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Badener beißen sich zum Sieg und erklimmen Spitze

Löwen gewinnen 27:22 im letzten Spiel des Jahres gegen die MT Melsungen

Zum Jahresabschluss sind zwei weitere Zähler im Sack – und die Badener erneut auf dem Platz an der Sonne: Die Rhein-Neckar Löwen haben am Mittwoch das letzte Spiel 2012 gewonnen und damit ihr Punktekonto auf 35:3 geschraubt. Vor 7588 Zuschauern in der Mannheimer SAP Arena schlug das Team von Trainer Gudmundur Gudmundsson  die Überraschungstruppe der MT Melsungen mit 27:22 (14:11) und überwintert damit auf Rang eins der Tabelle – vor dem THW Kiel, der bei der SG Flensburg-Handewitt mit 29:35  unterlag und damit fünf Minuspunkte ausweist.

„Melsungen war der erwartet schwere Gegner. Dass wir pro Halbzeit nur jeweils elf Treffer zugelassen haben, war sicher der Schlüssel zum Sieg“, erklärte Keeper Goran Stojanovic nach der umkämpften Partie gegen die Nordhessen. Der Montenegriner, der sich selbst mit 19 Paraden die Bestnote in diesem Duell verdiente, fügte an: „Ich  wünsche mir für 2013, dass wir an unsere Leistungen und an eine überragende Hinrunde anknüpfen können.“

Löwen-Trainer Gudmundsson bilanzierte: „Ich bin sehr zufrieden mit der Abwehr- und der Torhüterleistung, außerdem haben sich unsere Treffer auf einige Spieler verteilt. Beim 19:11 haben wir etwas nachgelassen und zu viel verworfen. Aber Melsungen zu schlagen, ist nicht einfach.“  Dagegen meinte MT-Coach Michael Roth: „Wir hatten heute große Personalprobleme. Wir haben uns immer wieder festgelaufen und zeitweise kein Mittel gefunden. Bis zum 10:9 konnten wir das Spiel offen gestalten. Gegen Ende der ersten Halbzeit haben wir drei klare Chancen liegen lassen, so gingen die Löwen vor dem Wechsel in Führung, die sie nach der Pause vorentscheidend ausbauen konnten. Wir haben aus unseren Möglichkeiten das Beste gemacht.“

Trotz des Punktgewinns am zurückliegenden Wochenende im Derby gegen Frisch Auf Göppingen, den Kim Ekdahl du Rietz drei Sekunden vor dem Ende sichergestellt hatte, hatte  Enttäuschung bei den Löwen geherrscht. „Weil wir das Duell lange im Griff hatten und auch schon mit fünf Treffern vorne lagen“, rekapitulierte Gudmundsson, der seine Gedanken über die  Weihnachtstage aber schnell Richtung Melsungen lenken musste. „Und das ist erneut eine ganz schwierige Aufgabe für uns“, ahnte der Isländer schon zuvor, was sein Team erwarten würde. Dabei galt es für beide Mannschaften, im letzten Spiel des Jahres noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren.

Die Begegnung begann mit einer Führung für die Löwen, die ihren Vorsprung in der Folge bis auf drei Treffer ausbauen konnten – 6:3 (10.). Dann aber hatten die Badener erneut Probleme im Überzahlspiel und auch die Defensive stand nicht kompakt genug. So markierten die Melsunger in eigener Unterzahl den nächsten Treffer und legten sogar zur Führung nach – 6:7 (15.). Die Partie war gedreht. Auch weil die Löwen ihre Chancen – darunter zwei Siebenmeter – nicht nutzen konnten. Aber Goran Stojanovic im Kasten erreichte Betriebstemperatur, brachte irgendwie die Finger an die Kugel und Zarko Sesum vollendete zur Führung für die Badener – 11:10 (25.). In Unterzahl. Petersson und Groetzki setzten noch zwei Tore obendrauf. Die Löwen bissen sich in die Partie. Obwohl sie vom Strich weiterhin nicht erfolgreich waren: Nach Schmid und Sesum, scheiterte auch Groetzki per Siebenmeter. Als die reguläre Spielzeit bereits abgelaufen war, schaffte es der Schweizer Schmid dann doch noch per Strafwurf: 14:11. Halbzeit.

