen Schützen zur Verzweiflung. In Kombination mit den Paraden des Berliners, der Ballgewinne der nun aufmerksamen Abwehr und den Gegenstoßtoren von Uwe Gensheimer zogen die Deutschen entscheidend weg. Über das 25:22 und 27:23 brachte spätestens das 29:23 von Hendrik Pekeler die Entscheidung (55.). Patrick Groetzki, dritter Löwe im Bunde und mehr als die Hälfte der Spielzeit im Einsatz, hatte seine Leistung in der 51. Minute mit dem Treffer zum 26:22 gekrönt und trug damit einen von sieben Löwen-Treffern zum 32:24-Sieg der DHB-Jungs über Tschechien bei.

„Wir haben wichtige Erkenntnisse gewonnen. Zum Beispiel, dass wir uns aus Schwächephasen nur als Team herausarbeiten können. Beim Zusammenspiel von Abwehr und Torhüter haben wir in der ersten Halbzeit noch Schwächen gehabt. In der zweiten Halbzeit waren die Ballgewinne und ein paar freie Paraden von Silvio Heinevetter entscheidend“, sagte Bundestrainer Christian Prokop im ARD-Interview. Der gelobte Heinevetter, als Nummer zwei hinter Andreas Wolff von Prokop aufgestellt, gab sich im Interview sehr zufrieden: „Wir haben ein Spiel wie das heute gebraucht, um zu sehen, dass wir es nicht nur im Training können. Wir müssen schauen, dass wir genügend Emotionen in unser Spiel bekommen, dann wird es schon laufen.“ Uwe Gensheimer teilte die Analyse des Bundestrainers und sagte mit Blick auf die Motivationslage kurz vor der am 10. Januar startenden Heim-WM: „Wir sind alle mit viel Lust in das Spiel gegangen.“