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Löwen bei der MT: Unterhaltung garantiert

Bundesliga-Duell am Sonntag um 12.30 Uhr mit bewegter Vergangenheit

Löwe Mikael Appelgren spielte bis 2015 für die MT. Am Sonntag um 12.30 Uhr wird die Bundesliga-Partie zwischen der MT Melsungen und den Rhein-Neckar Löwen angeworfen. Auch wenn das Titelduell zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt an diesem Tag Vieles in den Schatten stellt (Anwurf 14.30 Uhr). Wer sich ein bisschen in der jüngeren Handball-Historie auskennt, der weiß, dass sich ein Blick in die Rothenbach-Halle in Kassel auf jeden Fall lohnen wird.

Duelle zwischen Nordbadenern und Nordhessen haben es meistens in sich. Da geht es körperlich schwer zur Sache, fallen weitreichende Entscheidungen, kann es auch schon einmal kurios werden. So wie im DHB-Pokal der Saison 2015/16, als ein Schiedsrichterfehler zu einem Wiederholungsspiel führte – mit gutem Ausgang für die Löwen. Oder so wie im Mai 2018, als die Löwen zuhause die Meisterschaft klarmachen wollten, Melsungen aber eines der besten Saisonspiele hinlegte, sich ein Handball-Drama entspann – mit gutem Ausgang für die MT.

Melsungen kämpft um EHF-Cup-Quali

Michael Müller war von 2009 bis 2012 bei den Löwen. Die aktuelle Spielzeit verläuft für beide Teams nicht optimal. Die Löwen hätten gerne bis zum Ende um den Titel mitgespielt, die Melsunger um die Champions-League-Plätze. Und auch im Pokal haben die Gelben wie die Roten das Ziel Final Four verfehlt. Nun geht es darum, die Saison anständig zu Ende zu spielen. Während die Löwen ihren Platz im EHF-Cup sicher haben, muss die MT noch bangen – und vor allem Punkte holen. Auf Platz sieben, der wohl definitiv nicht reichen wird für die Qualifikation zum internationalen Geschäft, haben die Melsunger als aktuell Fünfter einen schmalen Vorsprung von vier Minuspunkten. Mit dem Bergischen HC (6.), den Füchsen Berlin (7.) und Frisch auf! Göppingen (8.) befinden sich drei Mannschaften in Schlagdistanz, die allesamt die MT noch abfangen wollen – und dazu auch qualitativ in der Lage sind.

Dabei hat die Truppe von Heiko Grimm zuletzt mit wechselhaften Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Vor den beiden „Pflichtsiegen“ gegen die Eulen Ludwigshafen und GWD Minden musste man sich nacheinander dem TVB Stuttgart und dem Bergischen HC geschlagen geben. Sicher ist, dass in Sachen EHF-Cup noch nichts sicher ist. Und so würde man am Sonntag in Kassel gegen die Löwen nur zu gerne die Punkte dabehalten und einen großen Schritt in Richtung internationale Bühne machen. Zumal dies für die Melsunger, bei allen noch größeren Ambitionen, alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist.

Nächster Angriff der „MT Deutschland“ in Vorbereitung

MT-Coach Heiko Grimm soll die MT in die Ligaspitze führen.Seit dem Bundesliga-Aufstieg 2005 schaffte man es zweimal in den EHF-Cup, 2016/17 ging es dabei bis ins Viertelfinale. Aktuell rüsten sich die Nordhessen für die nächste Entwicklungsstufe. In diesem Sommer kommt Kai Häfner, spätestens im Sommer 2020 dann noch Silvio Heinevetter. Die „MT Deutschland“, wie mittlerweile schon in Anspielung auf die hohe Dichte an deutschen Nationalspielern getitelt wird, wird dadurch noch einmal an Qualität zulegen und womöglich dann tatsächlich einen erfolgreichen Angriff auf die Top 3 der Handball-Bundesliga starten.

Am Sonntag erwartet die Löwen in Kassel eine Mannschaft, die in der Abwehr von ihrer immensen Physis und einem zuletzt bestens aufgelegten Torwart Nebojsa Simic sowie im Angriff von einem in Topform befindlichen Lasse Mikkelsen lebt. Der dänische Spielmacher hat ein wenig gebraucht, bis er in Nordhessen heimisch wurde. Nun zeigt er seit Wochen, dass er neben einem brillanten Spielverständnis auch einen ausgezeichneten Zug zum Tor hat. Ihn wird es im Zaum zu halten gelten, wenn die Gelben bei den Roten reüssieren wollen.

Löwen wollen nicht nachlassen – erstmals Lars Röller im Profi-Kader

Lars Röller bringt einen massiven Körper mit. Genau das ist das Ziel. Denn auch die Löwen haben die Runde noch nicht abgehakt. Platz drei zu verteidigen, ist die Vorgabe. Und dabei dürfen sich die Badener keine Ausrutscher mehr erlauben. Der SC Magdeburg, aktuell als Vierter zwei Punkte hinter der Truppe von Nikolaj Jacobsen, würde gerne vorbeiziehen und hat am Sonntag um 16.30 Uhr mit dem Heimspiel gegen die HSG Wetzlar die leichtere Aufgabe vor der Brust. Nicht nachlassen, weiter Gas geben: So wird das Motto der Löwen lauten, wenn sie sich auf den Weg Richtung Melsungen machen.

Erstmals im Kader stehen wird Lars Röller. Der Kreisläufer mit dem imposanten Erscheinungsbild war in den vergangenen Wochen regelmäßig im Training der Profis dabei und bekommt nun zumindest einen Platz auf der Bundesliga-Bank. Der Rest der Truppe bleibt unverändert. Es fehlen nach wie vor die Langzeitverletzten Jesper Nielsen (Leiste) und Alexander Petersson (Achillessehne). Live übertragen wird die Partie vom Bezahlsender Sky und auch im frei empfangbaren Hessischen Rundfunkt. Die Löwen begleiten das sportliche Geschehen wie immer auf Facebook, Instagram und Twitter.