Nach dem Wechsel legten die Badener einen Blitzstart hin: Stojanovic vernagelte seine Hütte – und seine Mannschaftskollegen  trafen.  Erst Petersson, dann Ekdahl du Rietz, Myrhol, Schmid, wieder Myrhol – 19:11. Der 5:0-Lauf wurde auch nicht gestoppt durch eine Auszeit von MT-Coach Roth. In der Folge verloren die Löwen im Angriff allerdings etwas die Konzentration, ließen gleich reihenweise gute Chancen aus und mussten knappe fünf Minuten auf den nächsten Treffer warten. Aber auch danach gingen die Hausherren zu fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um. Ein Manko, das den Vorsprung zwischenzeitlich bis auf vier Tore zusammenschmelzen ließ. In der Schlussphase machten die Badener einige leichte Fehler, die Kräfte ließen nach einer zehrenden Hinrunde nach. Aber die Löwen mobilisierten noch einmal alle Reserven. Beim 26:22 eine Minute vor dem Ende stand die Halle…  Linkshänder Alexander Petersson: „Wir hoffen, dass wir gut ins neue Jahr kommen, an unsere Auftritte anknüpfen  und über 60 Minuten stark und clever Handball spielen können.“ 

Nach der WM-bedingten Pause geht es für die Löwen am 5. Februar mit dem DHB-Pokal-Viertelfinale weiter. Dann müssen die Badener bei der SG Flensburg-Handewitt ran.

Löwen-Manager Thorsten Storm: „Mit der Hinrunde sind wir sehr zufrieden. Wir hätten sicherlich nichts dagegen, wenn wir eine ähnliche Rückserie spielen würden. Unser Team hat sich gefunden und wir wollen weiter angreifen und dem THW Kiel so lange wie es geht auf den Fersen bleiben.“

 Rhein-Neckar Löwen: Landin-Jacobsen (bei fünf Strafwürfen), Stojanovic ; Schmid (6/5), Roggisch, Sesum (1), I. Guardiola (n.e.) , Sigurmannsson (5) ,Myrhol (5), Steinhauser (n.e.), Groetzki (2) , G. Guardiola , Petersson(4), Bitz (n.e.) , Ekdahl du Rietz (4)

MT Melsungen: Appelgren (1.-30.), Sandström (bei vier Strafwürfen und ab 31.), Stenbäcken (2), Mansson, Kubes, Fahlgren (2), Schröder (2), Hildebrand(1), Danner(4), Sanikis(1), Karipidis (5/5), Allendorf (5 /2), Räbiger (n.e.)

Trainer: Gudmundur Gudmundsson – Michael Roth

Strafminuten:  Myrhol (2), Roggisch (4) – Schröder (6), Danner (6), Kubes (2)

Zuschauer:  7588

Zeitstrafen:  10

Rote Karte: 

MT Melsungen: Schröder ( dritte Zeitstrafe, 43.)

MT Melsungen: Danner ( dritte Zeitstrafe, 60.)

Spielfilm: 3:1 (4.) 3:3 (6.) 6:3 (10.), 6:7 (15.), 8:9 (20.), 13:10 (27.), 14:11 (HZ), 19:11 (36.), 20:14 (42.), 23:18 (50.), 25:20 (55.), 27:22 (Ende)

Siebenmeter:  8/5  –  8/7

Rhein-Neckar Löwen:  Schmid trifft die Latte

Rhein-Neckar Löwen: Sesum scheitert an Sandström

Rhein-Neckar Löwen: Groetzki scheitert an Sandström

MT Melsungen: Karipidis scheitert an Landin-Jacobsen

Schiedsrichter:  Nils Blümel / Jörg Loppaschewski ( Berlin)

Beste Spieler:   Stojanovic, Petersson, Myrhol, – Allendorf