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20:0 Punkte – Löwen jubeln in Hamburg

Badener fahren ersten Bundesligasieg in der Hansestadt ein – 30:23

Die Serie ist zweistellig. Zehntes Spiel, zehnter Sieg, 20:0 Punkte für die Rhein-Neckar Löwen, die am Mittwochabend nach getaner Arbeit in der Hamburger O2-World ein Freudentänzchen aufs Parkett legten. 30:23  (14:10) hatten die Badener zuvor den HSV Hamburg vor 9075 Zuschauern niedergerungen. Es war ein Erfolg des Willens und der Leidenschaft. Es war eine überzeugende Vorstellung, es war die beste Saisonleistung. Es war der erste Bundesligasieg der Löwen in Hamburg überhaupt.

Damit behauptete die Sieben von Trainer Gudmundur Gudmundsson die Tabellenführung. Der Isländer konstatierte nach den 60 Minuten: „Wir haben überragend gespielt, mit einem unglaublichen Niklas Landin im Tor. Wir waren diszipliniert und sind über die komplette Spielzeit unserer Strategie treu geblieben. Wir haben auf die verschiedenen Abwehrformationen des HSV jedes Mal die richtige Antwort gehabt.“ Manager Thorsten Storm erklärte: „Hier zu gewinnen, fühlt sich verdammt gut an. Man sieht den Jungs deutlich an, dass sie jede Menge Spaß am Handball haben. Aber dahinter steckt auch viel Arbeit. Und die ist heute belohnt worden.“ Dagegen meinte HSV-Coach Martin Schwalb im anschließenden Pressegespräch: „Das war heute ein gebrauchter Tag. Es ist uns das passiert, was uns ganz selten passiert – wir waren heute über weite Strecken in eigener Halle chancenlos.“

„Wir benötigen eine überragende Mannschaftsleistung“, wusste Löwen-Coach Gudmundsson bereits vor der Partie. Die angestrebten Voraussetzungen: Ein Bollwerk vor dem eigenen Tor und eine gute Wurfquote sowie wenige Fehler im Angriff. Und genau so begannen die ersten Minuten. Die Abwehr packte beherzt zu, die Offensive bewahrte Ruhe und Übersicht. 1:4 (6.) – HSV-Coach Schwalb legte nach 6:46 Minuten die grüne Karte. Auszeit.  Diese zeigte allerdings zunächst wenig Wirkung. Die Badener legten noch zwei  Treffer nach, erst Lindberg per Siebenmeter sorgte für das zweite Hamburger Tor. In dieser Phase verballerten die Löwen zu viele Bälle, gingen zu fahrlässig mit ihrer Chancenverwertung um – das vielleicht einzige Manko im Spiel der Gudmundsson-Sieben, die knapp sieben Minuten ohne Torerfolg blieb. Aber auf der eigenen Seite hatten die Badener den überragenden Mann im Kasten: Torhüter Niklas Landin vernagelte seine Hütte, für den Dänen wurden im ersten Abschnitt 14 Paraden, darunter ein Siebenmeter, notiert.  Prädikat Weltklasse. Und als der HSV kurz vor der Pause bis auf drei Treffer herangekommen war, hatten die Badener erneut die richtige Antwort parat. Gensheimer in Unterzahl und Ekdahl du Rietz erhöhten auf 9:14, ehe Lijewski quasi mit dem Abpfiff für den Halbzeitstand sorgte.

Nach dem Wechsel setzten sie Löwen das Frage-Antwort-Spiel erfolgreich fort. Sie hatten die probaten Mittel, stellten eine exzellente Deckung vor einem Super-Torhüter Landin, der es insgesamt auf 27 Paraden brachte und agierten diszipliniert im Angriff. Nach 40 Minuten nahm Schwalb seine zweite Auszeit, bereits nach 46:26 Minuten seine dritte. Es nutzte nichts. Zu übermächtig und souverän zogen die Löwen ihr Spiel auf und bauten sukzessive ihren Vorsprung aus. Als Gudmundsson zum ersten Mal die grüne Karte legte, lief die 54. Minute, es folgte das 28:20 aus Sicht der Badener durch Gensheimer. Die Ziellinie war bereits in Sicht.  „Wir hatten auf einen Erfolg gehofft – und jetzt, da es geschafft ist, fühlt sich das saugeil an“, jubelte Spielmacher Andy Schmid. Woran er den Erfolg festmachte? „An einem Weltklasse-Torhüter, einer Super-Deckung und einem sehr guten Angriff. Wir haben Hamburg von Beginn an den Schneid abgekauft.“ Für die Löwen war es ein unglaublicher Tag.

Bereits am Samstag (15 Uhr) geht die Punktehatz für die Löwen weiter. Dann gastieren sie beim VfL Gummersbach.

HSV Hamburg: Beutler, Tahirovic (ab 8. bis 35. und ab 42. bis 51.), Herrmann (ab 51.) – Lijewski (3), Duvnjak (3), Hens (2) – Lindberg (4/1), Flohr – Vori (4) – Kraus (n.e.), Schröder (3), Lackovic (n.e.), Terzic (1), Nilsson, Petersen (3/1), Schulze.

Rhein-Neckar Löwen: Landin-Jacobsen,  Stojanović (n.e.) – Petersson (5), Schmid (2), Ekdahl du Rietz (5) – Groetzki (3),  Gensheimer (12/4) –  Myrhol  (2)  – Roggisch, Sesum (1), I. Guardiola, G. Guardiola, Steinhauser, Bitz.

Strafminuten: Nilsson (2), Flohr (2), Tahirovic (2), Vori (2), Schröder (2)  – Roggisch (4), Ekdahl du Rietz (4), Sesum (2), I. Guardiola (2).

Trainer: Martin Schwalb – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 9075.
Zeitstrafen: 5 – 6
Spielfilm: 1:6 (8.), 3:7 (10.), 5:10 (23.), 8:11 (26.), 10:14  (Hz.), 13:16 (34.), 15:19 (40.), 16:22 (45.), 17:24 (47.), 19:27 (52.), 20:28 (54.), 23:30 (Endstand).
Siebenmeter: 3/2 – 4/4.
HSV Hamburg: Lindberg scheitert an Landin.
Schiedsrichter: Holger Fleisch/Jürgen Rieber (Ostfildern/Nürtingen).
Beste Spieler: Herrmann – Landin, Gensheimer, Ekdahl du Rietz.